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Atropa belladonna - Die Tollkirsche

Belladonnablätter und -wurzel

Belladonnablätter (Ph.Eur. 5.0)
Droge:
Die überwiegend aus Wildvorkommen in Ost- und Südosteuropa stammenden, zur Blütezeit gesammelten, bei 40-60 °C getrockneten Blätter oder Blätter mit blühenden Zweigspitzen und gelegentlich Früchten, die einen Gesamtalkaloidgehalt von mindestens 0,3 % aufweisen, berechnet als Hyoscyamin und bezogen auf dei bei 100 bis 105 °C getrocknete Droge.

Beschreibung der Droge:
Die oft zerdrückten und zusammengerollten Blätter sind grün bis braungrün gefärbt und auf der Oberseite meist etwas dunkler. Die bei alten Blättern schwach und bei jungen Blättern stark behaarte, ungeteilte, breit eiförmige und eine scharfe Spitze besitzende Blattspreite ist 5 bis 25 cm lang und 2,5 bis 12 cm breit. Der Blattstiel ist im Durchschnitt 0,5 bis 4 cm lang. Neben den Blättern finden sich Zweigspitzen mit Blüten und Früchten, die in den Blattachseln entspringen und die besonders durch die Kelchblätter mit dreieckigen Zipfeln charakterisiert sind.

Geruch und Geschmack:
Schwach widerlicher Geruch und unangenehmer, schwach bitterer Geschmack.

Synonyme Drogenbezeichnungen:
Deutsch: Tollkirschenkraut, Tollkraut, Waldnachtschattenblätter, Wolfsbeerenblätter, Wolfskirschenblätter.
Englisch: Belladonna herba, Belladonna leaves, black cherry leaves, deadly nightshade leaves, dwale leaves, dwayberry leaves. Lateinisch: Belladonnae herba, Folia Belladonnae, Herba Belladonnae.

Inhaltsstoffe:
Alkaloide: Gehalt 0,2 bis max. 2 %, durchschnittlich 0,3-0,5 %. Bestehend aus bis fast 90 % L-Hyoscyamin, daneben ca. 7 % Apoatropin, 3 % Tropin, 2 % Scopolamin. Weitere Bestandteile: Flavonoide, insb. Quercetin- und Kämpferolderivate, Cumarine und bis 10 % Gerbstoffe
Wirkungen: Die Wirkungen der Droge entsprechen allgemein denen von (-)-Hyoscyamin bzw. dem des Racemats Atropin, d. h. parasympatikolytische Wirkung mit einer allgemeinen Erschlaffung der glatten Muskulatur und einer Aufhebung
spastischer Zustände vor allem im Bereich des Gastrointestinaltrakts und der Gallenwege. In höheren Dosen auch Antagonisierung der Wirkungen von Acetylcholin an Ganglien und motorischen Endplatten (nikotinerge Acetylcholinwirkung) und seiner Transmitterfunktion im Gehirn und damit zentralerregende Wirkung.

Anwendung:
Spasmen und kolikartige Schmerzen im Bereich des Gastrointestinaltrakts
Dosierung und Art der Anwendung:
Infolge geringer therapeutischer Breite nur in Form von auf einen bestimmten Arzneigehalt eingestelltem Pulver (Belladonnae pulvis normatus) und von Zubereitungen. Maximale Einzeldosis entsprechend 0,60 mg Gesamtalkaloide, maximale Tagesdosis entsprechend 2,2 mg Gesamtalkaloide.


Belladonnawurzel (DAC 2003)

Droge:
Die überwiegend aus Wildvorkommen in Ost- und Südosteuropa stammenden, vor oder nach der Blütezeit gesammelten und bei etwa 50° C getrockneten Wurzeln und Wurzelstöcke.

Beschreibung der Droge:

Die häufig längs gespaltenen Wurzeln und Wurzelstöcke besitzen eine hellgraubraune, längsfurchige Außen- und grauweiße Innenseite. Die Wurzel ist zylindrisch und bis 2 cm dick, die Wurzelstöcke sind ein- oder mehrköpfig und etwa 20 bis 50 mm dick. Der Querbruch der Wurzel ist nahezu glatt, der Wurzelstöcke außen kurzfaserig und innen nahezu glatt.

Geruch und Geschmack:

Fehlender oder nur schwach wahrnehmbarer, uncharakteristischer Geruch und zunächst süßlicher, dann bitterer und zuletzt scharfer Geschmack.

Synonyme Drogenbezeichnungen:

Deutsch: Tollkirschenwurzel.
Englisch: Belladonna root, deadly nightshade root.
Lateinisch: Belladonnae. radix

Inhaltsstoffe:

Alkaloide: Gehalt 0,3 bis 1,2 %. Bestehend aus etwa 70 % L-Hyoscyamin, 18 % Apoatropin, 3 % Tropin, 0,8 % Scopolamin sowie einer Reihe weiterer Alkaloide (Spektrum reichhaltiger als in oberirdischen Teilen).

