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Patientenbericht: Fasten als Psychotherapie

RWH

Rudolf
Forumsunterstützer
Heilpraktiker
Ort
Baden-Baden
Therapien
PSE, Komplexhomöopathie, Orthomolekulare Therapie, Dorn, Matrix-Rhythmus-Therapie und andere
Status
HP
Den folgenden Bericht bat mich ein ehemaliger Patient zu veröffentlichen, damit andere Betroffene evtl. von seinen Erfahrungen profitieren können:

Mit Fasten gegen Zwänge und Depression
Die Veränderung kommt von innen

Der Volksmund sagt, daß Ertrinkende nach jedem Strohhalm greifen. Wer, wie ich, seit 17
Jahren von Zwängen und Depressionen beherrscht wird, greift ebenfalls nach jedem Strohhalm,
wenn es darum geht, Linderung zu bekommen.
Meine Umwelt, meine Ärzte und Psychologen kamen über die Jahre immer wieder zu
einem gegenteiligen Schluß. Ich würde nichts unternehmen, mir würde es am Willen zur
Veränderung oder an der Compliance mangeln. Es gibt keinen Vorwurf, den ich mir nicht
schon unzählige Male anhören mußte. Die Vorwürfe kommen dabei leicht über die Lippen
oder auf das Papier – ich finde die Anschuldigungen arrogant, verletzend und teilweise völlig
aus der Luft gegriffen.

Den Vogel abgeschossen hat dabei ein Facharzt für Neurologie und Psychatrie, der gegenüber
meiner Mutter behauptete, daß er mir helfen könne und seiner Hilfe nur mein Unwille im
Wege stünde, mich in seine Behandlung zu begeben. Das war der Beginn einer medikamentösen
(„Zwangs“-)Behandlung (mit begleitender Psychotherapie). Nach der Verordnung eines
wirkungslosen, trizyklischen Antidepressivums hatte der Arzt sein Pulver verschossen –
SSRIs verordnete er nicht, da ich in der Vergangenheit bereits eine sehr schlechte Erfahrung
mit Cipramil (ein SSRI) gemacht hatte.

Meine Therapiegeschichte, die im Jahr 2001 begann, läßt sich leicht zusammenfassen. Substantielle
Besserung habe ich nur einmal erfahren – das war im Jahr 2003 während und in der
Folge einer 8-wöchigen, stationären Behandlung im St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach.
Meiner damaligen Psychotherapeutin, Frau Stadtfeld-Oertel, bin ich noch heute dankbar.
Damals half im wesentlichen eine Mischung aus drei Therapieelementen: Gespräche mit der
Therapeutin sowie die Anwendung von klassischer und kognitiver Verhaltenstherapie.
Seither konnte mir von Medizinern und Psychologen nur sehr eingeschränkt geholfen werden:
Medikamente hatten bestenfalls eine schwach-positive Wirkung, die zeitlich beschränkt war.
Zwei ambulante Psychotherapien waren ebenfalls von eingeschränktem Nutzen – im wesentlichen
Erleichterung durch die therapeutischen Gespräche. Bei meiner vorerst letzten, ambulanten
Psychotherapie wurde mit dem Arbeitsmodell der „inneren Teile“ gearbeitet (Thomas
R. Holmes, Reisen in die Innenwelt, 2007). Aus meiner Sicht handelt es sich dabei um eine
Spielart der kognitiven Verhaltenstherapie.

Ich hege den Verdacht, daß Medikamente und Verhaltenstherapien für mich ausgereizt sind.
Jetzt kommt das Heilfasten ins Bild, welches im Jahr 2015 – also 12 Jahre nach Bad
Kreuznach – endlich wieder Bewegung gebracht hat.

