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Die Hagebutte - Neue Indikationen für eine Heilpflanze mit großer Tradition-

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Manfred Lobstein

Guest
Neue Forschungsergebnisse rücken traditionell Heilpflanzen immer wieder in den Brennpunkt des Interesses von Fachkreisen. Dabei liefern neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Pharmakologie zum einen Bestätigung für den Einsatz in der traditionellen Medizin, zum anderen liefern sie Antworten auf Erkrankungen, die vermehrt in der Neuzeit in den Vordergrund treten. Ein weiteres gutes Beispiel ist die Hagebutte, die sich einer langen Tradition erfreut und zurzeit aufgrund entzündungshemmender und chondroprotektiver Effekte eine Renaissance zur nutriven Ergänzung in der Behandlung der Arthrose erlebt. Sie wird hauptsächlich in der Volksheilkunde als Tee zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten eingesetzt. Eine Datenbankrecherche in der internationalen medizinischen Literatur lieferte spannende neue Erkenntnisse hinsichtlich antiadipöser Effekt von Tilirosid, einem Flavonoid aus der Hagebutte.

Traditionelle Anwendung

Archäologen stießen bei ihren Forschungen auf Mengen von Wildfruchtkernen, wie z.B. der Hagebutten, vor allem an Feuerstellen. Das Sammeln von Wildpflanzen ist seit Millionen von Jahren überlebenswichtig. Die Komposition von Vitalstoffen in wilden Pflanzen und Früchten ist eine vortreffliche Vitaminquelle. Das reiche Vorkommen von Vitamin C in der evolutionären Entwicklung des Menschen, so einige Autoren, ist der Grund, dass eine endogene Synthese nicht notwendig und ein unnötiger biosynthetischer Luxus wäre. Zu den vortrefflichen Vitaminquellen unserer Vorfahren zählten auch die Hagebutten. In Nord- und Mitteleuropa steht die Anwendung von Hagebutte gegen Erkältungserkrankungen im Vordergrund. In der Türkei wird Rosa canina L. traditionell als Magentee aufgrund seiner gastroprotektiven Eigenschaften angewendet.
Eine Untersuchung am Institut für Pharmakognosie der Universität Ankara, Türkei, ergab, das die frischen Früchte von Rosa canina einen statistisch signifikanten gastroprotektiven Effekt haben, der stärker als der des Vergleichwirkstoffs Misoprostol war. In unserem Kulturkreis dienen Zubereitungen aus Hagebuttenschale zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten, bei Fieber zur Steigerrung der Abwehrkräfte, bei allgemeiner Erschöpfung, bei Magenkrämpfen, Magensäuremangel, als Vorbeugung gegen Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüre, bei Durchfall, zur Vorbeugung gegen Darmkatarrh. Volksmedizinisch wird in der Literatur vielfach die mild laxierende und diuretische Wirkung der Hagebutten angeführt, die den Fruchsäuren und Pektinen zugeschrieben wird.

Dioscurides empfahl die getrockneten Früchte bei Darmkatarrh. Bock beschrieb die stopfenden Eigenschaften, Matthiolus verwendete die Beeren gegen Ruhr, die Kerne gegen Steinleiden.
Im Mittelalter wurde die Hagebutte in der traditionellen europäischen Medizin zum Ausschwemmen angewendet.
Matthiolus schreibt: "Das Wasser aus den roten Beeren oder Frucht ist gut zu gebrauchen gegen den Lendenstein...",Lonicerus berichtet,...stopfen den Bauch...Sie werden wider das Nierenwehe gedörrt genossen..."

In jüngerer Zeit hat die Wissenschaft vermehrt Interesse an den in der Hagebutte enthaltenen Galaktolipiden entwickelt, die Entzündungsprozesse z.B. bei Gelenkarthose positiv beeinflussen, indem sie Botenstoffe der Entzündung hemmen.

Quelle: Praxis Magazin 7-8/2014
 
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