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Praxisauslastung

Tigs, danke fürs ausrechnen. Mit 1300Euro netto konnte ich damals prima Leben.
Die 35Euro waren übrigens in meiner Anfangszeit. Damals hatte ich im ersten Jahr Existenzgründungszuschuss bekommen. Im zweiten Jahr ne Förderung für eine Angestellte. Damals hatte ich genug Geld.
Das änderte sich im 3.Jahr. Ab da gingen die Preise langsam hoch.

Mittlerweile liegt der Stundensatz höher, wie du auf meiner Homepage gesehen hast. Für 1,5Std nehme ich 60Euro. Ich weiss dass es wenig ist aber wir können davon leben. Pro Tag nehme ich 2 oder 3Klienten/Patienten bei einer 5Tage Woche.
Für die Rente zu sparen kommt viel zu kurz. Das ist mir bewusst.

Als Berufsanfänger ( HPP ) gehe lieber davon aus, dass du mehrere Monate nicht mehr als einen Patienten pro Tag hast. Es sei denn du hast ein gutes Schwerpunktthema.
Oder probiere Mal einfach eine Zeitungsanzeige aus als "Beratung zum Thema xy plus Stundenlohn". Dann siehst du ob sich jemand melden würde bzw wie viele.

Wie gesagt, ich hatte damals mit 35Euro angefangen, liege jetzt bei 60.
Selbständig gemacht habe ich mich vor 10Jahren.

Ich bin hier nicht anonym da meine Homepage angegeben ist. Mir macht es nichts aus wenn das Finanzamt mit liesst. Ich habe immer alles korrekt abgerechnet. Und das meine Klienten wissen könnten das mein Einkommen eher durchschnittlich ist wenn sie hier mitlesen macht mir auch nichts aus.
Ich würde unseren Haushalt als Mittelstand bezeichnen und das ist ok für mich.
Allerdings haben wir wenig Kosten da Miete wegfällt.

Das der Tonfall hier "hate" ist empfinde ich auch gerade. Eine willkommene Unterhaltung lese ich aktuell nicht.
Die Frage des Threaderstellers empfinde ich als sehr wichtig für den Berufsstarter um abzuschätzen ob es überhaupt lohnt.

Ich glaube als allgemeiner HPP wäre ich untergegangen. Mit dem Schwerpunktthema hatte ich Erfolg bei uns in der Gegend.

PS Diese automatische Wort "Verbesserung" vom Tab schafft mich...sorry für Fehler.
Lg Claudia
 
Ich war damals auf einem kostenfreien Existenzgründungsseminar. Das war vom Gründerhaus Osnabrück. War zwar sehr zahlenlastig und trocken aber tief gehend. zB auch das du deine Urlaubstage mit in dem Stundenlohn drin hast, Krankheit, ect.
 
Ja?

Weißt Du, was ich aus Deinen Zahlen herauslese: dass Du sicher nicht betriebswirtschaftlich rechnest.
Eine Vollerwerbspraxis mit 8 Std. Arbeit tgl und einem Umsatz von 4x 35€ an 22 Tagen im Monat...
macht 3080€ im Monat
davon musst Du Raummiete (auch wenn Du einen Raum im Eigentum nutzt, musst Du die Miete dennoch rechnen, denn sonst könnte ja die Immobilie kleiner sein), Strom, Heizung, Wasser, Telefon, Haftpflichtversicherung, Verbandsbeiträge, Krankenversicherung, Rücklagen für Ausfallzeiten: weil keine Auslastung, Urlaub, Krankheit zahlen. Außerdem für die Rente sorgen, die Auslagen für die Ausbildungen (vorweggenommene Betriebsausgaben), Weiterbildung, Steuer etc. zahlen
Mir zeigt Deine Berechnung, dass Du sehr unprofessionell an die Sache herangehst und das ist jetzt keine Kritik.


Würdest Du betriebswirtschaftlich rechnen, so wüsstest Du, dass Du davon nicht richtig existieren kannst.
Es funktioniert wahrscheinlich, weil Du gewisse Aspekte nicht mit berücksichtigst.
Damit machst Du Dir selber etwas vor.

