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Hypnose

Una

Mitglied
Heilpraktiker
Ort
Köln/Bonn
Status
HP
Hallo,

ich möchte gerne eine Ausbildung zur Hypnosetherapeutin beginnen, stehe aber vor der Qual der Wahl.

Interessant finde ich die Medizinische bzw. Klinische Hypnose der Milton Erickson Gesellschaften, die aber leider nicht den Heilpraktikern zugänglich ist, sondern nur Ärzten oder Psychologen etc.
Andererseits gibt es unüberschaubar viele Angebote diverser Institute, die dir in drei Wochenenden alles Wesentliche beigebracht haben wollen, um Patienten zu behandeln. Das kann es wohl auch nicht sein.

Ich würde gerne wissen, wer von euch mit Hypnose arbeitet (und/oder vielleicht auch SE), und was eurer Erfahrung nach wichtig ist bei der Auswahl der Ausbildung. Könnte ihr etwas empfehlen, wovon soll man tunlichst die Finger lassen. Woran kann man erkennen, dass eine Ausbildung gut ist? Habt ihr selbst gute oder schlechte Erfahrung gemacht?

Schon mal herzlichen Dank, bin gespannt auf eure Berichte :)

Liebe Grüße Una
 
Hallo Una,
jemanden in Trance zu versetzen und ein paar hypnotische Phänomene hervorzurufen kann man tatsächlich in ein paar Wochenenden lernen. Damit kannst Du aber allenfalls im Bekanntenkreis oder auf Partys etwas bewirken (und unter Umständen sogar Schaden anrichten). Dort lernst Du in der Regel auch nur klassische Induktionen.

Eine gute hypnotherapeutische Ausbildung sollte sowohl grundlegende Kenntnisse zu klassischen Induktionen und Suggestionstechniken als auch zu Induktionen und Techniken (Utlilisierung, Arbeit mit inneren Bildern etc.) nach Erickson umfassen und natürlich ein umfassendes Wissen über die Hypnose an sich und das Arbeiten in der Trance umfassen.

Bei der Auswahl eines Ausbildungsinstitutes fährst Du sicher am besten, wenn Du darauf achtest, dass sie gezielt Therapeuten und nicht auch Wald-und Wiesen-Hypnotiseure für Showhypnose und Ähnliches ausbilden.Es gibt nicht nur MEG, die gute Ausbildungen anbieten. Die meisten sind für Heilpraktiker zugänglich.

Eine Ausbildung ist dann gut, wenn ein so umfangreiches theoretisches Wissen vermittelt wird, dass es dem Teilnehmer möglich ist, individualisierte Therapien für seine Patienten zu entwickeln. Beispielsweise nicht stur mit irgendwelchen in Beispielskripten oder vorgegebenen Bildern zu arbeiten, sondern Erleben und Wahrnehmung des Patienten zu nutzen und mit seinen Bildern zu arbeiten.
Ein schlechtes Ausbildungsinstitut erkennt man u.a. daran, dass sie versuchen, Teilnehmer damit zu weiteren Seminaren zu locken, dass sie dann dort weitere (Standard-)Suggestionen oder -Skripte anbieten.

Empfehlenswert ist es aus meiner Sicht, die hypnotherapeutische Ausbildung in mehreren Blöcken mit Abständen dazwischen zu absolvieren. Hypnose benötigt Übung und es gibt für die meisten auch einige eigene Hemmnisse zu überwinden. In den Zeiten zwischen den Ausbildungsterminen sollte Zeit zum Üben sein, so das der nächste Ausbildungsabschnitt auch tatsächlich Erfolg verspricht.

Die psychotherapeutische Ausbildung für allgemeine HP ist ja meist etwas unterrepräsentiert. Um erfolgreich mit Hypnose arbeiten zu können, solltest Du Dich - wenn nicht bereits geschehen - mit den wesentlichen anderen psychotherapeutischen Verfahren beschäftigen oder entsprechende Ausbildungen absolvieren. In der hypnotherapeutischen Arbeit wird nämlich u.a. auch mit vielen Elementen aus anderen Therapieverfahren gearbeitet.

Ich arbeite mit Hypnose und wenn Du mich nach meiner Erfahrung fragst, dann kann ich nur sagen, dass Du für Dich und Deine Patienten damit ein sehr wirkungsvolles Therapie-Instrument an der Hand hast.

