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Grenzen der Medizin

A

Arpana-Tjard

Guest
Hallo,
ich muss demnächst ein Referat über die Grenzen der (allopathischen)Medizin halten und habe mir schon einmal ein paar stichpunktartige Gedanken dazu gemacht. Vielleicht fällt dem einem oder anderen noch etwas dazu ein.
Liebe Grüße
Arpana

Grenzen der Medizin
Teuer (Patient muss damit rechnen immer mehr Geld aus eigener Tasche zu bezahlen)
Erkrankungen können nicht geheilt werden / immer mehr chronische Erkrankungen

Krankheiten werden verlagert durch Medikamentengabe

Mediziner nicht ausgebildet für den Umgang mit Menschen
80-90% der Mediziner haben diesen Beruf aus Prestige gewählt, nur ein kleiner Teil mit Herz und Seele dabei

Pharmaindustrie als mächtiger Antreiber
 
Ich würd vielleicht nicht 80-90% sagen, wenn du es nicht gerade mit irgendwelchen Umfrageergebnissen belegen kannst.

Vielleicht auch noch von der Seite beleuchten:

- Arbeitszeiten der (Krankenhaus-)Mediziner: Inwiefern wirken sich so lange Arbeitszeiten auf die Qualität der Behandlung aus?


Mehr fällt mir gerade auch nicht ein.

Tanita:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde die Grenze der Medizin ganz eideutig dort ziehen, wo die Würde des Menschen auf der Strecke bleibt.
Es muss nicht alles gemacht werden, nur weil es machbar ist.
Zwei Beispiele
Ein Großonkel von mir, damals 89 Jahre alt, schwer zuckerkrank seit mehr als 30 Jahren, mit all dem, was so kommt nach der langen Zeit, massive Durchblutungsstörungen, peripher und auch cerebral. Muss man dem alten Mann auch noch beide Beine amputieren, damit er eine Woche länger lebt?

Der Sohn einer Freundin, 3 Monate alt, plötzlicher Kindstot, Zeit nicht genau bekannt, sie hat ihn halt nach dem Mittagsschläfchen so im Bett gefunden, Notarzt, sie selber Rettungssanitäter, Reanimation (bei so einem kleinen Kind auch nach längerer Zeit möglich), Krankenhaus, Koma für Monate, dann wacht das Kind auf und ist Zeit lebens schwerst (ich meine echt schwerst!!!) behindert, auf Sauerstoff angewiesen, blind, taub, bewegungsunfähig, schwerste Krampfanfälle und und..........

Das sind für mich Grenzen gezogen

Grüße

Inge
 
Ich denke, dass sich mein erster Gedanke sich an die " Grenzen der Mediziner " richtet.

Es sind doch erst die Grenzen eines Individuums, die einen " Werdegang " eines Patienten limitieren.
Was mache ich wenn ich eine gute RX habe, aber einen Radiologen, der sie nicht richtig auswertet?

Was kann ich tun, wenn mein operierender Arzt, die Dritte Schicht schiebt und vor lauter Ueberforderung die Aorta anritzt?

Es koennte doch mit diesen Gedanken endlos weitergehen. Noch dazu sprechen wir dann hier ueber durchaus menschliche Geschehnisse.

Jeder Mediziner kann/koennte Grenze der Medizin sein.


Wenn ich nun das Thema von einer ganz anderen Seite betrachte, dann zieht man eine Grenzlinie, indem man mit Dingen in Kontakt geraet, die noch laengst nicht erforscht sind. Viele Dinge liegen im Verborgenem und keiner weiss ob und wann sie es geschieht, dass Zusammenhaenge aufgedeckt werden.


Meine Frage ist aber: " Sollte die Medizin grenzenlos sein?"

Gila
 
Meine Frage ist aber: " Sollte die Medizin grenzenlos sein?"

Solange du unter Medizin nur HEILEN verstehst, sage ich mal ja.
Ist "Medizin" aber gleichzeitig Synonym für "Erhaltung des Lebens auf Teufel komm raus", also auch unter Umständen für Verlängerung des Leidens, sage ich ganz klar NEIN!
 
Solange du unter Medizin nur HEILEN verstehst, sage ich mal ja.
Ist "Medizin" aber gleichzeitig Synonym für "Erhaltung des Lebens auf Teufel komm raus", also auch unter Umständen für Verlängerung des Leidens, sage ich ganz klar NEIN!


Dieser Meinung, Tanita kann ich mich anschliessen.
Ich finde, dass die ganze Thematik noch weitaus mehr Aspekte hat, die man betrachten muesste, die aber wohl den Rahmen sprengen wuerden.