Im öffentlichen Bereich kann jetzt jeder Patient von Dir das lesen.
Auch meinen Kommentar...

Willst Du das wirklich?

Meinst Du die Kollegen, die 70 oder 80 € die Stunde für Therapie und 100€ für Coaching nehmen - denn dabei muss in die Rentenversicherung einbezahlt werden (wo die Frage besteht, ob das eingezahlte Geld nochmal herauskommt oder im sozialen Schlund verloren geht... private Rentenvorsorge ist also zusätzlich noch erforderlich) und USt gezahlt werden und die willst Du ja wohl kaum noch von dem Stundensatz von 40€ zahlen

Alleine um Dir das klar zu machen, fände ich persönlich den internen Bereich besser.
Ist aber mein ganz privates Gefühl.
Ich gehe nicht mit meinem Finanzstatus hausieren und das ist allgemein in Deutschland und ich denke auch im europäischen Ausland nicht üblich. Etwas, was einmal öffentlich im www steht, steht da. Dessen darf sich jeder bewusst sein. Deshalb erscheinen auch viele in Foren mit Nickname und ohne Foto (wie z.B. auch @afzeipv) da kann sich jeder, wirklich jeder hinter verstecken...
Ich trete hier im Forum als realer Mensch mit meinem aktuellen Foto an und bin auch schon darauf im realen Leben angesprochen worden. Meine Praxisseite und meine Rufnummer findet jeder Interessierte hier im Forum unter "praktizierende Heilpraktiker". Ich verstecke mich nicht hinter einem Nickname.
edit: @gesunde-partnerschaft.de ich habe gerade gesehen, dass Dein Nickname Deine URL ist - also bist Du doch nicht anonym hier. Ich habe die Hinweise auf anonym aus dem Text genommen. Ich war zuerst davon ausgegangen, dass Du völlig anonym hier schreibst

Tigs, du hast das wichtigste nicht gelesen. Der Preis beträgt schon fast ein Jahrzehnt nicht mehr 35Euro. Das war der Starttarif.
Ich bezog mich für den User der neu starten möchte darauf. Bei dem Preis kamen 3oder 4 Klienten am Tag.
Und das ist doch wichtig für jemand neues zu wissen!

Da wir schon 10Jahre selbständig sind muss ja irgendwas auch richtig gelaufen sein. Das 35Euro viel zu niedrig war, das ist klar und war wegen Zuschüsse DAMALS erstmal unwichtig.

Der Selbständige lernt mit den Jahren und wächst da rein.

Schade das jemand anders nicht auch was darüber schreibt wie ausgebucht Berufsstarter sind. Das fände ich interessant. Ich glaube nämlich, dass ich ohne Schwerpunkt nicht überlebt hätte! 35Euro hin oder her. Mit 60 Euro wäre wohl anfangs niemand gekommen vermute ich...
 
Ich bin auch neu hier,seit Sommer. Habe das Gefühl dass wird noch lange dauern bis ich "in der Mitte aufgenommen "werde. Wenn überhaupt.
Der harte Kern des Forums ist wohl angeblich vor einigen Jahren durcheinander gerüttelt worden.
Vll möchte man lieber unter sich bleiben und deswegen das ermahnen die Urkunde zu schicken.
Also , ich habe mich nie unwillkommen gefühlt;), auch wo ich HPA war. Im Gegenteil finde ich das Forum sehr gut, man bekommt auch sehr schnell Antworten und Hilfe
 
Ich hab sicher noch nicht alle Bereiche dieses Forums durch, aber gibt es das hier denn nicht, solche Threads, wo man allgemein über solche Dinge sprechen kann, ohne dass jeder sagt, wie er es selber macht? Ich meine, jeder, der sich mit dem Forenthema auseinander gesetzt hat, kennt sicher einige Leute, die HP sind, die eine eigene Praxis haben, etc. . Ist es da dann nicht möglich, das wiederzugeben, was man gehört hat oder welchen Eindruck man hat, ohne von sich selber zu sprechen, wenn man das nicht möchte?
Nur mal so als Lösungsidee für diesen Thread hier. Es muss ja niemand sagen, wie er es selber bei sich macht, denke aber, dass es für Neue und Interessierte wirklich auch ganz gut sein kann, so eine Orientierung zu haben, weil das vielleicht auch für die eigene Einschätzung und Entscheidung hilft.
Wie gesagt: Soviele Bereiche und Threads habe ich in diesem Forum noch nicht gelesen. Daher: Nur als Idee.
 
