• Auf Heilpraktiker-Foren gibt es einen großen internen Bereich für Heilpraktiker. In diesem geschützten Bereich können Realfälle der Praxis oder andere sensible Themen diskutiert werden.


    Es befinden sich momentan über 2800 Themen mit über 48000 Beiträgen darin. Ein wertvolles Nachschlagewerk nicht nur für Heilpraktiker die erst begonnen haben, sondern auch für die gestandenen die schon über jahrelange Erfahrung verfügen.

    Nähere Informationen unter: Interner Bereich für Heilpraktiker - Info

Paartherapie

P

P.G.B.

Guest
Paartherapie/ Paarberatung: Konzeptvorstellung und Ablauf der Therapie

Neun von zehn Befragten geben an, dass ein glückliches Partnerschafts- und Familienleben zu den wichtigsten Werten in ihrem Leben gehört.
Eine glückliche Partnerschaft zu führen steht an zweiter Stelle (nach Gesundheit) der Wunschliste.

Dennoch:

• ca. jede zweite (Stadt) bzw. dritte Ehe (Land) wird geschieden

• Scheidungsrate von 11-15 Jahre Verheirateten liegt bei 40%

• Scheidung gilt als eines der am meisten belastenden Erlebnisse

Geschiedene Menschen

• haben einen schlechteren psychischen und physischen Gesundheitsstatus (im Vergleich mit Alleinlebenden oder Verheirateten)

• sind 6x häufiger in ambulanten bzw. stationären Einrichtungen zu finden

• ¾ aller Geschiedenen heiraten wieder

• Scheidungsrate der zweiten Ehe liegt um 10 % höher als bei der ersten Ehe


Folgende Merkmale deuten auf eine Partnerschaft mit niedriger Beziehungsqualität:

• Positive Verhaltensweisen werden selten oder nicht mehr wahrgenommen.
• Negative Reaktionen als Ergebnis von Enttäuschungen werden in hohen Maß ausgetauscht.
• Auseinandersetzungen werden als Ablehnung erlebt und vermieden, deshalb entstehen immer mehr ungelöste Konflikte.
• Untaugliche Lösungsversuche führen zu immer größeren Verstrickungen.
Es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Nehmen und Geben.

Ursachen können sein:

• Veränderung der gemeinsamen Lebensumstände
• einschneidende Veränderung beim Partner
• Individuationskrise
• außereheliche Beziehung

In Krisen besteht die Gefahr, dass Konflikte und Enttäuschungen ein kritisches Maß überschreiten, es kommt zum Zusammenbruch des konstruktiven Gesprächs.
Ineffektive Methoden, wie Streiten, Drohen, negativer Druck auf den Partner, Vernachlässigung , Schlagen u.s.w. werden quasi als Bestrafung eingesetzt, um den eigenen Bedürfnissen Geltung zu verschaffen.

Es beginnt der Teufelskreis!
• Die Kommunikation ist reduziert und/oder destruktiv
• Zärtlichkeit und Sexualität nehmen ab
• Gegenseitige Attraktivität nimmt ab
• Die Zufriedenheit mit der Beziehung sinkt
• Negative Vorhersagen gewinnen an Bedeutung:
„Es hat doch alles keinen Zweck, er/sie wird sich doch nicht ändern!“
„Er/ sie will eben nicht!“
„Er/ sie ist nicht liebevoll?“ u.s.w.


WAS TUN, wenn die Liebe stirbt?
WAS TUN, wenn es nicht mehr miteinander, aber auch nicht ohne einander geht?
WAS TUN, wenn der tägliche Streit das Miteinander dominiert?
WAS TUN, um aus der Krise wieder heraus zu kommen?


AN DIESER STELLE SETZT DIE PAARTHERAPIE AN!

Die Therapie ist zusammengesetzt aus verschiedenen Bausteinen. Nach einer genauen Problemanalyse folgt ein Trainingsprogramm, welches gezielt auf Ihre Probleme abgestimmt ist.

Inhalte des Trainings (Bausteine):

1. Wahrnehmungsfokus von den negativen auf die positiven Aspekte des Zusammenlebens verlagern (Steigerung der positiven Aufmerksamkeit)
2.Aufbau offener Kommunikation (Kommunikationstraining)
3. Diskrepanzen zwischen den Partnern abbauen, Kompromisse und Toleranzspielräume schaffen (Problemlösetraining)
4. kritische Bestandsaufnahme von Annahmen und Erwartungen (sog. kognitive Interventionen)


Steigerung der positiven Aufmerksamkeit:

Beispiel:
„Den anderen dabei erwischen, wie er mir etwas Gutes tut“
• einen Tag/ Abend für jeden vereinbaren, an dem er Partner intensiv beobachtet
• alle Verhaltensweisen notieren, die gut gefallen, die man schön oder nett findet (nur Positives!)
• kommt nicht auf Außergewöhnliches an, vielmehr sind kleine Gesten oder Eigenarten gemeint
• an einem Tag in der Woche dem anderen alle zur Verfügung stehenden „Verwöhner“ (Aufmerksamkeit und Zuneigung) zeigen
• unabhängig davon, wie der Andere sich verhält
• wichtig dabei sind gefühlsmäßige Reaktionen (streicheln, anlächeln, loben)


Kommunikationstraining:

Unzufriedene Paare beklagen i.d.R. das geringe Ausmaß an Aussprache, gegenseitigem Verständnis und eine zu geringe Transparenz.
Offene partnerschaftliche Kommunikation ist jedoch Basis für eine gute Beziehung, aber auch Grundlage für effektives Problemlösen.


Die 4 häufigsten Kommunikationsschwierigkeiten in der Partnerschaft:

• zu wenig miteinander sprechen
• vermitteln dem anderen nicht das Gefühl, ihn zu verstehen und zu unterstützen
• Schwierigkeiten, positive Gefühle auszudrücken
• Schwierigkeiten, negative Gefühle auszudrücken

Im Kommunikationstraining erarbeiten wir gemeinsam Zuhörer- und Sprechfertigkeiten:

• Ich – Gebrauch
• Gefühle direkt benennen
• konkrete Situation ansprechen
• konkretes Verhalten ansprechen
• beim Thema bleiben
• Zuhören
• offene Fragen stellen
• positive Rückmeldung


Problemlösetraining:

Wir erarbeiten gemeinsam die verschiedenen Schritte zur Lösung:
1. Schritt: Problem- und Zieldefinition
2. Schritt: Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten
3. Schritt: Bewertung von Lösungsmöglichkeiten
4. Schritt: Entscheidung über die besten Lösungsmöglichkeiten
5. Schritt: Planung der Umsetzung
6. Schritt: Bewertung der Lösungsversuche


Kognitive Interventionen:

Einstellungen, Bewertungen und Vorhersagen spielen eine entscheidende Rolle für Verhalten in einer bestimmten Situation.
Ziele dieses Therapieabschnittes:

• Einstellungen der beiden Partner transparent werden lassen und die gegenseitigeToleranz erhöhen
• Einstellungen kritisch hinterfragen
• Negative Zuschreibungen sowie negative Vorhersagen abbauen


Die Sitzungen finden in der Regel einmal wöchentlich statt.
In der Woche haben die Klienten die Möglichkeit, die in der Sitzung erarbeiteten Fähigkeiten anzuwenden und so die "Neuerungen" in Ihren Alltag zu integrieren.

Petra Grunden-Böing, HPP und Paartherapeutin

Petra Grunden-Böing
Heilpraktikerin Psychotherapie
Münsterstr. 72a
46397 Bocholt
Tel.: 02871 / 2357330

petra-grunden.de
 
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