Als erstes möchte ich darstellen, wie ich zum Fasten gekommen bin. Gleichzeitig eröffnet
diese Darstellung für den Leser mit den Links ins Internet den Zugang zum Thema.
In ganz anderem Zusammenhang als mit meinen psychischen Problemen bin ich auf Prof. Dr.
med. Gustav Dobos gestoßen, der die Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin in
Essen leitet. Im Internet fand ich dann einen Vortrag von G. Dobos zum begleiteten Heilfasten:
http://fasten.tv/de/vortraege/dobos. Auf derselben Tagung der Buchinger Klinik, auf
der Dobos seinen Vortrag hielt, sprach auch Sylvie Gilman über ihren ARTE-Film: Fasten
und Heilen - Altes Wissen und neueste Forschung (http://fasten.tv/de/vortraege/gilman). Der
ARTE-Film ist auf YouTube griffbereit:
. Nachdem ich diese
Informationen aufgenommen hatte, war meine Neugier geweckt. Es war nur noch ein kurzer Weg bis zu meiner Anmeldung zum Heilfasten im Allgäu im August und September 2015 –

Kursinhalte: Fasten nach Buchinger, Wanderungen, Yoga, Atem- und Entspannungsübungen.
Kursleiter war Franz Moesl, der seit 1992 eigene Fasten und Yogaseminare anbietet:
www.fasten-yoga.de.

Wenn Sie als Betroffener nun ebenfalls neugierig geworden sind, dann fragen Sie am besten
nicht Psychologen und Mediziner um ihren Rat und ihre Einschätzung, ob ihnen das Fasten
helfen kann. Die allermeisten dieser Profis wissen nämlich nicht, über was sie reden – weder
gehört das Fasten zu ihrem Werkzeugkasten noch haben sie selbst Fastenerfahrung.
Ich möchte an dieser Stelle Medizinern und Psychologen wärmstens empfehlen, sich den
erwähnten ARTE-Film zwecks Erweiterung ihres Horizonts anzusehen!
In meinem Fall endete die Aussage einer Medizinerin, die mich sehr gut kennt, mit der Pauschalisierung:
„ … deine Probleme wird es (das Heilfasten) nicht lösen“. Ein anderer Arzt hat
mir abgeraten, gleich zwei Fastenkurse in Folge zu belegen.
Vor einer Woche endete mein Fastenurlaub. Vor Abreise aus dem Allgäu wagte ich keine
Prognose, was passieren würde, wenn ich wieder zu Hause in meiner gewohnten Umgebung
bin. Jetzt kann ich die vorläufige Feststellung treffen, daß sich viel zum Positiven geändert
hat:
 Ich habe neue Tatkraft aus dem Allgäu mitgebracht. Von depressiver Stimmung merke
ich nichts mehr. Und Depression war, bevor ich wegfuhr, für die Hälfte meiner
Leistungsminderung verantwortlich.
 Zu meiner Überraschung hat das Fasten auch den Bereich der Zwänge angegriffen.
Nicht, daß ich jetzt ohne Zwänge wäre, aber in Einzelbereichen verspüre ich
erhebliche Erleichterung. Zwangsgedanken, die mich oftmals nachts im Schlaf
verfolgten und sich beim Aufwachen nicht einfach abschneiden ließen, sind
verschwunden oder lassen sich mit vergleichsweise wenig Mühe abschneiden. Meine
Konzentrationsfähigkeit ist höher als vorher.
 Im Umgang mit meinen senilen Eltern bin noch gelassener und selbstbewußter geworden.
Für die Eltern ist das zweifelsohne öfters unangenehm, da ich sie weniger
ernst nehme und öfter vor das Schienbein trete. Natürlich trete ich nur, wenn die
Senilität auf meine Kosten zu gehen droht.
Selbstverständlich ist es zu früh, eine endgültige Bilanz zu ziehen. Und so wenig ich am
Fastenende eine Prognose wagte, wie es zu Hause sein würde, wage ich jetzt eine Prognose,
ob bzw. wie lange die positiven Veränderungen Bestand haben werden oder sich künftig
sogar noch ausbauen lassen.
Die Veränderung kommt von innen
heißt es im Untertitel. Damit hat Fasten dasselbe Wirkprinzip wie Medikamente, die man
schluckt und deren Wirkung sich von innen automatisch einstellt. Der Fastende muß die
Veränderungen nur zulassen. Das ist wesentlich einfacher als die Vorgehensweise der
Verhaltenstherapie. Bei letzterer muß der Betroffene ständig gegen den inneren Schweinehund
ankämpfen. Der Kranke befindet sich in einem permanenten Kriegszustand mit sich
selbst. Wen wundert es da, daß die Betroffenen sich (über die Jahre total) erschöpfen und
angesichts der Sisyphusanstrengung depressiv werden?
Ich kann niemandem versprechen, ähnlich positive Erfahrungen mit dem Heilfasten zu machen,
wie ich sie gemacht habe. Aber wer den Leidensdruck kennt, der macht gerne mal ein
ungefährliches Experiment. Ich kann sie nur ermutigen: Nehmen sie die paar Hundert oder
ein Tausend Euro in die Hand und gehen sie Fasten! Nutzt es nichts, so schadet es nichts! Es gibt keine Mittel, die bei jedem wirken. Kann ich mit meinem Bericht aber nur wenigen, vielleicht
sogar hunderten oder tausenden helfen, so soll es mir eine große Befriedigung sein.
Jeder einzelne Erfolgsfall zählt!

