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Gilt Kaffee als Flüssigkeit?

Pecora

Bekanntes Mitglied
Heilpraktiker
Status
HPP
Hallo ihr Lieben,

ich habe mit meinem Süßen immermal wieder die Diskussion, ob Kaffee nun als Flüssigkeit gilt oder nicht. Hintergrund der Diskussion: Ich dränge ihn, mehr zu trinken.

Er meint, er habe im TV gesehen, dass Kaffee auch als Flüssigkeit gilt (davon trinkt er teilweise recht viel).

Ich sage immer: Nein, pro Kaffee muss man 1 Glas Wasser dazutrinken, weil Kaffee (wie auch Alkohol) Flüssigkeit entzieht.

Heute morgen meinte er: Wenn man ein Experiment macht und 2 Menschen in die Wüste schickt, wo einer nichts trinken darf und der andere nur Kaffee.. wer wird wohl länger überleben? (der Schelm.. aber dennoch musste ich weiter drüber nachdenken... klar, der Kaffeetrinker nimmt Flüssigkeit zu sich - ach, ich weiß es einfach nicht...)

Hm...

Ihr lieben Experten... könnt ihr mich aufklären?

:)
 
Tja, wie immer bei Ernährung geht es hier vermutlich nicht um Fakten, sondern um Überzeugungen ;)

Ich kenne drei Theorien:
1. Kaffee wird negativ gerechnet
2. Kaffee wird gar nicht gerechnet.
3. Kaffee zählt als Flüssigkeit (dem hat sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung übrigens inzwischen angeschlossen)
Also ganz einfach - oder? :waah:
Meine persönliche Meinung: ob es Wasser treibend wirkt, hängt davon ab ob derjenige es gewohnt ist.
Ich sehe bei hohem Kaffeekonsum ehr die Gefahr der Übersäuerung als die des Flüssigkeitsdefizits.

Grüße von einer bekennenden Kaffeeliebhaberin :D
 
Danke, Hilde... hm... da bin ich in meinen Argumenten ja ziemlich entkräftet ;-) Ich mag Kaffe auch gern, aber mehr als einen großen Pott früh trinke ich nicht.. lieber Unmengen an Tee :)
 
Wie groß der Flüssigkeitsbedarf eines Menschen ist, hängt davon ab, wie er sich insgesamt ernährt. Jemand, der sich von salzloser Rohkost ernährt muss u.U. gar nichts trinken, jemand, der deftige Hausmannkost liebt, viel Getreide isst und wenig Frischkost, der braucht hingegen seine zwei bis drei Liter (abhängig von Körpergröße und Gewicht). Kaffee ist meiner Meinung nach kein Getränk im eigentlichen Sinne, da es stark säurebildend wirkt, also genau das Gegenteil von dem mit dem Kaffeetrinken erreicht wird, was man eigentlich erreichen will (Ausleitung von Giften, Säuren und Stoffwechselendprodukten). Nichts gegen eine Tasse Kaffee in der Woche, aber die Unsitte, ihn täglich oder gar ausschließlich zu trinken, kann ich nicht befürworten. Ich würde also auch sagen, wenn dein Freund auf den Kaffee nicht verzichten mag, sollte er mindestens ein Glas Wasser zusätzlich zu jeder Tasse trinken, obwohl ich auch dann davon ausgehe, dass sich der Kaffeekonsum langfristig eher negativ auswirken dürfte und durch das zusätzliche Wasser die säurebildende Wirkung nicht abgefangen werden kann.
Darüberhinaus sorgt regelmäßiger Kaffeekonsum für eine Dauererregung des Sympathikus, was u.a. zu Schlafstörungen, dadurch zu Stress und nachfolgend zu den verschiedensten körperlichen Erkrankungen führen kann.

Viele Grüße. Anja
 
Ich bin da mittlerweile auch ein wenig durcheinander, was die wechselnden Ratschläge und Ansichten betrifft. Ich denke, auch hier muss man einfach unterscheiden, wie der Einzelne auf Kaffee reagiert. Mir persönlich hilft Kaffee weder zum "Wachwerden", noch verhindert es meinen Schlaf, und er wirkt bei mir auch nicht harntreibend. Allerdings trinke ich nur eine morgendliche Tasse. Den pH-Wert kann man ja leicht mal per Urinstick messen.
Solange man den Kaffee in kleinen Mengen trinkt und außerdem reine Flüssigkeit (damit meine ich eigentlich Wasser, das aufnahmefähig für Schlacken etc. ist), sag ich nichts dagegen. Bei großen Mengen Kaffee und auch Cola etc. sieht das schon anders aus.
 
