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Ausbildung zum HP Psychotherapie, Erfahrungen

Andrea7

Neues Mitglied
Hallo,
ich bin neu hier und es würde mich interessieren, ob jemand Erfahrungen mit der Ausbildung zum HP Psycho bei der VHS in Wiesbaden oder bei Bettina Kattin in Wiesbaden gemacht hat. Bin noch am überlegen, ob und wo ich mich anmelden soll, oder lieber im Selbststudium lernen? Bei Bettina Kattin sind es nur 60 Unterrichtsstunden, kommt mir für 1298 Euro sehr wenig vor, bei der VHS sind es ca. 180 Unterrichtsstunden zum fast gleichen Preis. Wie ist die Qualität der Ausbildung? Würde mich gerne mit jemandem darüber austauschen. Und auch, ob ich die Ausbildung in Kunsttherapie und Gesprächstherapie schon vor der Überprüfung absolvieren soll oder erst nachher. Bin mir so unsicher. Würde mich über Antworten/Meinungen sehr freuen!
Viele Grüße,
Andrea
 
Hallo Andrea,
willkommen im Forum.

Wie ist die Qualität der Ausbildung?

Ich kenne beide nicht. Aber 60 bzw. 180 Unterrichtsstunden erscheint mir zu gering, um ausreichendes Wissen für die erfolgreiche Überprüfung zu erlangen. 500-600 Stunden dürfen es schon sein.

Viele Grüße
Henry
 
Hallo Henry,
vielen Dank für die schnelle Antwort! Bei meiner Internet-Recherche bei mir vor Ort bin ich nur auf einen Anbieter gestoßen, der die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie in 500 - 600 Stunden anbietet, die Paracelsus-Schule in Mainz oder in Frankfurt, aber die wollen ca. 8000 Euro für die Vollzeit-Ausbildung, das finde ich ziemlich heftig. Bettina Kattin hat gute Rezensionen, aber 60 UStd kommen mir arg wenig vor. Beim Gesundheitsamt habe ich auch nachgefragt, ob zum Zeitpunkt der Überprüfung eine Ausbildung in einer Therapieform bereits abgeschlossen sein muss, das Gesundheitsamt antwortete mit "nein", merkte aber an, dass es für mich bei der Überprüfung aber schwierig werden könnte, wenn ich bis dahin noch nie einen Patienten mit einer psychischen Störung gesehen hätte. Aber wo sollte ich einen sehen? Hatte mich bei mehreren Stellen für ein Praktikum beworben (psychiatrische Einrichtungen), wenn die nur ein Wort von "Heilpraktiker für Psychotherapie" hörten, wurde prompt abgelehnt. Ich wurde gefragt, wofür ich denn das Praktikum machen wolle und hatte ehrlich geantwortet. Ich frage mich, wie ich unter diesen Voraussetzungen an ein Praktikum kommen soll, oder braucht man gar keins? Bin ein bisschen verwirrt und finde es schwierig, sich die notwendigen Informationen zu beschaffen. Wie sind denn die Seminare bei Paracelsus einzustufen, würde dort gerne die Ausbildung in a) lösungsorientierter Kurzzeittherapie und b) Kunst- und Maltherapie machen, würde mich aber erst einmal gerne darüber austauschen, ob es normal ist, dass diese Ausbildungen nur über a) 3 Tage und b) 6 Tage Vollzeit gehen. Kann man denn nach so kurzer Zeit etwas oder ist das eher Geldmacherei? Will halt mein Geld auch nicht zum Fenster rauswerfen, für Ausbildungen, die evtl. das Geld gar nicht wert sind.
Viele Grüße,
Andrea
 
Hallo,
hat jemand Erfahrungen mit den Seminaren Lösungsorientierte Kurzzeittherapie und Kunst- und Maltherapie bei Paracelsus? Würde mich über Antworten/Infos freuen.
Viele Grüße,
Andrea
 
Auh weia: Selber noch nicht im Forum vorgestellt, aber schon auf Fragen antworten...