Gila
 
Grenzen der Medizin


Krankheiten werden verlagert durch Medikamentengabe

Mediziner nicht ausgebildet für den Umgang mit Menschen
80-90% der Mediziner haben diesen Beruf aus Prestige gewählt, nur ein kleiner Teil mit Herz und Seele dabei

Pharmaindustrie als mächtiger Antreiber

Warum werden Mediziner nicht für den Umgang mit Menschen ausgebildet?
Wie sollte es deiner Meinung nach laufen? Was konkret läuft falsch? 80-90% wählen den Beruf des Mediziners nur aus Prestigegründen? Wo hast du die Zahlen her? Oder willst du einfach nur Ärzte-Bashing betreiben? Interessiert dich auch die wirkliche Situation oder willst du nur deine Meinung kundtun?

Sorry, aber wenn euch wirklich an ner Zusammenarbeit gelegen ist dann solltet ihr mal über sowas nachdenken. Über Antworten freue ich mich immer.
Gruß
 
Guten Morgen Christo!

Ich meine mich erinnern zu koennen, dass Du ein Mediziner bist oder wirst?
Mehr als einmal habe ich mir Gedanken darueber gemacht, wie die reale Situation von Medizinern in ihren eigenen Reihen empfunden wird?

Ich gehe davon aus, dass viele den Beruf des Mediziners mit Herz waehlten und ihre Ideale haben/hatten. Immer wieder frage ich mich, wieviel von der eingaenglichen idealistischen Entscheidung, dann auf der Strecke bleibt/bleiben muss?

Eben angeheizt, von einem System, welches die Arbeit eines Mediziners immer mehr in vorgeschriebene " Schubladen " presst.

Zeit, Geld, endlose Schichten und vieles mehr.

Es wuerde mich freuen, wenn Du vielleicht Deine Eindruecke erzaehlen koenntest?

Liebe Gruesse Gila
 
Zu ersterem:
Idealist musst du immer bleiben sonst wirst du diesen Job nicht machen. Die Realität holt zwar jeden irgendwann ein, es gibt für Mediziner aber genug alternative Berufsfelder.

Wer nicht mit Menschen umgehen kann wird das weder im Studium noch in Heilpraktikerkursen erlernen.
Wir lernen sehr viel über Gesprächsführung, Psychosomatik, Psycho etc. Der Begriff "ganzheitlich" ist nicht den HPs vorbehalten, vielmehr bemühen sich die meisten Institute um eine wesentlich breitere Basis bei den Medizinern. Der Umfang dieser Kurse dürfte den der meisten HPs bei weitem übertreffen.

Das mit den Schubladen musst du etwas konkretisieren.
 
Zu ersterem:
Idealist musst du immer bleiben sonst wirst du diesen Job nicht machen. Die Realität holt zwar jeden irgendwann ein, es gibt für Mediziner aber genug alternative Berufsfelder.

Da gebe ich Dir Recht, Christo.


Wer nicht mit Menschen umgehen kann wird das weder im Studium noch in Heilpraktikerkursen erlernen.

Auch hier sind wir uns einer Meinung.


Wir lernen sehr viel über Gesprächsführung, Psychosomatik, Psycho etc. Der Begriff "ganzheitlich" ist nicht den HPs vorbehalten, vielmehr bemühen sich die meisten Institute um eine wesentlich breitere Basis bei den Medizinern.

Ich denke, dass wir das beide nur befuerworten koennen und es zu Gunsten unserer Patienten ein absolutes " Muss " darstellt.


Der Umfang dieser Kurse dürfte den der meisten HPs bei weitem übertreffen.

Das kann ich nicht beurteilen, aber wie Du oben schon erwaehntest.
" Wer nicht mit Menschen umgehen kann, wird es weder im Studium, noch in einer HP Ausbildung erlernen koennen. Deswegen bin ich der Meinung, das die Schulungen so komplett als irgend moeglich sein koennen. Wenn der Mensch, der daran teilnimmt, damit nichts anfangen kann wird er ein guter " Techniker " sein koennen, sich aber weniger auf die anderen Aspekte einstellen koennen.


Das mit den Schubladen musst du etwas konkretisieren.

Nun ich denke, dass die Ideale leiden wenn ein Artzt eine vorgeschriebene Zeit hat, um eine Anamnese zu erheben, weil draussen das Wartezimmer brechend voll ist.

...........wenn es an Personal fehlt und er die letzte Schicht auch noch uebernehmen muss und eigentlich nur noch muede ins Bett fallen moechte.

Ich denke, dass es fuer einen Jeden, der in der Medizin beschaeftigt ist ein Ideal ist, sich Zeit und Ruhe fuer seinen Patienten nehmen zu koennen.
Ihn wirklich zu erforschen, ohne sich ein " Limit " auferlegen zu muessen, weil die Krankenkasse eben Dieses oder das Andere aus ihrem Rueckerstattungsplan gestrichen hat.