Nachtrag: Also ich habe mich jetzt nochmal was durchgeklickt. Hier gibt es schon viele Threads, mit Informationen. Wie intensiv die Antworten sind, weiß ich nicht. Dafür müsste ich noch mehr Threads durchlesen. Seitdem ich mich hier wieder eingeklickt habe, vor ein paar Wochen, war ich überwiegend in meinem Thread beschäftigt.
 
st es da dann nicht möglich, das wiederzugeben, was man gehört hat oder welchen Eindruck man hat
Ja sicher ist das möglich. Aber - was soll das bringen. Auf dieser Welt ist alles möglich und sicher gibt es Kollegen, die innerhalb des ersten halben Jahres schon eine vollständige Auslastung hatten und andere, die das nie erreicht haben und wieder aufgeben.
Es gib soviel Varianten wie es Menschen gibt.
Der/die Threaderöffner/in kann sich z.B. fragen, wie aggressiv gehe ich auf den Markt. Wie viel Werbung Marketing will ich betreiben? Gehe ich unter Marktpreis wie gesunde-partnerschaft (anfangs ca 35% des Marktpreises, jetzt 50-60% des Marktpreises) und bin dafür froh ausgelastet zu sein oder verlange ich Marktpreis und investiere den höheren Erlös und die freie Zeit in Marketing und Co...

Wichtig ist, was jeder will und bereit ist zu tun!
nicht was andere getan haben...
es gibt keine 2 Therapeuten die gleich sind!
Vergleichen ist der Anfang von Leid...
und nur die Angst treibt mich in den Vergleich
...gepaart mit der Hoffnung, dass es mir durch den Vergleich besser gehen wird.
Das kann aber auch ein Schuss in den Ofen werden
 
Nun möchte ich auch gerne was dazu sagen... Also ich lese hier kein "hate" aus den Beiträgen, sondern eine kritische Anmerkung oder Beurteilung. Und ich denke, wer so offen über sich und seine Dinge schreibt, der müsste auch mit einer offenen Antwort zurecht kommen. ;-)

Was die Eingangsfrage angeht, so braucht sich der Fragesteller nun wirklich nicht wundern, wieso nicht mehr Therapeuten darauf eingehen wollen. Wer bitte legt seine kompletten Finanzen jemanden gegenüber offen, der sich noch nicht einmal getraut, seinen Vornamen in ein Forum zu schreiben. Würdest du das machen??? Würdest du schreiben, wie viel Geld du pro Stunde bekommst, wie viel du arbeitest etc.pp? Nein, das glaube ich nicht. Denn wer sich hinter einer Buchstabenkombination versteckt, der würde sicherlich keine privateren Informationen von sich preis geben. Daher verurteile andere bitte nicht.

Und was bringt es für dich, wenn jemand sagt "ich habe gehört, dass xy...."? Es gibt tatsächlich viele Therapeuten, die von 0 auf 100 ihre Praxis zum Laufen gebracht haben, aber es gibt noch Unzählige mehr, die es sich nicht leisten konnten, die Praxis weiter zu führen. Denn die Fixkosten sind da und verschwinden auch nicht, wenn Patienten/Klienten fehlen. Ich kenne Therapeuten, die haben eine durchschnittliche MONATLICHE Auslastung von 2 Stunden und Therapeuten, die haben eine durchschnittliche TÄGLICHE Auslastung von 8 Stunden. Es hängt vom Therapeuten, der Therapieform, dem Umfeld und gefühlten 1000den anderen Faktoren ab und sagt nicht viel für den Einzelnen aus. Meine Vermutung ist jedoch, dass nur die Wenigsten wirklich als Alleinverdiener von der HPP-Arbeit leben können, wenn Praxismiete und Wohnungsmiete gewuppt werden müssen sowie die zusätzlichen Kosten fürs Privatleben und Praxisleben.
 