Hm, ob Kaffee säurebildend wirkt ist auch sehr umstritten. Die Flüssigkeit selbst ist alkalisch... (Steck mal ein pH-Stick rein).

Gruss Rudolf
 
Hallo,

ich antworte hier als Ernährungsberaterin, die selber Kaffee sehr gerne trinkt (2-3 Tassen/Tag). Unter www.kaffeewirkungen.de kann man einige Studien nachlesen. In dem dazu gehörigen Heft kann man nachlesen: "....Hat Kaffee oder Koffein einen Einfluss .. wie Diurese... oder die Bildung von Nierensteinen?...So wurde -allerdings nur bei sehr hohen Kaffeemengen von mehr als sechs Tassen (entspricht 642 mg Koffein)- ein verstärkter Urinfluss über 24 Stunden beobachtet." (Studie: Neuhauser-Berthold, M. et al. Annals of Nutrition & Metabolism,41, 29-36, 1997) und weiter: "Etliche Studien mit US-amerikanischen Sportlern konnten jedoch keine Beweise dafür finden, dass Kaffeekonsum womöglich durch eine Förderung Dehydration oder Mineralstoffverlust die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnte." (Studie: Armstrong, L.E. International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism, 12, 189-206, 2002.

Man könnte noch jede Menge andere Studien anführen, die wirklich bewiesen haben, dass Kaffee nicht dehydriert, wenn man 3 - 4 Tassen pro Tag geniesst, etliche gute Eigenschaften konnten nachgewiesen werden.

Ich empfehle jedenfalls meinen Kunden trotzdem immer 1 Glas Wasser zu Kaffee zu trinken, denn sicher ist sicher und ausserdem schadet zuviel Wasser ja bestimmt nicht. Aber rein Studientechnisch müsste ich es anders empfehlen.

Beste Grüße aus kaffeeliebenden Griechenland

Julia
 
Das hört sich doch mal gut an! :)
 
Wenn ich Kaffee trinke (und ich trinke ihn gern), dann muß ich auch schon nach 2 bis 3 Tassen dauernd zur Toilette rennen ;-), ich denke einfach (die Dosis macht`s)
 
es geht nicht darum, dass man nach 2 - 3 Tassen Kaffee zur Toilette muss, das ist relativ unbestritten, sondern es geht darum, ob man mehr ausscheidet als man durch den Kaffee zu sich genommen hat. Und das konnte eben durch die Studienlage, die recht gut ist, ncht bestätigt werden. Wenn man viel Wasser trinkt, geht man ja auch viel auf Toilette.

LG Julia
 
Stimmt. Kaffee "treibt" schon - nur ob er mehr treibt, als er selbst an Flüssigkeit zuführt, das ist wohl inzwischen widerlegt.

Vermutlich teilt der Kaffee das Schicksal aller "Genußmittel", die bestimmten Zeitgenossen immer schon ein Dorn im Auge waren (bestimmte sexuelle Praktiken sollen ja auch zum Abfaulen bestimmter Körperteile führen...).

Gruss Rudolf
 
Hier mal der Blick aus der "Pflege-Landschaft":
Wir müssen für unsere Pat. Trinkprotokolle erstellen und Bilanzierungen. Kaffee wird dort explizit als Flüssigkeit mit angegeben, da es, wie schon erwähnt wurde, bei normalen Kaffeemengen/Tag (1-5 Tassen) keine signifikante Diureseerhöhung gibt; zumindest keine, die sich dramatisch auf die Bilanz auswirken würde.
Bei Kontrollen durch den MDK wird auch darauf hingewiesen, den Kaffee als eigenständige Flüssigkeitsmenge mit aufzunehmen.
 
Ich danke euch für eure viele hilfreichen Antworten! Wiedermal gehts wohl um das Maß der Dinge.

