• Auf Heilpraktiker-Foren gibt es einen großen internen Bereich für Heilpraktiker. In diesem geschützten Bereich können Realfälle der Praxis oder andere sensible Themen diskutiert werden.


    Es befinden sich momentan über 2800 Themen mit über 48000 Beiträgen darin. Ein wertvolles Nachschlagewerk nicht nur für Heilpraktiker die erst begonnen haben, sondern auch für die gestandenen die schon über jahrelange Erfahrung verfügen.

    Nähere Informationen unter: Interner Bereich für Heilpraktiker - Info

Lernhilfen, Selbststudium - Eure Erfahrungen bitte

Lisa74

Neues Mitglied
Ihr Lieben,

ich habe nun mit meiner Ausbildung begonnen. Motiviert, interessiert, freudig. Leider musste ich feststellen, dass ich nicht mehr an diszipliniertes "Durchlernen" gewöhnt bin. Ich bin Mitte 40 und berufstätig. Mein Gehirn ist im Job durchaus auf unterschiedlichste Arten gefordert und gefördert worden. Dennoch merke ich, dass es bei Weitem nicht mehr so "flutscht" wie bei meiner letzten schulischen Aus- bzw. Weiterbildung. Begonnen habe ich mit dem Skript "Allgemeine Psychopathologie". Es ist alles sehr interessant, aber die Zeit die ich bräuchte, um den Stoff nachhaltig zu verankern, habe ich eigentlich nicht.
Vielleicht habe ich aber auch die falsche Lernstrategie? Was ich heute lerne und auch beherrsche, ist morgen schon wieder weg....:-( Hypomnesie, Paramnesie, Ekmnesie, Kryptomnesie, Konfabulation..... - gerade noch vorhanden, nach zwei weiteren Themen ist es wieder weg....und ich beginne von vorne.
Ich möchte nicht aufgeben, bin wahnsinnig interessiert und weiß, warum ich all das mache. Aber manchmal plagen mich Zweifel, ob ich (noch) die Fähigkeiten und Kapazitäten besitze. Bin ich zu alt? Zu dumm? Ist es nur zu viel nebst Job und Kindern?
Welche Lernstrategie bzw. welches System hattet ihr? Wie und wann habt ihr gelernt? Wie habt ihr euch die ganzen Inhalte nachhaltig eingeprägt?

Ich wäre dankbar für ein wenig Mut und Zuspruch. Aber auch ehrliche, unangenehme, klare Worte ertrage ich....

Liebe Grüße,
Lisa
 
Hallo Lisa,

die Grundvoraussetzung: Motiviert, interessiert, freudig bringst du ja bereits mit.

Es gibt verschiedene Lerntypen (z. B. die Einordnung nach Vester). Finde zunächst heraus, welcher Lerntyp du bist und passe deine Lernstrategie an.

Einem auditiven Lerntyp bringt Lesen von Büchern eher weniger. Podcasts oder Hörbücher zum Thema dagegen sehr viel.

Bei mir war früher beinahe jede Türe mit Lernsprüchen, Eselsbrücken und Mindmaps beklebt. Auch mit Karteikarten habe ich viel gelernt.

Liebe Grüße

Jochen
 
Hallo Lisa74,
ein Selbststudium ist extrem schwer, du bekommst kein Feedback von den Dozenten und Mitschülern und Verständnis-Fragen bleiben unbeantwortet. Ich persönlich halte nichts vom Selbststudium (ist ja auch die große Kritik der Verbände und Ärzte). Mein Tipp: Such die ne Abend- / Wochenendschule, da musst Du hin und wirst von nichts abgelenkt - Du hast dann etwas verbindliches. Sonst halfen mir noch selbstgeschriebene Lernkarten und Sekundärliteratur. Falls der Kopf dann einmal voll ist: Lehrvideos vom Verband -die laufen dann nebenbei und man schnappt immer was auf 😎.