Ja sicher ist das möglich. Aber - was soll das bringen. Auf dieser Welt ist alles möglich und sicher gibt es Kollegen, die innerhalb des ersten halben Jahres schon eine vollständige Auslastung hatten und andere, die das nie erreicht haben und wieder aufgeben.
Es gib soviel Varianten wie es Menschen gibt.
Das ist richtig und ich verstehe die Gedankengänge. Ich erinnere mich halt z.B. daran, als ich meine erste Wohnung gesucht habe. Als ich jemanden fragte, bis wieviel DM ich denn am Besten suchen sollte, meinte die Person:"Das musst Du Dir selber ausrechnen, wieviel Du im Monat noch übrig hast." Das Ding ist: Woher soll ich wissen, was da an Kosten auf mich zu kommt, wenn ich noch nie zuvor alleine gelebt habe? Woher sollte ich wissen, wieviel Geld ich alleine für Lebensmittel brauche? Woher sollte ich wissen, wie teuer ne Telefonrechnung für mich alleine ist (da war Handy auch noch kein Thema, wir hatten nur Festnetz für alle)? Woher sollte ich wissen, mit wieviel Geld ich für Strom und Versicherungen rechnen muss? Ich hatte doch keine Ahnung!!! Jetzt, wo ich einen Eindruck, Erfahrungen habe, kann ich das viel besser einschätzen, als damals.
...und so ist es vielleicht auch mit diesen "allgemeinen Threads" hier gemeint, also dass man ne Vorstellung bekommt, was sein kann und worauf man achten kann. Das Person X nicht wie Person Y ist und Situation A nicht wie Situation B ist klar.

Der/die Threaderöffner/in kann sich z.B. fragen, wie aggressiv gehe ich auf den Markt. Wie viel Werbung Marketing will ich betreiben? Gehe ich unter Marktpreis wie gesunde-partnerschaft (anfangs ca 35% des Marktpreises, jetzt 50-60% des Marktpreises) und bin dafür froh ausgelastet zu sein oder verlange ich Marktpreis und investiere den höheren Erlös und die freie Zeit in Marketing und Co...
Sowas finde ich z.B. auch schon als ein Hinweis, worüber man nachdenken kann. Jetzt generell, ohne persönlichen Bezug auf die beiden User.

Wichtig ist, was jeder will und bereit ist zu tun!
Ganz wichtiges Thema. Tiefgreifend. Nicht nur, auf diese Frage, diesen Thread hier bezogen. Vielleicht auch: Was jemand WIRKLICH will und WIRKLICH bereit ist zu tun...und nicht nur, was er denkt, was er tun sollte oder ganz gut so sein könnte. So wichtig, dass es fast schon einen eigenen Thread wert wäre.

und nur die Angst treibt mich in den Vergleich
Warum? Weil man Angst hat, dass man etwas nicht richtig, nicht gut genug macht?

Ich kenne den Sinn von Vergleichen auch darin, dass man versucht, zu sehen, wie es andere machen, um für sich zu gucken, ob man richtig liegen könnte. Das hat auch etwas Beruhigendes an sich. So ein Gefühl von "normal". Vielleicht auch ne Art Bestandsaufnahme. Ich weiß, das Thema Vergleich ist ein schwieriges Thema.
 
Hallo Goja,

das kann ich gut verstehen, dass man sich vorab erkundigen möchte und Erfahrungswerte sucht. Bezüglich der Kosten kannst du vermutlich pauschal so kalkulieren, dass du bei Miete/Strom/Nebenkosten, Internet/Telefon/Homepagekosten/Werbung/Haftpflicht und Krankenversicherung, Büromaterial, Akten/Karteien, Porto ca. 1000 +/- EUR rechnen kannst zzgl. noch den Betrag für deine freiwillige Rentenversicherung. Außerdem noch regelmäßige Fortbildungen, Bücher, Zeitschriften etc.. Dagegen kannst du dann den Umsatz rechnen, den du durch deine Patienten/Klienten verdienst. Bitte aber nicht vergessen, dass vom Gewinn dann noch ne ganze Geld ans Finanzamt gehen wird. Und diese Kosten hast du auch dann, wenn du Urlaub hast, du wegen deinen Kinder nicht arbeiten kannst oder krank bist. Das sollte alles mit einberechnet werden, wer eine HP- oder HPP-Praxis eröffnen möchte.

