Akuthomöopathisch kannst du viele Mittel nutzen wie für andere Tiere auch. Alles was Wundversorgung angeht, Immunstärkung usw, was analog zum Säugetier funktioniert kannst du mit den gleichen Mitteln behandeln. Verdauungs- und Genitaltrakt sind natürlich nicht zu vergleichen, hier hilft nur das Studium der Vergiftungssymptome. Phytotherapie wirkt sehr gut bei Geflügel, hier müssen aber die Einschränkungen beachtet werden im Bezug auf Lebensmittel liefernde Tiere, die nur wenige Pflanzen zur Behandlung zulassen (wobei niemand aus der täglichen Grünration die Heilpflanzen zupfen muss wenn zufällig welche enthalten sind).
Das Verstümmeln kann, wie geschrieben, Hackordnung bedeuten, aber unter "wilden" Umständen würde/könnte der Rangniedere fliehen, der Aggressor steht allein da. Hauptursachen sind zu viele Tiere und/oder zu wenig Platz, zu wenig Struktur des Geländes, Langeweile (Futterbeschaffung), manchmal auch Mineralstoffmangel. Viel Frisches beschäftigt die Tiere und versorgt sie mit lebenswichtigen Mineralien. In der Legezeit kann man Eierschalen zufüttern zur Kalziumversorgung, dazu dunkelgrüne Pflanzen die viel Calzium enthalten. Wenn möglich kann man "Fummelkisten" bauen aus denen die Tiere nur kleine Mengen Pflanzen auf einmal zupfen können - aufgehängte Netze gehen auch. Wichtig ist dass man nicht nur an einer Stelle füttert so dass sich die Tiere aus dem Weg gehen können. Freier Zugang zum Wasser und Möglichkeit richtig zu schwimmen und zu gründeln bieten nochmals viele Chancen zur Aktivität. So normal, wie es hier teilweise dargestellt wurde sind Rangstreitigkeiten nicht. Auf den Wiesen hier stehen teilweise hunderte Gänse ohne jede Streitigkeiten, es wird zusammen gefressen, gebrütet, die Jungen aufgezogen. Aggressionen richten sich hier nur gegen Feinde von außen.
Konrad Lorenz ist ein guter Tipp, was das Verhalten von Wildgänsen angeht. Ansonsten gilt für Geflügel wie für andere Tiere: Areal, Futter, Zusammensetzung der Gruppe so natürlich wie möglich.