Hier endet der zusammenhängende Text. Im Folgenden kommen einige Gedanken von
 Gustav Dobos zum Fasten (aus o.g. Vortrag, mit Änderungen durch A. Gaffga)
Während des Fastenprogramms erleben die Patienten oft zum ersten Mal eine Eigenverantwortung
im therapeutischen Prozess. Dies begünstigt die eigene Selbstwirksamkeitserwartung
in Hinblick auf zukünftiges gesundheitsrelevantes Verhalten. Das Fasten hat sich somit für die
Initialisierung einer Ernährungsumstellung im Rahmen der Mind-Body Medizin bewährt.
Während des Fastens treten unterschiedliche Wirkungen auf. Zum einen erfahren Patienten
speziell in der Anfangsphase Nebenwirkungen wie Kreislaufbeschwerden und Kopfschmerzen,
die jedoch oft mit einfachen Mitteln behoben werden können, z.B. mit erhöhter Trinkmenge,
etwas Honig im Tee etc. Dabei erhöhen die Begleitung durch eine ordnungstherapeutisch-
mind-body-medizinisch geschulte Fachkraft sowie die Unterstützung in einer
Fastengruppe die Wahrscheinlichkeit des „Durchhaltens“ und damit der positiven Erfahrungen
deutlich.
Mit fortschreitendem Fasten kommt es bei vielen Patienten zu einer sogenannten Fasteneuphorie,
d.h. einem positiven Stimmungsbild. Verschiedene Hormonspiegel steigen an:
Serotonin (Glückshormon), Noradrenalin, Dopamin, … .
und
 Fastenerfahrungen von A. Gaffga (zum Mut machen; Was erwartet einen?)
Es war eine gute Entscheidung, zwei Kurse in Folge zu belegen (12 statt 6 Tage). Am 6. Tag
setzte ich meine zwei Psychopharmaka (Fluvoxamin 50 mg/Tag, Clomipramin 25 mg/Tag)
ab und bin guter Hoffnung clean zu bleiben.
Darauf angesprochen, warum ich als Fastenneuling gleich solange faste, zog ich bisher immer
die Parallele zu meiner Besteigung des Kilimandscharo, die innerhalb von fünf Tagen über
die Bühne gegangen war und dem Körper nicht genug Zeit geboten hatte, sich an die ständig
dünner werdende Luft anzupassen (Folge: Höhenkrankheit).
Ich ergänze nun: Wie soll das Fasten eine seit 17 Jahren bestehende, hartnäckige, psychische
Störung angreifen können, wenn das Fasten bereits abgebrochen wird, kaum daß es begonnen
hat?
Ich stelle fest, daß psychische Veränderungen stattgefunden haben (Stand 6.9.2015). Deutlich
wird das an meinen Träumen, die gegen Ende der Fastenzeit eingesetzt haben. Manchmal
viele schreckliche Träume, unruhiger Schlaf, dann aber auch lange, schöne Träume. So baute
ich für mich heute Morgen eine Unterkunft auf dem Campus einer chinesischen Universität.
Die frische, kalte Luft beim Spaziergang/Yoga im Freien am Morgen des 4. September
(letzter Urlaubstag) ist mir nicht gut bekommen: ich habe mich erkältet.
Mein Körper ist auch fünf Tage nach dem Fastenbrechen (8.9.) noch nicht im (alten) Gleis.
Ich bin seit vorgestern hinter der Stirn etwas benebelt, habe leichtes Kopfweh und gestern
- 4 -
hatte ich eine katastrophale Verstopfung, die mich den ganzen Arbeitstag kostete und einen
ordentlichen Muskelkater in Bauch, Oberschenkeln und am After hinterließ.
einen Tag lang Hautausschlag: rote Punkte auf der Brust und auf einem Teil des Bauchs.
Seit der Verstopfung keine perfekte Kontrolle des Schließmuskels am After – immer wieder
suppt es unbemerkt etwas. Mehrmals am Tag Stuhlgang – Suppe langsam abnehmend. Am
11.9. sind Verdauung und Stuhlgang wieder halbwegs normal, der Schließmuskel ist ab dem
9.11. wieder voll funktionsfähig.
(Nach dem nächsten Fasten werde ich gezielt die Darmflora aufbauen (Einnahme von
SymbioFlor 1 und 2).)
Wie schon während des Fastens ist der Schlaf-/Wachrhythmus starken Schwankungen
unterworfen. So brauche ich beispielsweise am 9.9. zehn Stunden Schlaf, vom 11. auf den