LG Petra
 
Danke Dir. Ist ne ganz schöne Rechnung am Anfang, im Sinne von "viel" und "schätzen". Wenn man seine vermutlichen Ausgaben weiß, weiß man z.B. noch nicht, wieviele Klienten man hat und wie oft die kommen, im Sinne davon, um zu erkennen, wieviel Geld denn wohl rein kommen mag.
Wie lange überprüft man das bzw. gibt sich die Chance, auszuprobieren, ob man davon auf Dauer leben kan?
...und wieviel Geld verbleibt beim Finanzamt, bei der Kranken- und Rentenversicherung?
 
Die Rentenversicherung ist bei Heilpraktikern auf freiwilliger Basis, sollte aber halt schon sein für die spätere Absicherung.
Finanzamt kommt auf Steuerklasse drauf an, ich weiß leider nicht genau, wieviel % das dann sind bei den versch. Steuerklassen, aber gibt sicherlich im Internet noch genaue Quellen.
Bei der Krankenkasse richtet es sich nach deinem Gewinn. Je höher der liegt, desto mehr bezahlst du. Es gibt versch. Einstufungen
1. Familienversicherung. Bis zu einem geringen GEWINN-Betrag (ca. 425 EUR) kostet es normalerweise keine Beiträge
2. Dann gibts noch Einstufungen bei höheren Gewinnen aber noch unterhalb ca. 1200(??), da kostet es so ca. 160 EUR
3. Bei höheren Gewinnen ist der Mindestbeitrag ca. 300-330 EUR und geht dann je nach Gewinnhöhe noch weiter nach oben.

Alle Daten jedoch ohne Gewähr und nur geschätzt!!! Aber damit du in etwa ne "Hausnummer" hast. ;-)

Wie lange du überprüfst, das kann dir wirklich keiner sagen. Es sollte auf jeden Fall ne Tendenz vorhanden sein, dass du deine Kosten decken und gewinnbringend arbeiten kannst.

LG Petra
 
Danke Dir. ...und klar "ohne Gewähr". Ist ja nur für ne Richtung.
Also bei mir wäre es klar Steuerklasse 1. ...und die Krankenkassenbeiträge? Die kann man ja dann erst berechnen, wenn man weiß, was man im Jahr x verdient hat. Wenn ich 2017 anfange, als Beispiel, kann ich ja im Januar nicht der KK sagen, wieviel Einkünfte ich haben werde, damit die meinen Beitrag berechnen.
...Mit 1200 meinst Du jetzt 1200...Euro brutto im Monat?
 
Wie lange du überprüfst, das kann dir wirklich keiner sagen. Es sollte auf jeden Fall ne Tendenz vorhanden sein, dass du deine Kosten decken und gewinnbringend arbeiten kannst.

Nach einer gewissen Zeit wird das Finanzamt erfahrungsgemäß sowieso auf Dich zukommen, wenn z.B. (insbesondere am Beginn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen) und das läßt sich kaum vermeiden. Du brauchst also ein gutes finanzielles Polster und einen langen Atem, Durchhaltevermögen und sehr viel Eigenmotivatiom um all das zu wupppen. Aber das ist in jeder Selbständigkeit so. Später wirst Du ggf. dem Finanzamt nachweisen müssen, daß die Einnahmen kontinuierlich von Jahr zu Jahr deutlich steigen und damit auch der Gewinn. Du hast laufende Kosten,die hier schon genannt wurden und anfangs evtl. Kosten für Anschaffung von Praxisausstattung und bzw. -Einrichtung, Fortbildungen und und und. Die Einnahmen anfangs sind sehr ungewiß und können nur geschätzt werden anhand Deines vorher erstellten Plans. Das ist auch notwendig, dass Du Dir solch einen auch vorab erstellst. Du siehst ja anhand dessen dann auch monatlich, ob Du Deinen Dir vorab erstellten Plan eingehalten hast oder ob er illusorisch ist. Irgendwann sollte schon die Tendenz zu erkennen sein, daß es aufwärts geht, die Einnahmen also die Ausgaben deutlich übersteigen. Wenn Du davon leben willst, müssen sehr viele Faktoren passen. Die Menschen, die zu einem kommen (es sei denn, es sind Privatversicherte) müssen ja selbst Geld in die Hand nehmen. Also mußt Du ihnen auch etwas bieten können, was sie so woanders so nicht bekommen. Sie müssen es sich obendrein auch noch leisten können. Das ist in der heutigen Zeit sicher keine leichte Aufgabe, da kommt es neben einem guten Standort auch auf das Können, betriebswirtschaftliches Know how und viele viele andere Faktoren an. Und ein bißchen auch - natürlich - das Quäntchen Glück.