Toll wie du neben Deinem Job und den Kindern noch die Kraft dazu nimmst - ich hätte es wohl so nicht schaffen können. Hut ab ! 🤩
 
Liebe Lisa,
ich glaube Jochen hat einen wichtigen Punkt benannt...wie kannst du gut lernen?
Ich konnte mir die Dinge nur merken, wenn ich sie selbst aufgeschrieben hab...also hab ich Kartonweise Karteikarten produziert. Und dann musste ich beim Lernen mit den Karten immer in meiner Wohnung rumlaufen, das ging besser :D

Viel Erfolg,
Vera
 
PS: bei mir ging es da aber nur um die Prüfungsvorbereitung. Ich habe auch eine Schule besucht, um im Unterricht überhaupt alles zu verstehen und Fragen stellen zu können.
Auf jeden Fall würde ich einen Prüfungsvorbereitungskurs besuchen, um Differentialdiagnose zu üben…das geht alleine nicht!
Ohne medizinisches Vorwissen ist das reine Selbststudium glaube ich wirklich hart.
 
Hallo Jochen, Hallo Johannes,

tausend Dank für eure lieben Antworten!!!!

Johannes, es ist kein wirkliches Selbststudium. Ich mache das Ganze bei der deutschen Heilpraktikerschule, aber eben als Fernkurs. Ich bekomme die Skripte, schicke die von mir erfüllten Aufgaben und Lernziele dann wieder zurück, besuche Online-Seminare, Tutorien, habe Austauschmöglichkeiten im Online-Campus...und und und...., also das Ganze ist schon eine sehr strukturierte und professionelle Anleitung, würde ich sagen. Ein reines Selbststudium hätte ich mir, das geb ich zu, nicht zugetraut.
Ich glaube, ICH(!) wäre da nicht zu fundierten Kenntnissen gelangt. Das heißt aber nicht, dass es nicht möglich wäre. Nur wäre es für mich eine Überforderung gewesen.....

Ich muss nur eben eine andere Lernstrategie wählen, sonst komme ich nicht voran. Eines hab ich jetzt schon begriffen. Die Inhalte bleiben nicht hängen, je LÄNGER ich sie studiere/durchlese/mich damit beschäftige, sondern je ÖFTER.....immer wieder kurz, nicht ewig lang an einem Thema nagen....usw.
Und ja, es ist schon schwer neben Kindern und Job. Aber das wusste ich vorher! Nennt man wohl "Größenwahn". Meine erste (Selbst-)Diagnose steht also schon....;-)))
 
Liebe Frau En,

vielen Dank:)))
Meine Tochter hat mir auch schon Karteikarten empfohlen. Das werd ich wohl mal probieren:))) Andererseits tendiere ich eher zu einem Block, auf dem ich mich richtig schön farbig auslassen und MEHR Inhalte zusammenfassen kann, als nur einzelne Schlüsselworte. Und geschrieben hab ich es dann ja auch. Das verfestigt nochmal, hoffe ich....
Na mal sehen.....
Ganz liebe Grüße
 
Liebe Lisa,

ich habe damals auch über eLearning einiges gemacht und mich organisiert. War ja im Schichtdienst durch meine Arbeit als fliegendes Personal kaum anders möglich, denn eine regelmäßige Teilnahme an festen Unterrichtszeiten ein Ding der Unmöglichkeit.
Habe mir damals angewöhnt mit digitalen Lernkarten zu arbeiten. Mit der App Brainyoo hatte die Auswahl MC Fragekarten zu kaufen oder auch alternativ eigene Lernkarten. Auf diese Karten konnte ich jederzeit zugreifen, denn Brainyoo gibt es für Handy, Tablett und Desktop. Natürlich Lernfortschritte und angelegte Karten automatisch synchronisiert. Habe mir die Lernkarten mit Hilfe der Skripte von Isolde Richter erstellt.
Natürlich schaute ich, dass ich die HP Bücher auch immer griffbereit hatte. Also viele Bücher hatte und habe ich für unterwegs als eBook, da kaum Gewicht und jederzeit alle griffbereit.
Teilweise hatte ich mir Hörbücher gekauft und festgestellt, dass die Sprechweisen und Aufbau dieser Hörbücher für mich nicht funktionieren. Anders mit selbstgesprochenen Aufnahmen (andere App und Voicerecorder). So habe ich mir die Dateien beim Blumen gießen, bügeln etc angehört. Denn "steter Tropfen höhlt den Stein".

Und als es langsam auf die schriftliche und mündliche Prüfung zuging, habe ich mir einen riesen Malblock geholt, Schere und Buntstifte ergriffen und meine Schränke, Türen etc mit "lustigen" Mindmaps dekoriert...