12.9. tun es dagegen ungefähr halb so viele Stunden.
Generell gerät beim Fasten vieles durcheinander: So trank ich meist doppelt so viel wie vor
der Fastenzeit, Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen, das Schlafbedürfnis ist teilweise
extrem gering, … . Verallgemeinerungen sind unmöglich – jeder reagiert anders, heute ist
nicht gestern und nicht morgen.
Seit dem Fastenbrechen habe ich großen Hunger – einen geschrumpften Magen konnte ich
auch anfangs nicht feststellen.
Das Fasten nach Buchinger, die Wanderungen, Yoga, Atem- und Entspannungsübungen:
dabei handelt es sich um eine ideale Kombination. Dazu kam weiterhin tagelang, sonniges
und warmes Wetter. So war das Heilfasten keine Entbehrung oder ein Leiden, sondern ein 12-
tägiger, herrlicher Urlaub.
Tagesablauf (Grundgerüst):
8 Uhr Frühstück bestehend aus Kräutertees, Smoothies, Haferwasser, warmes und kaltes Wasser
830 Uhr Yoga (meist sowohl im Freien als auch im Yogaraum)
10 Uhr Ruhe und Leberwickel (vor allem in den ersten Fastentagen zur Förderung der Entgiftung)
12 Uhr Fastensuppe (Sud von abgekochtem Gemüse)
1245 Uhr Wandern/Spaziergang, Dauer 2-3 Stunden
17 Uhr Tee, Ingwerwasser, Fastensuppe
1730 Uhr Yoga
19 Uhr Tee, danach frei
Bei gutem Wetter wurden in der Regel, ganztägige Ausflüge unternommen. Dann gab das Morgenyoga
oft am Ufer eines Bergsees. Danach je nach Vorliebe, Leistungsfähigkeit und -wille: Stehpaddeln,
Schwimmen, Wandern. Rückkehr ins Hotel zum 17 Uhr-Tee.
Am Freitag, den 21.8. habe ich mit meinen Entlastungstagen begonnen. Zum Frühstück habe
ich mein letztes Müsli gegessen, dann gab es bis Sonntagabend nur noch Obst. Mit dieser
Methode bin ich ohne Hungergefühl in das Fasten hinübergeglitten.
Während des Fastens genoß ich bald eine Sonderstellung in der Fastengruppe, indem ich
gehaltvollere Gemüsesuppen als die anderen Teilnehmer serviert bekam. Die Gründe dafür
lagen in meinem geringen Körpergewicht und meinen überdurchschnittlichen körperlichen
Aktivitäten.
Nach 11 Fastentagen kann man mit 3 – 5 kg Gewichtsabnahme rechnen.
Ich war überrascht, zu welchen körperlichen Leistungen man während des Fastens fähig ist.
So habe ich drei große Wanderungen unternommen:
vom Vilsalpsee (1168 m) in Tirol einmal die Besteigung des Gaishorns (2247m) und ein
anderes Mal eine große Rundwanderung mit den Stationen Vilsalpe, Schrecksee, Landsberger
Hütte, Schochenspitze (2069 m),
vom Hotel (976 m) aus die Besteigung des Wertacher Hörnle und des Kessel (1695 m).
Nach der ersten großen Wanderung reichte allerdings die Fettverbrennung aus den Körperreserven
nicht mehr aus, so daß ich zu „Doping“ greifen mußte. Wunder wirken ein oder zwei
große Tassen wohlschmeckende Buttermilch, die auf den Alpen verkauft werden. Abends gab
es dann gelegentlich ein alkoholfreies Bier. Beides weckt kein Hungergefühl, ist kalorienarm
und fastenverträglich.
Es war eine gute Entscheidung, die erste Fastenerfahrung unter Anleitung eines erfahrenen
Fastenleiters zu machen. Ich kann Franz Moesl, den Fastenleiter, sowie die Kurse im Allgäu
nur wärmstens weiterempfehlen. Wer Berge nicht mag, kann auch an die See oder anderswo
hin fahren – Hauptsache: Bewegung!
Meine unreine Haut an den Füßen ist einer glatten, weichen Haut gewichen.
Links
zur allgemeinen Orientierung
– ARTE Film
http://fasten.tv/de/vortraege/gilman – Vortrag von Sylvie Gilman
http://fasten.tv/de/vortraege/dobos – Vortrag von Gustav Dobos
Fastenkurse
www.fasten-yoga.de - Franz Moesl
http://fasten-wander-zentrale.de/html/cms/front_content.php
www.fort-Schritte.de – Thomas Knauer
 
