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Meine Tochter (4 Jahre) hat Angst das ich sterbe

Jessie81

Neues Mitglied
Status
HPA
Hallo zusammen,

meine Tochter beschäftigt derzeit ein Thema dem ich etwas hilflos gegenüber stehe. Sie hat Angst davor das ich sterbe und sie dann alleine ist und keine Mama mehr hat.
Jeden Abend weint sie deswegen, steigert sich emotional wahnsinnig rein und ich muss ihr versprechen, dass ich am nächsten morgen noch am Leben bin. Dies geht jetzt schon seit einigen Wochen so (seit im Kindergarten der Vater einer Erzieherin verstorben ist).
Habe auch dort nachgefragt, dort wurde das Thema Tod und Sterben gar nicht angegangen.

Wie kann ich meiner Tochter helfen - es zerreisst mich innerlich sie so leiden zu sehen. Wie kann ich es ihr altersgerecht erklären. Wie ich aus ihren Worten auch erkannt habe, ist es nicht der Tod an sich, sondern eher das ICH, ihre Mama, dann nicht mehr da bin - sie keine Mama mehr hat. Habe ihr erklärt das alle einmal sterben werden. Jeder wird geboren und jeder wird sterben und das das auch gar nicht schlimm ist. Das wir danach Engel sind und unsere Lieben auf der Erde beschützen und behüten.(Das ist normalerweise nicht meine Ansicht - diesbezüglich tendiere ich eher in Richtung der buddhistischen Ansicht). Auch das ich bestimmt noch gaaaanz laaaange lebe - bestimmt bis ich eine ganz alte Oma bin. Die volle Wahrheit wollte ich ihr dann doch noch nicht zumuten (z.B. das jeder zu jeder Zeit sterben kann).


Ist es normal das Kinder in diesem Alter (im Mai 4 geworden) sich mit dem Thema Tod beschäftigen oder schon so früh, so eine Angst haben das es Mama mal nicht mehr geben kann.

Meine Tochter und ich wohnen alleine - die Trennung von ihrem Papa war vor ca. 1 Jahr. Ihren Papa sieht sie oft und regelmässig, auch unternehmen wir zu dritt sehr viel. Wir haben uns ohne Rosenkrieg getrennt, es lief eigentlich alles sehr harmonisch und auf einer fairen und freundschaftlichen Basis ab.

Auch habe ich meine Tochter NIE alleine gelassen, vernachlässigt oder sonst irgendetwas. Selbst wenn sie an jedem 2. WE zu ihrem Papa geht, möchte sie eigentlich lieber bei mir bleiben damit ich nicht alleine und traurig bin (was ich aber gar nicht bin, weil ich diese Ruhe und Zeit für mich geniesse und brauche - ein Leben als AE mit 30 Std. Job hat es ganz schön in sich).

Ich würde mich sehr über eure Meinungen bzw. Hilfe, Hilfestellung oder auch Literaturempfehlungen freuen. Vielen lieben Dank bereits im voraus.
Liebe Grüße, Jessie
 
Liebe Jessie

ich hab grad versucht, Dir ne PN zu schicken, aber das geht nüsch! Wenn Du magst, schick mir doch Deine e-mail Adresse per PN, ach sch... seh grad, Du bist zu kurz im Forum, hmpf

wenn Du möchtest, guck auf meine Homepage und schick mir dort eine Mail, ok?

lg
Phine
 
Hallo Jessie,

ich hatte erst ein "Angst-Kind" als Pat., bei dem Bach-Blüten gut geholfen haben. Wenn du keinen HP in der Nähe hast, der BB anbietet kann ich dir das Buch "Bach-Blüten für Kinder" von Gräfe und Unzer empfehlen. Du kannst mich auch über meine Homepage kontaktieren.

Liebe Grüße
Katrin
 
Hallo Jessie,

ja, es ist normal, dass sich (auch jüngere) Kinder mit dem Thema Tod beschäftigen, vor allem dann, wenn er ihnen begegnet.
Das kann der Verlust eines Haustiers sein, ein Todesfall in der Belanntschaft / Verwandtschaft, ein mitgehörtes Gespräch,
eine Geschichte, der überfahree Igel auf der Straße usw.

Bei deiner Tochter kommt hinzu, dass sie durch eure Trennung bereits erlebt hat, was ein Verlust ist. Eine Trennung bedeutet
für ein Kind immer Verlust - auch, wenn sie aus Erwachsenensicht ohne größere Dramen über die Bühne gegangen ist.