Hallo Andrea,

ich selber habe letzten Herbst meinen HPP gemacht, allerdings nicht in Wiesbaden.
Ich kann dir aber sagen, dass 60 Stunden extrem wenig sind. Auch bei den 180 Stunden wirst du noch sehr viel auf eigene Faust lernen müssen. Im Lehrplan sind bestimmt auch keine Therapienausbildungen vorgesehen, höchstens als Schnuppereinheiten. Betrachte dieses Format daher weniger als Schule (wo relativ viel im Unterricht erarbeitet wird), sondern mehr als Studium, bei dem du nur ein grobes Konzept bekommst, und ansonsten sehr viel eigenständig lernen musst.

Ich selber habe eine Ausbildung, vergleichbar mit dem 180-stündigen Format absolviert und damit die Prüfung im ersten Anlauf bestanden, und das als eher Branchenfremde. Es ist also zu schaffen, auch wenn es in der Prüfungszeit mehr einem Gewaltmarsch, denn einer Ausbildung, glich. Davon hast du allerdings noch keinen Schimmer von richtiger Therapie.

Um ehrlich zu sein: Mit einer etablierten Therapierichtung im Hintergrund hätte ich mich während der Prüfungsvorbereitung besser gefühlt. Daher mein Tipp: Mache ruhig vorher oder begleitend zur HPP-Schule eine Therapie-Ausbildung in einem etablierten Bereich. Ob hier die Seminare von Paracelsus reichen oder gut sind, kann ich dir aber nicht sagen. Ich denke, es steht und fällt immer mit dem Dozenten.

Viele Grüße
Tibina
 
Hallo Tibina,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ich habe hier im Forum ein wenig herumgelesen, und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich es doch lieber sein lasse. Ich hatte wohl ganz falsche Vorstellungen vom HP Psychotherapie. Wenn ich hier so lese, dass es ca. 5 Jahre dauert, bis die Praxis sich trägt, so lange kann ich nicht warten. Bei aller Liebe zum Beruf, aber ich will ja auch davon leben können. Ich frage mich, was man dann die ersten Jahre machen soll, von Hartz4 leben? Kommt für mich nicht in Frage, auf keinen Fall! Dann die Knebelverträge der Anbieter, habe das nachgeprüft, es stimmt tatsächlich, wenn man erst mal einen Ausbildungsvertrag unterschrieben hat, kommt man nicht mehr heraus. Aber was ist, wenn ich mitten in der Ausbildung feststellen sollte, dass ich entweder mit der Qualität der Ausbildung nicht zufrieden bin (Preis-/Leistungsverhältnis) oder mittendrin merke, dass es doch nicht mein Ding ist? Kündigen geht dann nicht mehr, man muss trotzdem die volle Ausbildungsgebühr bezahlen! Das ist bei allen Anbietern so, bei denen ich mich hier in meinem Umkreis erkundigt habe, egal ob die Ausbildung "nur" 1200 Euro oder 8000 Euro kostet. Dann die Prüfung: Durchfallquote soll bei 60 - 80 % liegen, also muss ich einkalkulieren, dass ich evtl. mindestens 1 mal durchfallen werde. Die Prüfungsgebühren hier betragen ca. 680 Euro. Wenn ich dann alle Kosten zusammenrechne, Ausbildung zur HP Psychotherapie, Ausbildung in einer Therapierichtung, Ausbildung in einer Gesprächstechnik, Prüfungsgebühr, Bücher usw. bin ich bei 5.000 bis 10.000 Euro, nur für die Ausbildung. Da habe ich noch keine Praxis eingerichtet. Und das alles für einen Beruf, bei dem es fraglich ist, ob ich jemals davon leben kann? Bei dem ich in den ersten 5 Jahren kaum Einnahmen habe? Ich frage mich, wie die fertig ausgebildeten HP Psycho das machen?