Danke für das einstellen dieses ausführlichen Berichtes. Und schön das der junge Mann die Erfahrung gemacht hat das sich etwas zum positiven verändern könnte wenn man etwas gefunden hat was ihm hilft. Das sich durch das Fasten die Depression veringert hat ist für mich gut nachvollziehbar. Auch das die Zwänge durch diese 12 tägige Erfahrung in den Hintergrund geraten sind wundert mich nicht.
Dennoch bin ich sehr skeptisch was die langfristige Wirkung angeht.
Zwänge haben meist eine funktionalität. Wenn diese nicht erkannt und dem etwas entgegengesetzt wird wird sich auch nichts langfristig verändern.
Wenn Zwänge aufgelöst werden sollen ensteht eine Lücke, meist nehmen sie ja mehrere stunden über den tag verteilt ein, welche wieder sinnvoll gefüllt werden muss.
Er beschreibt oben seine Zwänge als "täglichen Kampf".
Das ist der falsche Ansatz und lässt sie noch präsenter und mächtiger werden. Ein wichtiger schlüssel ist das verstehen der Psychopathologie, die Zwänge annehmen, die Erfahrung machen das die befürchtung nicht eintritt, die Anspannung aushalten bis sie wieder runter geht. Das ist sehr anstrengend, und wie gesagt, manchmal werden sie auch aufrecht erhalten um etwas anderes zu deckeln.
VT ist nach wie vor der richtige Weg, so wie er es ja auch schon mal kurz erfahren hat. Er sollte da dran bleiben, länger, denn 17 Jahre Zwänge brauchen ihre Zeit bis sie aus den " Haus in dem sie sich eingenistet haben" wieder ausziehen.
Manchmal verschwinden sie nie, aber durch das verstehen und den Umgang damit lässt es sich damit einigermassen leben.
Bin gespannt ob er in ein paar Wochen nochmal etwas dazu schreibt.
Gruss bara
 