Eine – nicht ganz ernst gemeinte – Warnung habe ich noch: mittels Hypnotherapie bist Du Deine Patienten manchmal schneller los, als Deinem Konto lieb ist. Andererseits ist es sehr befriedigend, Patienten schnell und effizient helfen zu können.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Viele Grüße
Henry
 
Ich bin mit der Hypnose-Ausbildung bei TherMedius gut zufrieden - auch gemessen an den zutreffenden Kriterien die Henry aufgeschrieben hat.
Detlef Pleiß
 
Vielen Dank für eure Antworten :). Inhaltlich und strukturell hatte ich mir das auch so vorgestellt, wie du, Henry, das beschrieben hast. Ist aber gar nicht sooo einfach, was wirklich Passendes zu finden. Oder ich werde mittlerweile vom vielen Lesen betriebsblind, aber ich bin geplättet, wie viele ihre Ausbildung anpreisen, ohne wirklich etwas über Inhalte zu sagen.
Ein Ausnahme ist da schon deine Empfehlung, Detlef. Thermedius macht da einen deutlich kompetenteren Eindruck. Allerdings hatte ich zunächst nach dem Komplettkurs geguckt und war erschrocken, dass die das in zwölf Tagen durchziehen ;). Du machst sicher die Einzelkurse?

Falls ihr sonst noch Empfehlungen für gute Hypnoseausbildungen geben könnt, nur her damit. Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Liebe Grüße Una
 
Hallo Una,

ich habe die Module 1, 2 und 4 einzeln belegt und medizinische Hypnose (Module 5, 6, 7) in fünf Tagen am Stück.
Für mich persönlich war einzeln belegen insofern richtig, dass zwischendurch Zeit war, die Inhalte zu integrieren und zu üben.
Ich habe die Module auch an verschiedenen Orten bei verschiedenen Lehrern gemacht, was dann auch noch mal breitere Eindrücke vermittelt.

ciao - Detlef Pleiß
 
Hallo,

auch ich suche nach einer seriösen Schule, um Hypnose zu lernen. Hat jeman Erfahrung mit dem "Institut of Clinical Hypnotherapy and Psychotherapy". Sie werben damit, dass es nach Abschluss ein europäisches Zertifikat gibt. Man muss sich dort bewerben und ist in einer dreijährigen berufsbegleitenden Ausbildung.
 
Ich habe zwar keine Erfahrung mit dem „Institut“, habe mir das jedoch mal ausführlich angesehen und sage Dir meine Ansicht dazu:
  • Sieht auf den ersten Blick ganz seriös aus - aber auch nicht besser oder schlechter als bei manch anderen Ausbildern
  • Von dem Zertifikat habe ich noch nie etwas gehört, was natürlich nichts bedeuten muss
  • Mir fällt die unscharfe Trennung zw. Beratung und Therapie auf. Die Teilnehmer sollen sich auch ohne Heilerlaubnis Hypnoanalytiker nennen und Hypnoanalyse durchführen dürfen. Nach mir bekannter gängiger Ansicht ist das eine Heilbehandlung. Das ändert auch die unter „Rechtliche Hinweise“ genannte Aufklärung nicht.
  • Ebenso finden sich im Absolventenverzeichnis „Hypnoseberater“ - also ohne Heilerlaubnis - die Hypnobirthing anbieten. Ohne Heilerlaubnis, ergo ohne Kenntnis medizinischer Grundlagen m.E. eine gefährliche Sache. Schwangerschaft wird von verantwortungsvollen Ausbildern für Hypnotiseure ohne Heilerlaubnis als Kontraindikation gelehrt.
  • In anderen Ländern wird vielleicht „Institut“ anders interpretiert als in Deutschland. Nach meiner »deutschen Auffassung« sehe ich hier die Merkmale eines Instituts nicht als erfüllt an.
Viele Grüße
Henry
 
Ich habe meine Ausbildung bei Thermedius gemacht, in Einzelmodulen, und bin dort sehr zufrieden. Auch im nächsten Jahr werde ich dort noch 2 Seminare belegen.
 
Ich belege zurzeit bei meinem Dozenten auch den Kurs Klinische Hypnose (VHS) .
Hab bis jetzt nur ein Modul gehabt und im März kommt dann Teil 2. Insgesamt sollen es wohl 3 werden . Bis jetzt bin ich zufrieden . Aber eigentlich scheint das wie die HP Ausbildung zu sein : Man lernt nie aus .
Eine kleine Frage :
Warum ist die Klinische Hypnose nicht den Heilpraktiker zugänglich ?
 
Ach so, die "Suggestiv-Trancen-Arbeit", keine echte Heilhypnosen, na denn
 
Darf man eigentlich als Nicht-Therapeut Hypnose anbieten?
 
Nicht-Therapeut heißt ohne HP(P)-Erlaubnis?
Soweit ich das verstanden habe darfst du keine Krankenbehandlung durchführen, ist dann keine Hypnosetherapie sondern Entspannungshypnose o.ä.
 
zB. auch Rauchentwöhnung oder Gewichtsreduktion.....dafür braucht man keine Heilerlaubnis
 
Danke euch. Genau das hat mich interessiert.
 
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