• Auf Heilpraktiker-Foren gibt es einen großen internen Bereich für Heilpraktiker. In diesem geschützten Bereich können Realfälle der Praxis oder andere sensible Themen diskutiert werden.


    Es befinden sich momentan über 2800 Themen mit über 48000 Beiträgen darin. Ein wertvolles Nachschlagewerk nicht nur für Heilpraktiker die erst begonnen haben, sondern auch für die gestandenen die schon über jahrelange Erfahrung verfügen.

    Nähere Informationen unter: Interner Bereich für Heilpraktiker - Info

Fragen zum HPP

serendipidy

Neues Mitglied
Hi,

ich bin neu hier im Forum und bis jetzt noch kein HPP. Ich bin seit 6 Jahren in der Physiotherapie tätig und möchte mich jetzt beruflich noch einmal verändern.

Psychologie ist ein Gebiet welches ich total interessant finde. Jetzt spiele ich mit dem Gedanken den Heilpraktiker für Psychotherapie zu machen.
Was ich von euch gerne wissen würde:

- Welche Fortbildung nach der Ausbildung muss man unbedingt haben? Und was kostet mich das dann noch mal? Was könnt ihr empfehlen?

- Wie viele Patienten sind bereit die Sitzungen aus eigener Tasche zu bezahlen? Ich kenne es halt aus der Physiotherapie, so lange es auf Kassenrezept geht ist es gut, aber ich würde schätzen nur 20% der Leute sind bereit es aus eigener Tasche zu bezahlen. Kann man auf 3-5 Patienten am Tag kommen?

- Wo macht ihr auf euch aufmerksam?

- Gibt es außer der eigenen Praxis noch weitere Tätigkeitsfelder?



Ich freue mich auf konstruktive Hinweise....

Serendipidy
 
Du musst einfach nur einen HPP Kurs machen und dann die Prüfung bestehen. Empfehlenswert wäre ein zusätzliche Ausbildung in einem anerkannten Therapieverfahren, wie z.B, Hypnosetherapie oder vielleicht Gesprächspsychotherapide nach Rogers. Vorgeschrieben ist das aber meiens Wissens nicht. Wenn Du davon gut leben willst mußt Du fleißig sein und immer schön werben und vor allem einen guten Job machen und Dich um Deine Kunden/Patienten kümmern. Mann kann sagen, dass ab einer Anzahl von 1000 Patienten die Praxis gut läuft. Bei mir hat das 6 bis 7 Jahre gedauert. Viele Meschen sind froh, wenn Ihnen geholfen wird. Auf einen koventionellen Therapiepaltz müssen Sie oft lange warten. Ich gebe auch Vorträge bei Volkshochschulen. Zusätzliche biete ich noch Seminare an.
 
Kann man auf 3-5 Patienten am Tag kommen?
Das ist machbar. Du musst dich und deine Leistung natürlich gut verkaufen, d. h. den Bedarf derjenigen Patienten decken, die bereit sind, eine Therapie selbst zu bezahlen. Natürlich musst du auch an geeigneten Stellen werben.
Wie viele Patienten sind bereit die Sitzungen aus eigener Tasche zu bezahlen?
Nach meiner Erfahrung eine absolut ausreichende Anzahl. Diese zahlen mir auch einen angemessenen Honorarsatz.


Meine Praxis lief schon relativ bald nach Gründung so, dass ich zufrieden sein konnte.


Mann kann sagen, dass ab einer Anzahl von 1000 Patienten die Praxis gut läuft
1000 Patienten? Du meinst sicher insgesamt in den Jahren?
Dann hast du entweder nur eine sehr kurze Verweildauer der Patienten oder eine hohe Fluktuation.
Wenn du ausschließlich mit Hypnose arbeitest, ist die kurze Verweildauer verständlich. Das bedeutet allerdings, dass man einen sehr hohen Werbeaufwand betreiben muss, weil man permanent neue Patienten akquirieren muss.

Ich arbeite auch mit Hypnose, jedoch ansonsten auch mit diversen anderen Psychotherapiemethoden. Nur mit Hypnose zu arbeiten ist mir zu wenig, insbesondere weil viele Patienten nicht nur das Symptom mitbringen, sondern auch Teil eines Systems sind, das eben diese Symptome hervorgebracht hat. Aus der systemischen Betrachtung heraus gilt der Patient ja nicht als krank, sondern als Symptomträger. Mit Hypnose kann ich sicherlich Symptome relativ schnell behandeln, für den Patienten gilt es allerdings ebenfalls auch präventiv tätig zu werden. D. h. zum Beispiel das psychosoziale Umfeld so zu ändern und zu gestalten, dass das Risiko eines Rezidivs oder einer Symptomverlagerung gemindert wird. Wie heißt es so schön „ohne Hypnose ist alles nichts, aber Hypnose ist nicht alles“ :)
 
Ich meine, nachdem ich den 1000sten Patienten hatte, lief die Praxis so, dass ich alleine davon gut leben kann. Viele Patienten kommen öfters und es kommen viele neue Patienten auf Empfehlung. Ich investiere 5% in die Werbung. Selbstverständlich biete ich auch andere Verfahren und Therapien an.
 
Grüß Gott Serendipidy,
"einfach nur einen HPP-Kurs zu machen und die Prüfung zu bestehen", das liest sich flüssig, ist aber ein richtiges Stück Arbeit. Wenn Du parallel zum HPP-Kurs ein Therapieverfahren lernst, hast Du den Vorteil, in der mündlichen Prüfung schon damit aufwarten zu können. Oft wird nämlich gefragt, wie Du später Deinne Praxis führen möchtest und welche Verfahren Du anwenden wirst.
Meine Praxis hat ungefähr 5 Jahre gebraucht, bis sie gut lief, ich habe lange jahre Kurse in den Volkshochschulen angeboten und Vorträge bei Krankenkassen gehalten, habe auch in der örtkichen Krankenpflegeschule unterrichtet und so auf meine Praxis aufmerksam gemacht.
Sinnvoll wäre es, wenn Du analysierst, wo der Therapiebedarf in Deiner Umgebung seinen Schwerpunkt hat, also wenn Du z.B. in einer Stadt mit 100% Nichtrauchern lebst, ist es nicht zielführend, Rauchentwöhnungstherapie anzubieten. Wenn Du schon im Gesundheitsbereich tätig bist, kannst Du das im Lauf der Zeit herausfinden. Physiotherapie? Da würde sich z.B. Arbeit zur Schmerzbewältigung anbieten. Nur als Anregung...
Ich wünsche dir viel konstruktive Gedanken!
Herzlichen Gruß,
vipi
 
Zurück
Oben