Sich mit der Geschaeftsfuehrung und Bilanz eines KH auseinandersetzen zu muessen, weil " ueberfluessige Analysen " beanstandet wurden?

Gila
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass Ärzte ihren Beruf gewählt haben, weil sie Menschen helfen wollen, sich für Menschen interessieren usw.. Ich sehe es bei uns in der Praxis. Meine Chefs sind meiner Meinung nach wirklich gute Ärzte, mitfühlend, wollen den Dingen auf den Grund gehen, den Leuten helfen, heilen und wollen sich gerne soviel Zeit wie möglich für die Patienten nehmen. Sie nehmen sich auch die Zeit, aaaaber, da ist dann das Wartezimmer brechend voll, auch Leute ohne Termine, sogenannte "Notfälle" (von denen die meisten keine Notfälle sind, die ihre Beschwerden schon Monate haben, aber am Wochenende in den Urlaub fahren wollen und daher noch mal "schnell rein" wollen) sind da und müssen rein. Wenn die sagen, ich habe Atemnot, können wir die nicht wegschicken... . Also stapeln sich die Leute im Wartezimmer, nörgeln rum und meckern (natürlich die, die ohne Termin kommen). Ehrlich, mir tun meine Chefs leid.
Es gibt unter den Ärzten bestimmt auch Ausnahmen, die halt nur das Prestigedenken drauf haben und einen weißen Kittel toll finden, aber Ausnahmen gibts überall... .
Ich glaube dieser Zeitdruck, die Einschränkungen von Seiten der Krankenkassen (teilweise echt übel) nehmen vielen jungen Ärzten schon früh die Illusionen. Ich kenne Ärzte, die haben ihre Kassenzulassung abgegeben und arbeiten nur noch "privat". Und die haben auch viele Patienten (die es sich leisten können) und können so arbeiten, wie sie wirklich möchten.

LG
Raissa
 
Hallo Raissa, das ist auch mein Eindruck, Ärzte sind wie sie sind durch den Einfluss der KV, die sie daran hindert so zu arbeiten wie sie es gerne möchten. Der Druck kann extrem sein.
Das 80 % den Beruf aus Prestigegründen gewählt haben sollen kann ich mir nicht vorstellen. Solch eine Behauptung aufzustellen bringt HP sofort wieder in ein schlechtes Licht. Warum denn auf Schulmedizinern herumhacken, ich bin dankbar für deren Errungenschaften. Und die sollte man ihnen auch zugestehen und sich nicht als HP grundsätzlich für etwas besseres halten. In unseren Reihen gibt es auch schwarze Schafe, nichts ist vollkommen.
 
Huch, Spagyra. Ich hatte jetzt nicht den Eindruck, als ob hier jemand grundsätzlich auf den Ärzten rumhacken würde und ich hatte auch noch nie den Eindruck, als ob sich hier jemand als HP als was besseres fühlen würde. Ich habe nur von meinen Erfahrungen als Arzthelferin berichtet. Ich tendiere natürlich mehr zu alternativen Heilmethoden (sonst wäre ich wohl keine HPA), bin aber doch oft froh, auf die Schulmedizin "mal schnell" (da an der Quelle sitzend) zurückgreifen zu können.
Ich glaube, wir haben Arpad-Tjard das Thema ein wenig zerhackt. Hieß ja "Grenzen der Medizin". Da schreibe ich noch was dazu, aber nicht jetzt. Morgen bekomme ich zwei Weisheitszähne (re. oben und li. unten) gezogen.
:( . Muss mich mental darauf vorbereiten.
LG Grüße
Raissa
 
Der Threadersteller hat in meinen Augen nicht die Grenzen der Medizin beschrieben sondern vermeintlich die Grenzen der Mediziner aus seiner/ihrer Sicht. Und auf dem Niveau wird es never ever zu einem "Miteinander" kommen.

@Gila
"überflüssige Analysen"(in den Augen der Klinileitung) kenne ich an den Unikliniken kaum. Eher das Gegenteil, die Angst etwas zu übersehen ist groß (und ganzkörper-MRTs haben ja auch irgendwie was ganzheitliches :D ) .

Tatsächlich können wir nicht für jeden Patienten unendlich viel Zeit aufbringen, das ist schlicht und ergreifend auch nicht immer notwendig.
 
Der Threadersteller hat in meinen Augen nicht die Grenzen der Medizin beschrieben sondern vermeintlich die Grenzen der Mediziner aus seiner/ihrer Sicht.


Abwarten...;)
Deshalb wollte ich ja auch wissen, wie's voran geht. Kann ja sein, dass er was weggelassen oder hinzugefügt hat.
 
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