Viele Wege führen nach Rom...

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur beitragen, dass es oft so ist, dass hinter einer "seelischen" Problematik (auch) eine körperliche steckt - und umgekehrt. Oft können bestimmte Erfahrungen eine deutliche Veränderung bewirken. Sicher ist immer das Problem der sekundären Gewinne oder - wie die NLPler das ausdrücken, die Frage der "Ökologie einer Veränderung" zu beachten. Je länger eine Verhaltensweise oder ein Symptom existiert und je mehr Raum es in unserem Leben einnimmt, desto mehr stellt sich die Frage: Was tue ich, wenn ich "X" nicht mehr habe/mache. Der Raucher muss lernen, was man mit seinen Händen tut, wenn man keine Zigarette mehr zum Festhalten hat oder wie man Pausen füllt, ohne dabei zu rauchen usw. Und der Hypochonder braucht einen Ersatz für seine Arztbesuche, seine Gesundheitslektüre usw. Der "Helfer" braucht Handlungsalternativen, wenn er sich nicht mehr ständig um andere sorgt oder diese behütet. Aber oft ist es wichtig, überhaupt einen Einstieg zu finden. Und, ganz nebenbei, seit es Menschen gibt, haben sie auch immer wieder neue Lebensinhalte finden müssen und gefunden.

Das Fasten als "Psychotherapie" ist ja eigentlich eine sehr alte Methode. Schamanen haben sie eingesetzt, um Visionen zu erlangen. Die bewusstseinsverändernde Wirkung ist ja immer wieder beschrieben worden.

Übrigens handelt es sich bei dem Autoren des Berichts nicht um einen jungen Mann. Der Eindruck ist irrtümlicherweise entstanden, weil er die 17 Jahre erwähnt hat. Er ist aber über 50.
 
Danke fürs Einstellen. Ich bin ja selber auch ein riesiger Fasten-Fan und habe es selbst schon oft gemacht in den letzten Jahrzehnten. Ich empfehle es auch immer wieder, gerne auch in Kombination mit HOT. Am effektivsten ist dabei das Erdfasten nach Konz.
 
Erdfasten? Kannst Du etwas dazu schreiben?
 
Erdfasten ist eigentlich Wasserfasten, verbunden mit der Einnahme von Heilerde mehrmals am Tag. Zusätzlich Einläufe nach Bedarf.
 
Vor einer Woche habe ich noch gefastet, aber ich würde das gerne nochmal wiederholen. Hat jemand Lust, mitzumachen und sich miteinander auszutauschen? Ich könnte mir die Woche ab dem 10.10. gut vorstellen.
 
Echt? Das ist ja super! Vielleicht sollten wir dann einen eigenen Thread aufmachen, wenn es soweit ist.
 
Ich beschäftige mich gerade mit Rhythmen.

Was das Fasten angeht, so finde ich den Jahresrhythmus wichtig.

Die Fülle des Sommers ist dafür da, natürliche Reserven für den Winter zu schaffen.
Deshalb bietet die Natur auch im Sommer viele Kohlehydrate über Früchte und im Herbst nochmal Kohlehydrate über Kürbisse an.

Durch ein Fasten im Herbst werden die angelegten Speicher gelehrt.
Das erscheint mit wider der Natur.

Für natürlich halte ich das Fasten zum Ende des Winters hin bzw. Beginn des Frühjahres.
Dann waren in früheren Zeiten die Reserven aufgebraucht und es kam dadurch zum Zwangsfasten.
An diese Rhythmen ist unser Körper gewöhnt - über die Jahrtausende der Menschheitsentwicklung angepasst.

Ein neuer thread ist toll. Dann können wir Eure Erfahrungen miterleben.
 