Danke Dir. ...und klar "ohne Gewähr". Ist ja nur für ne Richtung.
Also bei mir wäre es klar Steuerklasse 1. ...und die Krankenkassenbeiträge? Die kann man ja dann erst berechnen, wenn man weiß, was man im Jahr x verdient hat. Wenn ich 2017 anfange, als Beispiel, kann ich ja im Januar nicht der KK sagen, wieviel Einkünfte ich haben werde, damit die meinen Beitrag berechnen.
...Mit 1200 meinst Du jetzt 1200...Euro brutto im Monat?

Das von Petra genannte Beispiel bezüglich Krankenkasse und der Sätze bezieht sich m.E. auf Familienversicherte. Sie können gesetzlich Familienversichert bleiben, bis die Einnahmeüberschußrechnung aus ihrer Selbständigkeit aufs Jahr gesehen monatlich die genanten Beträge überschreitet.
Auch da kommt die Krankenkasse alljährlich mit einem Fragebogen auf die Betreffenden zu und man muß dann nachweisen, ob man die Voraussetzungen für den Verbleib in der Familienversicherung noch erfüllt (Unterlagen der Vorjahressteuer) oder nicht. Wenn die genannten Grenzen überschritten werden, muß man sich selbst krankenversichern.

Und ja - mit 1200 meinte Petra das, was nach Abzug aller Kosten in der EÜR monatlich als Gewinn übrig bleibt, also vor Steuern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne den Sinn von Vergleichen auch darin, dass man versucht, zu sehen, wie es andere machen
Für mich ist vergleichen und informieren zweierlei.
Das Vergleichen beinhaltet Erfolge, Misserfolge, Qualitäten anderer oder von mir und in dem Sinne auch die Auslastungen oder Ausfallzeiten anderer...
Informationen entstehen durch allgemein auf jeden von uns übertragbare Grundlagen. Das sind die betriebswirtschaftlichen Grundlagen. Letztlich muss die aber auch jeder auf sich übersetzen. Wenn ich Dir sage - um bei Deinem Bsp. für die erste Wohnung zu bleiben - wieviel Geld ich für Lebensmittel brauche, muss das mit Deiner Ernährung noch nicht harmonieren und es kann sein, dass Du doppelt soviel oder nur die Hälfte brauchst.
Du kannst Dir für Deine Lebenshaltungskosten besser eine Auflistung machen und dann losziehen und recherchieren, was es Dich wirklich in Deinem Umfeld mit Deinen Gewohnheiten kosten wird. Alles andere ist nur der Versuch abzukürzen und kann passen oder auch nicht
 
Ja genau Marta, meine Beispiele beziehen sich auf die Familienversicherung, d.h. es gibt noch einen anderen gesetzlich versicherten Verdiener in der Familie. Wenn du Steuerklasse 1 hast, dann geht das nicht in dem Bereich und du könntest einfach mal bei deiner Krankenkasse anfragen, wie das läuft. Die geben dir normalerweise Auskunft darüber, wie das bei ihnen geregelt ist.

Anfangs hast du normalerweise eh rote Zahlen, da wirst du recht weit unten eingestuft. Ich vermute mal so bei 160 EUR, aber natürlich ohne Gewähr.

Mit 1200 meinte ich 1200 EUR Gewinn. Also nicht Umsatz, was viele durcheinander bringen...
 