Also: Motivation, Engagement und viel Disziplin ist es möglich. :) Ach ja, ich war damals auch Mitte 40. :)

Wünsche Dir viel Erfolg und langen Atmen!

Adrian
 
Hallo Adrian,

danke!!! Das macht Mut:)
Die ZEIT ist für mich tatsächlich auch ein großes Problem. Ich habe in meinem Alltag nicht wirklich viel Raum, um 2 oder 3 Stunden am Stück und hochkonzentriert zu lernen. Das macht es schwerer, ganz klar. Brainyoo hab ich mir auch schon installiert, komme aber mit der Handhabung noch nicht so ganz zurecht. Meine Kinder lachen mich leider aus, aber womöglich bin ich doch noch eher der altmodische Stift-und-Zettel-Typ......
 
Letztlich bleibt es dabei: LERNEN -LERNEN -LERNEN :eek:. Ich hatte durchs LERNEN zwei Magengeschwüre - und bin bis heute stolz drauf :woot:. Jedes Mal wenn ich genervt vom Thema war, stellte sich mein Kopf jedoch immer wieder neue medizinische Fragen, die ich spätestens nach 20 Minuten beantwortet haben wollte o_O. Konzentriere Dich einfach auf das Ziel - die absolute Leidenschaft für Deinen neuen Beruf... Aber ZEIT benötigst Du - da gibt es keine Abkürzung ;)
 
Ach mit altmodisch hat das wenig zu tun glaube ich. Ich bin selbst ein kleiner Nerd und zum Lernen brauchte ich trotzdem alles handschriftlich. Ist einfach eine Typsache:)

Viel Erfolg!
Wer schreibt - der bleibt ;) Selbstgeschriebene Karten bedeuten: Auseinandersetzung mit dem Thema - Thema auf wichtige Dinge herunterbrechen - dann bleibt alles leichter hängen
 
Ich glaube, die ZEIT war eine kleine Fehlentscheidung (wie gesagt: Größenwahn....), denn ich habe mich für EIN Jahr eingetragen, statt für die empfohlenen ZWEI Jahre. Mal sehen, wie ich das nun hinbekomme. Die Lerninhalte sind dieselben, versteht sich.
Tja...., dann mach ich mal weiter...;-)

Ich danke euch!!! Und nein, aufgeben ist keine Option. Es ist mein Traum, meine Leidenschaft...und ich würde dafür mein ganzes "drumherum" gerade am liebsten abschaffen. Aber leider geht das nicht, denn die laufenden Kosten wollen bezahlt und die Kinder gefüttert werden...;-)
 
Johannes von P , bei Brainyoo kannst Du die Lernkarten auch selbst erstellen. Vor allem kannst Du da einiges mehr als nur Multiple-Choice-Fragen einstellen. Das heisst, ich musste mir beim Erstellen der Karten richtig Gedanken machen. Dadurch liess sich das Thema schon gut bearbeiten und darstellen. Handschriftlich hätte ich vieles inuitiv gelöst...
 
Leider muss ich
Ich glaube, die ZEIT war eine kleine Fehlentscheidung (wie gesagt: Größenwahn....), denn ich habe mich für EIN Jahr eingetragen, statt für die empfohlenen ZWEI Jahre. Mal sehen, wie ich das nun hinbekomme. Die Lerninhalte sind dieselben, versteht sich.
Tja...., dann mach ich mal weiter...;-)

Ich danke euch!!! Und nein, aufgeben ist keine Option. Es ist mein Traum, meine Leidenschaft...und ich würde dafür mein ganzes "drumherum" gerade am liebsten abschaffen. Aber leider geht das nicht, denn die laufenden Kosten wollen bezahlt und die Kinder gefüttert werden...;-)
Oi, ich denke das Ziel ist zu ehrgeizig. Zwei Jahre sollte "man" sich schon gönnen - denn danach darfst Du "echte" Menschen psychisch behandeln... :oops:
Deine Verantwortung ist extrem hoch - und psychisch jemanden zu schädigen wiegt schwerer als jemanden körperlich durch Unkenntnis/-wissen zu malträtieren (Schwere Behandlungsfehler einmal ausgenommen!).

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg

Johannes von P
 
Ich glaube, die ZEIT war eine kleine Fehlentscheidung (wie gesagt: Größenwahn....)