Wirkungen:

Die Wirkungen der Droge entsprechen allgemein denen von (-)-Hyoscyamin bzw. dem des Racemats Atropin, d. h. parasympatikolytische Wirkung mit einer allgemeinen Erschlaffung der glatten Muskulatur und einer Aufhebung spastischer Zustände vor allem im Bereich des Gastrointestinaltrakts und der Gallenwege. In höheren Dosen auch Antagonisierung der Wirkungen von Acetylcholin an Ganglien und motorischen Endplatten (nikotinerge Acetylcholinwirkung) und seiner Transmitterfunktion im Gehirn und damit zentralerregende Wirkung.

Anwendung:

Spasmen und kolikartige Schmerzen im Bereich des Gastrointestinaltrakts.

Dosierung und Art der Anwendung:

Maximale Einzeldosis entsprechend 0,50 mg Gesamtalkaloiden, maximale Tagesdosis entsprechend 1,5 mg Gesamtalkaloiden.


Anwendungsbeschränkungen

!!Sowohl für Blätter als auch Wurzeln gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anzuwenden in der Stillzeit sowie bei tachykarden Arrhythmien, Prostataadenom mit Restharnbildung, Engwinkelglaukom, akutem Lungenödem, mechanischen Stenosen im Bereich des Magen-Darm-Traktes, daneben auch nicht bei sehr hoher Außentemperatur (Gefahr der Hyperthermie durch verminderte Schweißsekretion).

Akute Toxizität:
Bis zu einer etwa 3,0 mg Atropin entsprechenden Menge Drogenmaterial Vergiftungssymptome, die auf die peripheren Atropinwirkungen zurückzuführen sind (Rötung des Gesichts, Trockenheit der Schleimhäute mit Durstgefühl, Schluckstörungen und Heiserkeit, beschleunigter Puls sowie Mydriasis mit maximal erweiterten, starren Pupillen), ab etwa 3,0 mg Atropin zentral erregende Wirkung mit starker motorischer Unruhe, Rededrang, Halluzinationen, Delirien und Tobsuchtsanfällen, die meist in Schlaf und Erschöpfung enden, bei noch höheren Dosen zentrale Lähmung mit Gefahr des Atemstillstands. Die letale Dosis beginnt bei Erwachsenen bei 100 mg Atropin bzw. 10 mg (-)-Hyoscyamin, bei Kindern bei wenigen mg Atropin.

Chronische Toxizität:
Bei missbräuchlicher Verwendung als Rauschdroge kommt es zur allmählichen Verblödung.

Allgemeine Therapiemaßnahmen bei akuter Vergiftung:
Mit Salzwasser alsbaldiges Erbrechen auslösen, Magenspülung mit Natriumsulfat und Aktivkohle, Umschläge mit nassen Tüchern zur Senkung der Körpertemperatur (keine Antipyretika!).
 
Belladonna ( heisst uebersetzt: Schoene Frau )

Ein " Muss " in jeder Homoeopathischen Apotheke.
( Die Belladonna, steht als 1 DH zur Verfuegung )

Wie schon erwaehnt, wuerde das Belladonna, als Phytotherapikum dazu fuehren, dass hohe Koerpertemperatur, durch das Fehlen von Schwitzen, zu schweren Stoerungen fuehrt.

Daher ist es in der Homoeoptahie, das Fiebermittel, schlechthin.
Dabei wuerde man dann noch die Charakteristiken des Fiebers beobachten und Zusatzmittel geben. Z.B
Fieber, mit sehr grossem Durst, Belladonna + Bryonia
Fieber, mit sehr grossem Durst, auf kleine Mengen Belladonna + Arsenicum Album
Fieber, ohne Durst, Belladonna + Gelsemium

Belladonna, wendet sich an

- alle akuten Fieber
- alle manifesten Entzuendungen und Schwellungen
- Rhinofaringitis
- Anginen
- Laringo- Tracheitis
- Kopfschmerzen aller Art, auch bei Hypertonia
- Kopfschmerzen bei Sonnenstich
- Hitzewallungen
- Haut Rash ( Scharlach aehnlich )

- Leber und Nierenkoliken
- Schluckauf
- Fieberkraempfe
- Spasmen der Hohlorgane

- Bei allen infektiven Pathologien, bei denen das Krankheitsbild, dem Aehnlichkeitsbild entspricht.

Bei Kindern die bekanntlich an Fieberkraempfen leiden, sollte man sofort, nach dem ersten Anzeichen, Belladonna in der 15 CH oder 30 CH geben, um die Kraempfe zu vehindern.


Gila
 
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