Du kannst Dir für Deine Lebenshaltungskosten besser eine Auflistung machen und dann losziehen und recherchieren, was es Dich wirklich in Deinem Umfeld mit Deinen Gewohnheiten kosten wird. Alles andere ist nur der Versuch abzukürzen und kann passen oder auch nicht
Das ist schon richtig, aber wenn ich mehrere "Andere" fragen, bekomme ich vielleicht einen Durchschnitt heraus (jetzt mal ganz unabhängig vom Thema Selbständigkeit; das kann man ja auf mehr übertragen). Es ist quasi eine Richtung, was möglich wäre, ein Anhaltspunkt. Dass das bei mir auch anders sein kann bzw. jeder auch unterschiedliche Hintergründe hat, ist (zumindestens mir) klar.

So fand ich dann z.B. den Hinweis von Petra ganz gut, mit den 1ooo€ im Beitrag 30, plus die Infos, woran man alles denken sollte (also was in den 1000€ drin sein könnten). Das ist ne Richtung, kann aber bei jedem anders sein.

...und deshalb fand ich den Hinweis mit der Versicherung (Familienversichert), etc auch gut, denn das wäre dann eben die nächste Frage gewesen: Wie ist es denn, wenn man alleine ist, alles alleine macht, etc. (also eben auch Miete, Versicherung, Steuer (klasse,..ist ja anders, wenn man alleine ist).
Wobei dann nochmal die Frage wäre, wie sinnvoll es sein kann, sich alleine selbständig zu machen, etc. . Das wäre dann wohl noch ein eigenes Thema, was für Erfahrungen da Leute mit haben.
Denn es macht ja nun mal auch einen Unterschied, ob man jemanden hat, der einen unterstützt, ob man ne günstigere Steuerklasse hat, ob man ein Haus hat, in dem man seine Praxis einrichten kann, etc. . Klar, ein Haus oder ne große Wohnung kann man auch alleine haben, aber...dafür muss schon Geld da sein, etc. .

Mit 1200 meinte ich 1200 EUR Gewinn. Also nicht Umsatz, was viele durcheinander bringen...
Also Umsatz würde ich jetzt als das definieren, was rein kommt und Gewinn das, wenn die Abzüge abgezogen sind. ?
 
Krankenkassenbeiträge pi mal Daumen zwischen 250-500Euro(ohne Familienversicherung) nach oben offen.

Freiwillige Rentenversicherung: ca 200-450 Euro wurden mir vom Steuerberater empfohlen, Beitrag offen da du als HP keine Beitragspflicht hast.
Als Lehrer oder Coach kannst du ca mit 300-600Euro durchschnittlichem Beitrag rechnen.

Steuern pro Monat ca 80 bis 300Euro durchschnittlich.
Arbeitslosenversicherung ist freiwillig, die liegt für alle bei ca 78Euro pro Monat.
Steuerberater 10-110 Euro im Monat.

Durchschnittlich sind anfangs vielleicht 300Euro für Versicherungen weg wenn du nur geringe Krankenkassenbeiträge zahlst (ohne Familienversicherung) und Haftpflicht.

Rentenversicherung und Steuerberater sowie einem Verband kannst du später beitreten wenn du das Geld hast.
Eine Kollegin arbeitet sehr übersichtlich. Nimmt nur bis 1450Euro brutto monatlich ein, zahlt ca 300Euro Krankenkasse und lebt vom Rest sehr sparsam.
Sie arbeitet gewerblich mit Massagen, möchte Kleinunternehmer bleiben.
Was mit ihrer Rentenversicherung ist, warum sie da nichts zahlt weiss ich nicht.
Das funktioniert allerdings nur wenn du nur für dich selbst sorgen musst da von 1450Euro brutto nicht wirklich viel übrig bleibt...

Als HP brauchst du Anschaffungen vor dem Praxisstart. Als HPP brauchst du nur einen Raum, Stühle, Tisch, Regal, Schreibdinge, Bücher und dein Wissen. Ggf Stempel und Briefbögen.
So einfach hatte ich damals angefangen. Ich wollte halt erstmal schauen wie viele anrufen und kommen möchten.
Ich hatte mir 3 Testmonate gegeben.
Strebst du HPP oder HP an? Ich glaube HPP, da brauchtest Du nicht so viele Anschaffungen.