Ich erinnere dabei gerne an das Parkinsonsche Gesetz: Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht (und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist).
 
Liebe Lisa,

das tut mir leid für Dich, dass Du das Lernen wohl unterschätzt hast. Leider ist es tatsächlich so, dass - wenn man es wirklich verstehen möchte (und nicht nur auswendiglernend im Kurzzeitgedächtnis verankernd) - die Zeit mit einem Jahr überhaupt nicht ausreichen kann, wenn man noch Job und Familie hat und nicht endgültig auf dem Zahnfleisch daherkommen möchte.

So hart es auch klingt, vermutlich wäre es besser, wenn Du die Lerndauer auf die 2 Jahren strecken kannst. Viele Schulen bieten ja eine Verlängerung an. Und die Zeit dann dafür nutzt, dass Du mit all Deinen Sinnen weiterlernst: d.h. lesen - Zusammenfassungen schreiben - Videos schauen - Hörbücher hören bzw. selbst welche bequatschen und vor allem reden - reden - reden. Am besten mit Lernpartner zusammen, so dass ihr alles durchdiskutieren könnt. So wirds verständlich und bleibt gut im Gedächtnis.

Bis zu einem gewissen Punkt ist es ganz normal, dass man wieder Dinge vergisst und mit der Zeit wiederholt es sich ja beim Lernen, da man wieder irgendwelche Berührungspunkte hat in Form von Differenzialdiagnosen. Dann wird es einfacher werden für Dich.

Ich drück Dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen, dass Du einen guten Weg für Dich finden wirst!

Herzliche Grüße und toi-toi-toi
Petra
 
Liebe Lisa,

ich war damals bei der isolde-richter Heilpraktikerschule, da konnte ich recht flexibel die Ausbildungsdauer verändern ohne Zahlungsmodus großartig zu verändern. War super.
Ich denke, die meisten Schulen lassen mit sich reden.

LG
Adrian
 
Ich kann das so gut nachvollziehen - auch ich war Mitte 40, als ich mit der Ausbildung angefangen habe; kam aus einem komplett anderen Beruf in Vollzeit - also durchaus vergleichbare Situationen. Daher mag ich dich gern beruhigen. Es wird besser werden; das Lernen lernst du wieder. Wenn es dich nach einiger Zeit richtig "gepackt" hat, empfindest du es nicht mehr als "Belastung", sondern willst einfach immer mehr wissen, verstehen und tiefer eindringen. Nie werde ich das Gefühl und den Moment vergessen, als ich das erste mal von bereits Gelerntem auf neue Themen schließen konnte und das wirkliche Verstehen begann.

Im Laufe der Zeit werden sich auch noch andere Quellen erschließen, mit denen du lernen kannst und wirst, es wird intensiveren Austausch mit Mitstreitern aus der Schule geben, Lerngruppen, online-Angebote etc. pp..

Wenn du magst, suche hier im Forum mal nach "zu alt für die Ausbildung" und so ähnlich; ich meine es gibt da schon einige Fäden, in denen wir dieses Thema miteinander besprochen haben. Eins möchte ich vorweg nehmen - du bist weder zu alt und noch zu dumm 💪.

Allerdings finde ich ein Jahr auch sehr kurz. Ich habe seinerzeit 2 Jahre gewählt, gebraucht habe ich inkl. Prüfungsvorbereitungskurs dann 3 Jahre (allerdings für den "großen" HP).
 
Tausend Dank nochmal für eure lieben Antworten!!!!
Ich bin beruhigt, dass ihr meine Gefühle und Ängste nachempfinden könnte. Den Vertrag bzw. die Ausbildungsdauer kann ich jederzeit verlängern und werde das auch tun, wenn nötig. Der Spaß und das Interesse sollen ja erhalten bleiben und nicht dem Druck zum Opfer fallen.

Und Johannes, natürlich nehme ich auch die Verantwortung ernst, die ich (hoffentlich irgendwann) übernehmen darf.

Eine Frage noch in die Runde: Ich bestelle mir gerade die in meinen Skripten angegebene Fachliteratur. Unter anderem die ICD-10 Klassifikation als Taschenbuch. Ich frage mich allerdings, ob dieser Hinweis ggf. schon veraltet ist? Wie sieht es aus mit dem ICD-11? Womit arbeitet ihr?

Liebe Grüße,
Lisa
 
Zurück
Oben