Viele Grüße,
Andrea
 
Ich frage mich, wie die fertig ausgebildeten HP Psycho das machen?
Es ist sehr viel Idealismus und auch Herzenwunsch dabei. Mit dem Kopf alleine und unter wirtschaftlichen Aspekte alleine betrachtet, macht das keiner. Wenn es Dein Herzenswunsch ist, dann wirst Du ihn realisieren wollen und können. Von Teilzeiterwerb bis Vollzeitpraxis gibt es viele Varianten. Ebenso HP(P)s die (fast) sofort davon leben konnten und welche die es garnicht geschafft haben.

Vieles hat mit der eigenen Energie zu tun, den blockierenden Glaubenssätzen, der Fähigkeit sich selbst zu promoten und vieles mehr.

Eine gute psychotherapeutische Ausbildung lässt Dich selber wachsen. Was Du nach Ende der Ausbildung und bestandener Überprüfung machst und welchen Weg Du dann gehst, kannst Du jetzt noch nicht wissen. So ist zumindest meine Lebenserfahrung.

Wenn es Dein Herzensthema ist, dann mache es - und ob Du es beruflich nutzt, wird sich dann zeigen. Um ein erstes Gefühl zu bekommen, bietet sich sicher auch der VHS-Kurs als Selbsterfahrung an. Viele Wege führen nach Rom bzw. ans Ziel. Dein Herz alleine kennt den Weg. Dein Verstand arbeitet überwiegend mit der Vergangenheit, will Sicherheit usw.
Aber das Leben ist anders...

Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg bei dem Weg, für den Du dich entscheidest
 
Wenn eine Praxis vernünftig geplant und kaufmännisch geführt wird läuft die schon viel eher. Ich habe im letzten Jahr eine Kollegin beim Aufbau ihrer Praxis gecoacht und sie ist jetzt - nach einem halben Jahr - so weit, dass sie davon leben kann.

Leider verstehen sich viele Kollegen und Kolleginnen nicht als Kaufleute und dann dauert es natürlich und ist eher dem Zufall überlassen, ob es überhaupt läuft.
 
Ich ergänze noch:
Dann die Knebelverträge der Anbieter, habe das nachgeprüft, es stimmt tatsächlich, wenn man erst mal einen Ausbildungsvertrag unterschrieben hat, kommt man nicht mehr heraus.
Richtig, aber: wie soll sonst eine gute Ausbildung gewährleistet werden? Die Anbieter müssen für die Dauer der Ausbildungszeit die Dozenten im Voraus verpflichten - und das entsprechend kalkulieren. Da können die nicht mal eben Leuten, die abspringen wollen, das Geld zurückzahlen. Die Dozenten wollen ihr Honorar haben. Ob da einer oder 15 HPPA sitzen.

Durchfallquote soll bei 60 - 80 % liegen, also muss ich einkalkulieren, dass ich evtl. mindestens 1 mal durchfallen werde.
Kann natürlich wie bei jeder Prüfung passieren. Nach einer richtig guten Ausbildung ist die Chance beim ersten Mal durchzukommen jedoch nicht unrealistisch. Die hohe Durchfallquote kommt davon, dass viele das Niveau der Prüfung unterschätzen. A la „da brauchts nur einen Volksschulabschluss, das schaff ich doch mit links, ich hab ja Abi...“. Die Prüfungen sind knackig, aber machbar.

Wenn ich dann alle Kosten zusammenrechne, Ausbildung zur HP Psychotherapie, Ausbildung in einer Therapierichtung, Ausbildung in einer Gesprächstechnik, Prüfungsgebühr, Bücher usw. bin ich bei 5.000 bis 10.000 Euro, nur für die Ausbildung.
Rechne eher 10-15 Tausend, wenn Du eine solide Ausbildung machst.
 
