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Es geht mal wieder eine Newsmeldung zum Thema Datenverlust durch die Medien...

redditbot

Neues Mitglied
Bei einem deutschen Rechenzentrum ist es zu einer Datenpanne gekommen. Also weder bei uns noch bei unserem Rechenzentrum. Die Erfahrung hat gezeigt, dass solche Meldungen dazu führen, dass kritische Stimmen das ganze Thema Datenspeicherung in der Cloud in Frage stellen.

Ich fasse die Newsmeldung kurz zusammen: bei Hetzner gab es Datenverlust nachdem, trotz redundanter Speicherung, alle drei Festplatten kaputt gegangen sind. Es waren immerhin "nur" die Datensicherungen, die verloren gegangen sind, dennoch...



Heißt es jetzt, dass die Speicherung in der Cloud unsicher ist?

Das ist eine berechtigte Frage - wie kann es dazu kommen? Vermutlich ist das mal wieder ein klarer Fall von "der Markt regelt das". Wenn man redundant auf drei Festplatten speichert - was soll da schon schief gehen? Die redundante Speicherung auf drei Platten verkraftet den Ausfall einer Platte, nicht den Ausfall von zwei Platten. Natürlich gibt es die Möglichkeit, Daten redundant auf 4 oder 5 Platten zu sichern. Festplatten kosten aber Geld und benötigen Platz und Strom. Die Entscheidung, auf mehr Platten redundant zu sichern ist also keine einmalige Investition die sich früher oder später amortisiert - es kommen noch die laufenden Kosten dazu.

Bei der Datenpanne ging es um sogenannte "Snapshots", ein Begriff aus der "Cloud-Welt". Ein Snapshot ist eine Kopie der Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt, also eine Kopie der Daten. Vermutlich hat man die Entscheidung getroffen, dass Datensicherungen keine erhöhte Redundanz benötigt, was soll da schon schief gehen?

Aus dem Vorfall bei Hetzner haben wir wieder gezeigt bekommen: Cloud ist nicht gleich Cloud. Und das ist auch schon indirekt die Antwort zu der gestellten Frage. In Frankreich ist ein Rechenzentrum abgebrannt, bei Hetzner sind zwei Platten gleichzeitig kaputt gegangen. Die Cloud unterliegt den gleichen physischen Herausforderungen wie die EDV in den eigenen vier Wänden.



Ein trügerisches Gefühl der Sicherheit!

Schuld sind mal wieder die Marketingbeauftragten. Uns wird ein Browser als "absolut Sicher" verkauft, weil es regelmäßig Cookies löscht. Cloud-Dienstleistungen werden als "absolut Sicher" verkauft, weil es halt die Cloud ist.

Will man ernsthaft Themen wie Datenschutz und Datensicherheit ansprechen, verliert man die Zuhörer. Zu technisch, zu langweilig, zu lange Texte. Da sind die bunten Botschaften "absolut Sicher" und die noch bunten Botschaften der Daten-Apokalypse wesentlich erfolgreicher darin, Leser zu finden.

Als Therapeuty, das die Verantwortung über Datenschutz und Datensicherheit hat, wird man nicht drum herum kommen, sich mit etwas intensiver mit dem Thema auseinander setzen zu müssen.



Ist die Datensicherung in den eigenen vier Wänden doch besser?

Eigentlich ist es egal wo man die Datensicherung macht - sofern man diese auch richtig macht. Der Vorfall in Frankreich hat gezeigt, dass virtuelle Daten auch einem Brand zum Opfer werden können. Die Flutkatastrophe in Deutschland hat gezeigt, dass die Krankenakten in der Praxis davor nicht geschützt waren. Beides zeigt, dass wir sogenannte "offsite Backups" benötigen, also Datensicherungen, die woanders gelagert sind. Da Datensicherungen nur dann Sinn ergeben, wenn diese Zeitnah und regelmässig aktualisiert werden, ist das kein triviales Problem.

Der Vorfall bei Hetzner hat gezeigt, dass ein redundante Speicherung auf drei Festplatten nicht sicher ist. Eine redundante Speicherung sollte das Ausfallen von mindestens zwei Festplatten vertragen.

Ich glaube ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster mit der Behauptung, dass kaum eine Praxis so aufgestellt ist.



Wie wird es bei lemniscus gelöst?

Wir nutzen keinen niedrig-redundanten Speicherplatz - allein der Gedanke lässt mich schaudern. Die Dateiablage die wir nutzen wird nicht nur auf mehreren Festplatten, sondern gleich auf drei rund 100km von einander entfernten Rechenzentren gespeichert. Jede Datei, die bei uns abgelegt wird, wird automatisch auf alle drei Rechenzentren abgelegt.



Kleiner Hinweis zum Thema Kosten...

Sehr gerne werden die laufenden Kosten einer Cloud-Dienstleistung moniert. An dieser Stelle möchte ich drauf hinweisen, dass eine ordentliche Datensicherung (Patientendaten und so) eigentlich erst mit einer 4-Schächte-NAS in der Praxis und einer weiteren, gespiegelten 4-Schächte-NAS, die mindestens 100km entfernt platziert ist. Jede NAS sollte an eine USV Angeschlossen werden, damit diese in Falle eines Stromausfalls sicher heruntergefahren werden können.

Das sind, abgesehen von rund 2000€ Investitionskosten, ca. 200€ Stromkosten pro Jahr. Hinzu kommen dann die Erneuerung der Festplatten alle paar Jahre, irgendwann wird man die NAS-Systeme und Akkus durch neuere austauschen müssen.

submitted by /u/pgtaboada
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