Jetzt hat sie die Befürchtung, dich auch noch zu verlieren - dies wäre eine existenzielle Bedrohung und macht ihr deshalb große
Angst. Aus diesem Grund "hängt" sie gerade sehr an dir und will z.B. lieber bei dir bleiben, statt zum Papa zu gehen ... oder hat Angst,
du könntest sterben.

Was deine Tochter braucht, ist Schutz, Halt und Sicherheit und das Gefühl, nicht verantwortlich zu sein, dich nicht schützen
zu müssen (denn damit ist sie überfordert). So wie du schreibst, hat sie das alles zur Genüge.... aber an ihrem
Verhalten kannst du erkennen, dass sie gerade wohl ein besonders ausgeprägtes Bedürfnis danach hat und sich eine "Extraportion" wünscht.

Kinder in diesem Alter sind in der "magischen Phase" - sie sind intellektuell nicht so zugänglich, wie es den Anschein hat - deshalb
zeigen Erklärungen manchmal erstaunlich wenig Wirkung. Hilfreich sind da ganz oft Rituale.
Das kann z.B. ein kliener Engel sien, den du dir umhängst - als Symbol für den Schutzengel, der auf dich aufpasst... oder
ein allabendliches gemeinsames Gebet ... ein "magischer Schutzstein" .... oder etwas anders in dieser Richtung.
Vll. ein gleicher Stein für dich und sie - als Symbol der Verbundenheit und als "Anker" wenn du nicht gegenwärtig bist....
Ihr könnt auch gemeinsam ein imaginäres Schutzwesen erfinden....eine gute Fee oder ein ganz starkes Krafttier....oder..oder..
Sicher fällt dir etwas ein, auf das deine Tochter positiv reagiert.

Hauptsache ist, dass deine Tochter auf eine "gute Kraft" vertrauen und ihre Sorge an diese abgeben kann. Das wird sie
erleichtern und beruhigen.

Euch beiden alles Gute und liebe Grüße von Pia
 
Oh nein, jetzt ist mein ganzer Text weg. :(

Noch mal in einer kürzeren Fassung.

Vielen lieben Dank für eure Hilfe, dir liebe Phine -vielen Dank für deine aufbauenden und tröstenden Worte sowie den Vorschlag der Seelenessenzen per Email! Habe von Seelenessenzen bis jetzt noch nie etwas gehört und mich im Internet gleich etwas kundig gemacht. Schön finde ich die Idee mit dem Schaf für Kinder!

Und dir Katrin, danke für den Literaturtipp. Ich muss gleich mal meine Mama fragen ob sie es zuhause hat.

Pia, vielen Dank. Du hast mir sehr geholfen die Ängste (bzw. deren Hintergründe) meiner Tochter zu verstehen und Lösungswege zu finden die sie im praktischen Umsetzen kann. Es ist mit dem Schutzengel bzw. mit einem Symbol so naheliegend...
Werde mit Johanna einen basteln bzw. etwas kaufen gehen, dass sie dann für mich aussuchen. Ich hoffe das es ihr hilft, denn diese kleinen Schultern und ihr sensibles Wesen soll sich nicht mit so einer Last bzw. Verantwortung belastet sein -das ist nicht ihre Aufgabe.

:eek: D A N K E - ich werde euch weiter berichten...
LG, Jessie
 
@ Pia
Du hast das so toll erklärt und ich kanns grad für eine Patientin brauchen, besonders, warum Erklärungen bei Kindern nicht so gut helfen, Danke dafür!
 
Gerne - ich freu mich, dass ich was Hilfreiches beitragen konnte.
Auch von mit alles Liebe :)
 
Bei einem vier jährigen Kind führt das Erklären von philosophischen Zusammenhängen mit Werden und Vergehen
weniger zur Beruhigung als eher zur Verwirrung. Die Bindung zu verstärken zwischen Mutter und Tochter ist
bei Angst vor Verlust ein gegenteiliger Effekt, besser ist es wenn die Mutter das Kind spüren lässt durch praktische
Situationen mit anderen vertrauten Menschen, dass es auch ohne Mutter nicht alleine ist.
Es sind über die Mutter hinaus weitere Bezugspersonen an die das Kind denken und empfinden kann notwendig,
dann löst sich die Klammer auf und die Angst verschwindet.
 
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