Deine letzte Frage: Vom Gewinn aus gerechnet zahlst du dann Steuern. Was dann übrig bleibt hast du netto.

Mein Steuerberater sagte mal: Mit 2000Euro brutto überleben Sie irgendwie, mit 3000Euro überleben Sie deutlich besser, mit 4000Euro leben Sie durchschnittlich gut, ab 5000Euro lohnt die Selbständigkeit und Sie können Rücklagen schaffen fürs Alter. Alles brutto angegeben.
Ich denke,abhängig vom Wohnort, 3500 bis 4000Euro brutto sollte anzustreben sein wenn du ein Auto möchtest und einmal im Jahr Urlaub.
Ein Tausender ist weg für Versicherungen, der zweite für Miete,Nebenkosten,Telefon ect,der dritte Tausender ist die Rentenversicherung bzw Rücklagen und vom vierten Tausender lebst du. So ungefähr hat sich mal eine Bekannte ausgedrückt die auch selbständig ist.


Lg Claudia
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, ich finde diesen Thread sehr interessant. Ich habe vor einem Jahr meine HPP-Praxis eröffnet und habe viel Werbung betrieben. Ich bin in vielen Online-Verzeichnissen registriert, habe Flyer verteilt, schalte 14-tägig Anzeigen in den Regionalzeitungen. Ich habe auch ein Schwerpunktthema, in dem ich eine fundierte Ausbildung absolviert habe und bilde mich regelmäßig weiter. Ich bin noch in einem anderen Beruf selbständig und weiß, was alles einzukalkulieren ist, wenn man von seiner Arbeit leben will.

An Anfragen fehlt es mir nicht. Ich erhalte ca. 20 Anfragen pro Woche, doch wenn die Leute hören, dass ich eine Selbstzahlerpraxis habe, ist das Interesse schnell vorbei. Dann wird lieber gewartet, bis der Kassentherapeut in 8 Monaten wieder einen Platz frei hat. Hätte ich eine Kassenzulassung, wäre meine Praxis nach 3 Monaten voll gewesen. So aber ist nach über 14 Monaten noch immer äußerst schwierig, überhaupt regelmäßig Patienten zu bekommen, egal zu welchem Honorar. Mehr als 2 Patienten pro Woche sind noch immer das Maximum und ich bin froh, dass sich noch anders Geld verdienen kann, sonst wäre der Traum von der eigenen Praxis schon lange wieder vorbei gewesen.

Ich bin der Ansicht, dass es einfach Zeit braucht, um sich bekannt zu machen und regelmäßige Patienten zu bekommen. Nur wie lange noch?
 
Hallo Kilalu,

Du hast also viel geworben und es bringt trotzdem keine Auslastung die zum Leben reicht, trotz Schwerpunktthema. Das erinnert mich daran, dass ich anfangs das Gefühl hatte "nur reden" ist nicht so viel wert.
Als ich mit Zeichnungen, imaginärem Arbeiten und Körperarbeit anfing wurde das besser.
Die Leute erstellten sich eine Mappe, chronologisch, je nachdem was wir gemacht hatten.
So hatten sie Leute "etwas in der Hand".

Ich überreiche ihnen etwas, sie überreichen mir Geld.

Evtl ist es auch gut am Telefon darzustellen, dass sie Privatpatienten bei dir sind und das genug Zeit eingeplant wird. Außerdem können sie den Betrag beim Finanzamt von der Steuer absetzen und bekommen sofort einen Therapieplatz.
Mir hat es geholfen zu sagen wenn Sie vierzehntägig kommen dann kostet es durchschnittlich xy Euro im MONAT.
Also den Monatsbeitrag nennen und nicht pro Stunde xy.

Bei uns war die ersten Jahre das Erstgespräch kostenfrei. Ich fand es sehr wichtig.
Das habe ich jetzt abgeschafft abdr ich denke das war trotzdem gut...

Was denkst du wären die Leute die anrufen bereit zu zahlen?20,30Euro? Was würdest du selbst zahlen wollen pro Stunde?
Ich glaube mehr als 60Euro würde ich für eine Sitzung auch nicht so gerne ausgeben.

Lg Claudia
 
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