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Darf ein Heilpraktiker reich sein? 4 Gründe, um mehr Geld zu verdienen

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Seine Anamnese kostete 70 Euro. Dass der Homöopath damit zwei bis drei Stunden beschäftigt war, störte ihn nicht. Und die drei Stunden verbrachte er lediglich mit dem Patientengespräch – nicht eingerechnet waren die anderen Kosten, die ein Selbstständiger eigentlich einplanen muss.

Er war kein Anfänger, seine Praxis in einem Vorort Hannovers gab es seit Jahrzehnten. Nebenbei arbeitete er als Dozent in einer beliebten Heilpraktikerschule und gab sein Wissen weiter.

Ob er wirklich erfolgreich war, kann ich nicht beurteilen. Zumindest wirkte er zufrieden. Als ich 2008 in diesem Unterricht saß und von ihm lernte, war ich allerdings genau wie viele andere noch in den Glaubenssätzen gefangen, dass ein Heilpraktiker nicht viel Geld verdienen kann.

„Hier auf dem Land (in der Region/in meiner Stadt/such dir was aus) bezahlt das keiner!“, „Ich helfe gerne und kann dafür nicht viel Geld verlangen“ oder „Meine Patienten sind schwer krank, ich bin ihre letzte Hoffnung – da kann ich ihnen das Geld nicht aus der Tasche ziehen!“ Ja, ich fand solche Glaubenssätze zwar blöd, aber habe genickt.

Was ist die Folge? Viele Praxen überleben die ersten Jahre nicht und müssen schließen. Bei einem Stundenlohn von vielleicht 20 Euro ist das kein Wunder. Schließlich sind nur wenige Heilpraktiker von Montag bis Freitag, von morgens bis abends, ausgebucht. Wie sieht es mit Absagen, Krankheit, Urlaub oder Altersvorsorge aus? Dass sich die Selbstständigen irgendwann überlegen müssen, wie es weiter geht, wundert mich nicht. Einfach die Preise verdoppeln? „Geht nicht, das machen meine Patienten nicht mit.“

Es geht aber auch anders.

Angemessene Preise als Heilpraktiker verlangen

Als mir 2009 ein Homöopath mit Praxis in der Innenstadt von Hannover seinen Preis für die Anamnese nannte, hab ich erstmal geschluckt! Fast 200 Euro wollte er haben – das hatte ich noch nicht erlebt! Weil mein damaliger Ehemann im Sterben lag und ich Hilfe brauchte, hab ich zugesagt.

Einen Termin habe ich mit seiner Sprechstundenhilfe abgemacht, die konnte er sich leisten. War er nun unverschämt und hat seine Patienten ausgebeutet? Nein. Er hat wirtschaftlich gearbeitet. Durch seine überdurchschnittlichen Preise konnte er sich eine Praxis in guter Lage und eine Angestellte leisten, seinen Expertenstatus ausbauen und dadurch neue Patienten anziehen und behandeln.

Damals hab ich das nicht verstanden. Ich war nicht selbstständig und wusste nicht, wie man kalkulieren muss, wenn man von seinem Job leben will. Dass es vollkommen legitim ist, für gute Arbeit viel Geld zu verlangen – und das sogar als Heilpraktiker!

Viele Heilpraktiker, die für wenig Geld arbeiten, sind hingegen glücklich, dass der Behandlungsraum am eigenen Haus angebaut ist und deswegen keine Miete fällig ist. Oder freuen sich, dass der gut verdienende Ehemann die laufenden Kosten der Praxis bezahlt.

Was ist Heilung wert?

Ich glaube, viele Heilpraktiker schätzen nicht richtig ein, was Heilung wert ist. Wer kommt in die Praxis? In vielen Fällen sind es Menschen, die austherapiert oder chronisch krank sind und von Ärzten nichts mehr erwarten. Oder die Abfertigung im Minutentakt reicht ihnen nicht mehr aus und sie suchen nach mehr Zuwendung bei der Behandlung.

Der Heilpraktiker kann ihnen so viel mehr bieten: Neben dem medizinischen Wissen spielt die menschliche Komponente beim Heilpraktiker eine wichtige Rolle. Ein Patient, der spürt, dass es dort jemanden gibt, der sich ausführlich kümmert, sich der Probleme und Sorgen annimmt und daran glaubt, dass er wieder gesund wird, erreicht sein Ziel wesentlich schneller.

Warum lässt der Heilpraktiker das nicht angemessen bezahlen?

Vielleicht sind viele Heilpraktiker zu sehr durch ihr Umfeld geprägt. Es heißt, dass wir die Summe der fünf Menschen sind, mit denen wir uns am meisten umgeben. Wenn mein Umfeld nun aus anderen Heilpraktikern besteht, die sich nicht trauen, für eine Anamnese 200 Euro zu nehmen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich das auch nicht mache. Oder ich habe Freunde, denen ihre Gesundheit nicht viel wert ist. Will ich mich dann bei jedem Gespräch für meine Preise rechtfertigen müssen? Wohl kaum.

Dabei würden sich höhere Preise wahrscheinlich sogar positiv auf den Patienten auswirken.

Was nichts kostet, ist nichts wert

„Was nichts kostet, ist nichts wert“ – das gilt leider immer noch. In der Praxis kann sich dieser Spruch durchaus auf den gesundheitlichen Zustand des Patienten auswirken.

Versetz dich mal in die Lage eines Patienten:

Fall 1: Du gehst zu einem Heilpraktiker, weil du dich schlapp fühlst und dein Immunsystem stärken willst. Für das erste Gespräch und Hausaufgaben für den kommenden Monat bis zum Follow-up bezahlst du 250 Euro.