Liebe Anja, wir können uns gerne während des Fastens austauschen. Gegenseitige Unterstützung ist motivierend und bereichernd.
Ich möchte aber nicht in einem eigenen Thread während des Fastens darüber schreiben - das ist mir zu persönlich und während des Fastens bin ich eh immer ziemlich empfindlich und das ist dann eher kontraproduktiv wenn irgendwelche Kommentare kommen die man falsch auffasst oder Diskussionen über den Sinn/Unsinn losgehen. Bzw. vll. schreib ich auch mal was aber da mag ich mich jetzt vorher noch nicht festlegen. Über PN oder Tel können wir uns sehr gerne austauschen. Vielleicht finden sich ja hier noch andere Mitfaster, die mit uns fasten wollen und in einem eigenen Thread mitschreiben (y)
 
Tigs, ich denke das ist individuell verschieden. Prinzipiell sollte man fasten, wenn man Lust dazu hat. Für mich ist der Herbst eine gute Jahreszeit, sich nach Innen zu besinnen und da ist das Fasten für mich eine Hilfe. Auch friere ich erfahrungsgemäß während des Fastens viel schneller, so dass es im Herbst angenehmer ist als im Winter. Außerdem liebe ich Weihnachtsgebäck und Co :D Ich faste meist nochmal im Frühjahr, aber etwas kürzer, um den Körper nach den Weihnachtsgelagen wieder zu reinigen.

Liebe Grüße
Denise
 
Liebe Anja, wir können uns gerne während des Fastens austauschen. Gegenseitige Unterstützung ist motivierend und bereichernd.
Ich möchte aber nicht in einem eigenen Thread während des Fastens darüber schreiben - das ist mir zu persönlich und während des Fastens bin ich eh immer ziemlich empfindlich und das ist dann eher kontraproduktiv wenn irgendwelche Kommentare kommen die man falsch auffasst oder Diskussionen über den Sinn/Unsinn losgehen. Bzw. vll. schreib ich auch mal was aber da mag ich mich jetzt vorher noch nicht festlegen. Über PN oder Tel können wir uns sehr gerne austauschen. Vielleicht finden sich ja hier noch andere Mitfaster, die mit uns fasten wollen und in einem eigenen Thread mitschreiben (y)

Liebe Denise, das ist überhaupt kein Problem. Dann tauschen wir uns über PN aus - sehr gerne.

Vielleicht eröffne ich trotzdem einen eigenen Fastenthread, mal schauen. Ich weiß mittlerweile, dass ich mich beim Fasten immer gut fühle bis auf etwas Schwäche an einem der ersten Tage und natürlich Appetit auf Essen ;). Aber vielleicht interessiert es ja trotzdem den ein oder anderen.

Das mit der Empfindsamkeit kann ich übrigens nachvollziehen. Ich bin beim Fasten immer so sehr auf mich konzentriert, dass ich Streitereien und harten Worten aus dem Weg gehe. Das bekommt mir dann überhaupt nicht gut.
 
Tina, ich sehe es wie Denise. Ich faste seit über 20 Jahren und habe es immer dann gemacht, wenn mir danach war und der Zeitpunkt für mich stimmte. Das konnte zu jeder Jahreszeit sein.

Ich glaube auch nicht mehr so sehr an diese Naturrhythmen, denn heute leben wir alle so sehr in der Fülle, dass es fast jedem gut tun würde, den Körper mal zu reinigen und auf Redet zu setzen. Dem Verdauungstrakt einfach mal eine Auszeit gönnen. Bei Naturvölkern sähe das natürlich anders aus.
 
Denise, bist du bei facebook? Ich habe dort vier weitere Personen gefunden, die mitfasten möchten. Eventuell könnten wir dort eine private Gruppe gründen, wo vor uns austauschen können (aber nicht müssen).
 
Hallo Rudolf,
hast du noch Kontakt zu dem Mann und weißt wie es ihm ergangen ist?
Das wäre sehr spannend zu erfahren ob die Stimmung und die Zwänge stabil geblieben sind bzw nicht mehr so belastend.
Grüße bara
 
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