Danke :021:
 
Wie heisst es doch so schön? "Die Dosis macht das Gift"
Ich bin ebenfalls eine leidenschaftliche Kaffeetrinkerin, aber ich habe in meinem Ex-Stress-Berufsleben mehr davon zu mir genommen, als gut für meine Nerven und meinen Schlafzyklus war. Was ich auf jeden Fall unterschreiben kann ist, das Kaffee übersäuert und und einen "hibbelig/zitterig" macht. Kein guter Nebeneffekt, gerade wenn Frau in Ihrem Beruf konzentriert zu Werke gehen muss und ständig Abgabeteremine hat....
Dabei dachte ich immer, Kaffee würde "wacher" und "produktiver" machen. Die ersten beiden Tassen am Morgen bewerkstelligen das meiner Meinung nach auch, aber wenn man das Zeug wie Wasser trinkt, hat es den Paradox-Effekt. Man wird wie gesagt hibbelig und vor allem hektisch, und dann macht man Fehler! Hat lang gebraucht um dahinter zu kommen, aber die schlimmste Nebenwirkung war bei mir das aus meiner unkonzentriertheit irgendwann "launisch" wurde, aus launisch wurde,wütend und aggressiv. Aber wie gesagt, der Kaffee an sich war nicht das Problem, sondern die Anzahl der Tassen/Becher die ich trank. Kaffee ist ein Genussmittel, kein Getränk in dem Sinne. Allerdings kann man diese Nebeneffekte mit der Einnahme von zB. Basica in Schach halten, denn die regulieren ja den Säure/Basenhaushalt und schon nach ein paar Minuten "fährt man runter"....und auf einmal kann man wieder klar denken. Das war zumindest der Effekt bei mir.
Aus 15 Tassen Kaffe am Tag wurden 4 und diese "zelebriere" ich und erhalte mir meinen Kaffee-Break als ertwas besonderes.
Tanja
 
Ich habe immer gehört, dass Kaffee Wasser "entzieht" und deshalb mehr Wasser getrunken werden soll. Ich liebe auch Kaffee aber ich habe mich entschieden Getränke mit mehr Milch (oder Soja) und weniger Kaffee.
LG,
Joan
 
Servus in die Runde,

für mich zählt Kaffee eindeutig als Flüssigkeit.
Er ist ja eigentlich nichts anderes als ein Aufguss mit bestimmten Pflanzenteilen.

Auch Kaffee hat durchaus positive Eigenschaften und Heilwirkungen. Er hat einen unglaublich hohen Gehalt an Antioxidantien (vergleichbar mit grünem Tee) und kann bei entsprechender Dosis das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken um bis zu 70% senken.
Weiterhin reduziert er das Risiko, an Gicht zu erkranken, indem er den Harnsäurespiegel senkt.
Selbstverständlich hat er auch negative Wirkungen.

Ich schließe mich da ShinyLights Aussage „Die Dosis macht das Gift“ an.
Und was die Entwässerung betrifft…

Wir hätten eine ziemlich lange Liste von Tees, zu denen man immer ein Glas Wasser hinzutrinken müsste, wenn man dieser Empfehlung konsequent folgen wollte.
Nur darüber reden die Wenigsten. Es ist immer nur der böse Kaffee.

Trotzdem trinke ich eher wenig Kaffee - so ein bis zwei Tassen pro Tag. Aber die genieße ich mit einem absolut guten Gewissen und ohne ein Glas Wasser danach :)
 
Ich schließe mich Miracilux an. Auch für mich zählt Kaffee als Flüssigkeit und ich glaube, das ist mittlerweile auch so angenommen.
Guten Gewissens gönne ich mir ein bis drei Tassen Milchkaffee über den Tag, nach Lust und Laune mal mit Wasser dazu, mal ohne.
Da ich trotz Kaffee noch reichlich andere Getränke zu mir nehme und sogar an meinem Bett immer eine Flasche Wasser steht,
fühle ich mich prima damit. Und irgendwo zwischen 2,5 und 3 Litern komm ich immer raus.
Ich finde, sogar die Blase gewöhnt sich dran, daß sie immer reichlich befüllt wird... ;-)
 
Ich hatte das Streitgespräch um die Wirkung und Verträglichkeit von Kaffee auch schon öfter. Eure Einschätzungen sind ja nun auch sehr unterschiedlich. Ich schätze, ich kann weiter in Ruhe meinen Kaffee trinken.
 
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