Fall 2: Du gehst zu einem Heilpraktiker, weil du dich schlapp fühlst und dein Immunsystem stärken willst. Für Gespräch und Aufgaben bezahlst du 20 Euro (überspitzt gesagt). Das Follow-up findet einen Monat später statt.

In welchem Fall strengst du dich mehr an, die Ratschläge des Heilpraktikers umzusetzen, um dich schnell wieder besser zu fühlen? Natürlich im ersten.

Der Heilpraktiker kann jetzt natürlich sagen: „Meinen Patienten ist ihre Gesundheit immer viel wert und die strengen sich an!“

Aber sind wir doch mal ehrlich: Der Mensch ist bequem und sucht meistens den einfachen Weg. Der Druck, sich anstrengen zu müssen und die hohe Ausgabe für sich zu rechtfertigen, ist bei einer hohen Summe größer. Bei 20 Euro für das Gespräch würde ich leichter aufgeben und sogar den Folgetermin absagen – der Verlust ist nicht so groß.

4 Gründe, um endlich deine Preise anzuheben

Warum solltest du also endlich anfangen, dich angemessen bezahlen zu lassen?

· Du kannst deinen Patienten besser helfen, wenn du weniger durch Geldprobleme gestresst bist.

· Deine Praxis hält sich langfristig.

· Du kannst in Urlaub, Rücklagen, Fortbildungen und Altersvorsorge investieren.

· Deine Patienten engagieren sich noch stärker, um gesund zu werden.

Kannst du gut von deinen Einnahmen leben?



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Linda Benninghoff ist Heilpraktikerin, verdient ihr Geld aber als Online-Texterin und Blogger. Auf ihrem Blog Mymoneymind.de inspiriert sie Frauen, sich mehr mit ihrem Geld zu beschäftigen, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen und ihre Träume zu verwirklichen.
 
Naja Du kannst es steigern, ich habe Patienten die verdienen mein Jahreseinkommen im Monat (und meines ist gut), für die sind 250€ Folgebehandlung das Schwarze unterm Fingernagel; Behandlung hat schon immer gekostet und jedem normal Verdienter schmerzt es dafür zu zahlen.
Daher weht der Wind, wir machen unser persönliches Einkommen nicht am Geld fest, sondern die Wahrhaftigkeit dessen was wir tun. Ob du nun 2 Patienten am Tag behandelst und 300€ berechnest, oder 5 Patienten Pro 50€ berechnest, es wird dir gut gehen. Patienten gibt es genug,
Heilkunst ist schwer.
Aber habe eine Heilung erreicht und damit meine ich eine Heilung. Dann kannst du dir Gedanken machen über Freizeit die du dir in Deinen Terminkalender einträgst, damit du selbst nicht zu kurz kommst oder sogar krank wirst.
Behandle 10-20 Patienten am Tag und nehme nur die Preise der GbüH und berechne weiter die telefonischen Beratungen Position 5 oder 4 oder 3 oder sogar 1+2 (Folgeanamnese) bei weitern 10 Patienten.
-Du weist Abends was du getan hast
-Du wirst von Patienten angesprochen wann sie ihre Rechnung bekommen.
-usw. mehr Schwierigkeiten
Wenn ein Behandeln gut ist, dann kommen Patienten, sogar von weit her und zahlen was sie zahlen können, oder du verlangst.

Ich denke die Schwierigkeit besteht darin gut zu werden besonders als Anfänger und man sollte die Gewissheit haben das die Arbeit bereits die Rente ist. (wie auch immer)

Sorry, aber ich kann nicht so richtig auf "wie verdiene ich am besten Geld" unser Beruf wächst mit der Echtheit unser Absicht zu heilen oder zu behandeln, da muss auch jeder Anfänger durch. Die Absicht zu Behandeln beinhaltet nicht die Kunst zu behandeln, da gibt es ja gewöhnlich tiefes Wissen und Erfahrung, das kann ich mir angemessen entlohnen lassen und damit entsteht auch Zufriedenheit und Einheit mit dem was ich tue.


liebe Grüße Thomas
 
Sicherlich hast Du auch recht, Thomas.

Das heißt aber nicht, dass der obige Beitrag falsch ist.
Im Gegenteil: er gibt genau das wieder, was ich erst gestern meinen Teilnehmern im Existenzgründungsseminar mit anderen Worten vermittelt habe.
 
Nein falsch sicherlich nicht und es ist natürlich auch richtig für seine Arbeit angemessen bezahlt zu werden und auch gut sogar. Aus meinem Kurs 1985 sind 8 von 45 Teilnehmern in eigener Praxis tätig. Von den 15 weiteren die es versucht haben weiß ich sie haben zu wenig Honorar für ihre Behandlung eingefordert. Meist weil die Praxis in einem Gebiet liegt wo man halt nicht mehr verlangen kann als wenig. Auch Kollegen in meiner Nähe nehmen zu wenig für stundenlange Behandlungen, die müssen natürlich was tun, wobei mir dann gesagt wird die meiste Angst besteht darin das zu verlieren was sie sich aufgebaut haben. Bei einigen war nach Preiserhöhung wirklich Schluß, obwohl sie im Bereich der GbüH lagen.
Ich glaube ich meinte einfach nur, wenn der Fokus darauf liegt bin ich verkehrt mit dem was man in der Praxis tut.

Wollte dich "mymoneymind" bestimmt nicht schlecht machen! Alles ist gut.
liebe Grüße
Thomas
 
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