Leider verstehen sich viele Kollegen und Kolleginnen nicht als Kaufleute und dann dauert es natürlich und ist eher dem Zufall überlassen, ob es überhaupt läuft.
Das kann ich nur noch bestätigen. Einige Kolleginnen und Kollegen von mir , sind auf Grund dieser Tatsache auf der "Strecke" geblieben. Ich empfehle daher jedem der eine eigene Praxis betreiben will, sich intensiv um die kfm. Belange seiner Praxis zu kümmer, d.h., sich entsprechend vom Fachmann beraten zu lassen, und Kurse bzw. Lehrgänge zu besuchen. Wer hier spart, der spart am falschen Ende, und macht letztendlich, wie man so schön sagt," die Rechnung ohne den Wirt", und es geht dann rapide" den Bach runter!" Es wäre doch sehr schade, wenn es daran scheitern sollte!
 
Hallo Andrea,

danke für deine Rückmeldung. Ich finde es gut, dass du erstmal die Lage sondierst, bevor du dich entscheidest, wie du weitermachen möchtest, und dann auch mutig genug bist, deinen plan aufzugeben, wenn die Rahmenbedingungen nicht so sind, dass die Ausbildung für dich Sinn macht.

Bei mir war es so, dass ich anfangs ganz naiv einfach mal wieder etwas Neues lernen wollte. Das Thema hat mich interessiert, und die Ausbildung war gut vom Umfang her machbar (so dachte ich anfangs zumindest...*g*).
Die Ausbildung fand ich für mich dabei auch ohne den konkreten Plan einer späteren Praxis absolut lohnenswert, und zwar aus den von Tigs genannten Gründen: Du entwickelst dich weiter! Und es hat mich in meinem Umgang mit Menschen sehr wachsen lassen. So ein Wissen kannst du auch gut im Alltag anwenden, im Umgang mit Kollegen, Kunden, Chefs, Verwandten und Finanzbeamten (das hört sich jetzt witzig an, aber diese Erfahrung habe ich tatsächlich gemacht). Manches vom in der HP-Schule vermittelten Wissen gebe ich jetzt auch betriebsintern auf Fortbildungen weiter. Und das scheint, wenn ich die Rückmeldungen der Kunden verfolge, auch Früchte zu tragen. Insofern hat sich die Ausbildung bereits jetzt auch finanziell gelohnt.

Daher finde ich die Idee von Tigs mit dem VHS Kurs gut, jedenfalls dann, wenn du dich erstmal einfach nur mehr mit der Materie beschäftigen möchtest. Schaden wird dir dieses Mehr an Wissen sicher nicht, ob nun mit oder ohne anschließende Prüfung.

Weil die Diskussion sich eben in Richtung Praxisgründung verlagert, möchte ich noch Folgendes loswerden:
Egal, in welchem Bereich du gründest, wirst du (fast) immer eine Phase, in der deine Gründung noch nicht genug Geld einbringt, haben. Und du wirst ebenfalls (fast) immer eine Anfangsinvestition stemmen müssen.
Ich bin immer etwas überrascht, wenn Gründer in ihrem persönlichen Bereich von diesem Naturgesetz überrascht werden. ;-)
10.000 - 15.000,-- EUR Ausbildungskosten plus Praxiseinrichtung für HPPs finde ich hier eher wenig, wenn ich an andere Branchen denke.

Viele Grüße
Bettina
 
Hallo Tibina,

bei mir ist es auch so, dass mich das Thema "Psychotherapie" sehr interessiert. Ich habe schon einige Bücher darüber gelesen und an Kunsttherapie habe ich auch großes Interesse, bin selbst ein sehr kreativer Mensch, das wäre genau meine Richtung. Bin jedoch immer wieder am Zweifeln, ob ich das tatsächlich zum Beruf machen soll. Ich habe eine kaufmännische Ausbildung plus Aufstiegsweiterbildung, könnte auch Psychologie studieren, nur dauert das halt 5 Jahre und ich bin keine 20 mehr. Deswegen hatte ich in Richtung Heilpraktiker für Psychotherapie überlegt. Aber vielleicht hast Du Recht und ich sollte einfach erst mal das machen, was mir Spaß macht, und dann sehen, wohin mein Weg mich führt. Etwas neues zu lernen ist ja nie verkehrt, danke, Deine Antwort hat mich jetzt wieder ein wenig motiviert.

Viele Grüße,
Astrid
 
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