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rabenstein
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Roter Fingerhut – Digitalis purpurea
Roter Fingerhut – Digitalis purpurae
Familie Scrophulariaceae (Braunwurzgewächse)
Der in Europa heimische Rote Fingerhut ist wie die anderen Digitalisarten sehr stark giftig. Die Pflanze ist ein zweijähriges Kraut und bevorzugt kalkarme Böden, meist auf halbschattigen Lichtungen. Im ersten Jahr bildet sie die Blattrosette, im zweiten entwickelt sich ein bis zu 2 m hoher, meist unverzweigter Stängel, der die Blütentraube trägt. Die glockenförmigen, 4 bis 5 cm langen Blüten sind hellpurpurrot, sehr selten weiß und zeigen innen hellumrandete, dunkle Flecken. Da es immer wieder zu Vergiftungen vor allem bei Kindern kommt, wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit empfohlen, giftige Pflanzen nicht in Anlagen wachsen zu lassen, die Kindern leicht zugänglich sind.
Inhaltsstoffe
Der Fingerhut enthält ein Gemisch aus etwa 30 verschiedenen herzwirksamen Glycosiden von denen das Digitoxin heute als Reinsubstanz in der Behandlung der Herzinsuffizienz und bestimmter tachykarder Herzrhythmusstörungen von Bedeutung ist.
Extrakte aus der Pflanze selbst werden nicht verwendet, da die Wirkungen kaum exakt vorhersehbar sind.
Die therapeutische Breite (d. h. die wirksame Dosierung liegt nahe bei der Dosis mit toxischer Wirkung) der Digitalisglykoside ist gering. Daher kommen nur noch Fertigarzneimittel zur Anwendung, die Digitoxin als Reinsubstanz enthalten. Diese Präparate sind, wie auch die Pflanze selbst, verschreibungspflichtig.
Vergiftung:
Bereits die Einnahme vom 0.3 g Blätter (bezogen auf das Trockengewicht) bewirken Vergiftungserscheinungen, 2 bis 3 g können für einen Erwachsenen tödlich sein.
Erste Vergiftungserscheinungen treten 1 bis 2 Stunden nach der Einnahme auf und äußern sich in Erbrechen, Schwindel und Sehstörungen, bei Vergiftung durch die Samen auch Durchfälle. Es kommt zu kolikartigen Schmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit. Am Herzen zeigen sich Herzrhythmusstörungen, der Tod tritt durch Kammerflimmern ein.
Da der Giftentfernung eine entscheidenden Rolle bei der Behandlung einer Vergiftung zukommt, und erste Symptome verzögert auftreten, sollte auch in Verdachtsfällen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Geschichtliches
Die früheste Nachricht über die medizinische Verwendung des Roten Fingerhutes stammt aus irischen Quellen. Irische Mönche haben die Kenntnisse dann über Schottland und England in ganz Mitteleuropa verbreitet. Die Anwendung der Droge geht auf eine Rezeptsammlung zurück, die im Jahre 500 beginnt und bis 1200 weitergeführt wurde. Dabei wurde Digitalis purpurea bei Geschwülsten des Unterleibs, bei Geschwüren, Kopfschmerzen, Abszessen und Lähmungen empfohlen. Die moderne Digitalistherapie bei Herzinsuffizienz geht auf den englischen Arzt William Withering zurück, der 1786 einen Bericht über die erfolgreiche Behandlung von Wassersucht mit Digitalis purpurea publizierte. Der Name Digitalis wurde 1542 durch Leonhard Fuchs in die Literatur eingeführt. Die Droge wurde danach volksheilkundlich bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren eingesetzt.
Wolliger Fingerhut – Digitalis lanata
Enthält Lanatoside A, B, C und Digoxin , Wirkung und Anwendung ist der des roten Fingerhutes ähnlich (Fertigpräparat Lanitop)
Geschichtliches
Die früheste Nachricht über die medizinische Verwendung des Roten Fingerhutes stammt aus irischen Quellen. Irische Mönche haben die Kenntnisse dann über Schottland und England in ganz Mitteleuropa verbreitet. Die Anwendung der Droge geht auf eine Rezeptsammlung zurück, die im Jahre 500 beginnt und bis 1200 weitergeführt wurde. Dabei wurde Digitalis purpurea bei Geschwülsten des Unterleibs, bei Geschwüren, Kopfschmerzen, Abszessen und Lähmungen empfohlen. Die moderne Digitalistherapie bei Herzinsuffizienz geht auf den englischen Arzt William Withering zurück, der 1786 einen Bericht über die erfolgreiche Behandlung von Wassersucht mit Digitalis purpurea publizierte. Der Name Digitalis wurde 1542 durch Leonhard Fuchs in die Literatur eingeführt. Die Droge wurde danach volksheilkundlich bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren eingesetzt.
Roter Fingerhut – Digitalis purpurae
Familie Scrophulariaceae (Braunwurzgewächse)
Der in Europa heimische Rote Fingerhut ist wie die anderen Digitalisarten sehr stark giftig. Die Pflanze ist ein zweijähriges Kraut und bevorzugt kalkarme Böden, meist auf halbschattigen Lichtungen. Im ersten Jahr bildet sie die Blattrosette, im zweiten entwickelt sich ein bis zu 2 m hoher, meist unverzweigter Stängel, der die Blütentraube trägt. Die glockenförmigen, 4 bis 5 cm langen Blüten sind hellpurpurrot, sehr selten weiß und zeigen innen hellumrandete, dunkle Flecken. Da es immer wieder zu Vergiftungen vor allem bei Kindern kommt, wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit empfohlen, giftige Pflanzen nicht in Anlagen wachsen zu lassen, die Kindern leicht zugänglich sind.
Inhaltsstoffe
Der Fingerhut enthält ein Gemisch aus etwa 30 verschiedenen herzwirksamen Glycosiden von denen das Digitoxin heute als Reinsubstanz in der Behandlung der Herzinsuffizienz und bestimmter tachykarder Herzrhythmusstörungen von Bedeutung ist.
Extrakte aus der Pflanze selbst werden nicht verwendet, da die Wirkungen kaum exakt vorhersehbar sind.
Die therapeutische Breite (d. h. die wirksame Dosierung liegt nahe bei der Dosis mit toxischer Wirkung) der Digitalisglykoside ist gering. Daher kommen nur noch Fertigarzneimittel zur Anwendung, die Digitoxin als Reinsubstanz enthalten. Diese Präparate sind, wie auch die Pflanze selbst, verschreibungspflichtig.
Vergiftung:
Bereits die Einnahme vom 0.3 g Blätter (bezogen auf das Trockengewicht) bewirken Vergiftungserscheinungen, 2 bis 3 g können für einen Erwachsenen tödlich sein.
Erste Vergiftungserscheinungen treten 1 bis 2 Stunden nach der Einnahme auf und äußern sich in Erbrechen, Schwindel und Sehstörungen, bei Vergiftung durch die Samen auch Durchfälle. Es kommt zu kolikartigen Schmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit. Am Herzen zeigen sich Herzrhythmusstörungen, der Tod tritt durch Kammerflimmern ein.
Da der Giftentfernung eine entscheidenden Rolle bei der Behandlung einer Vergiftung zukommt, und erste Symptome verzögert auftreten, sollte auch in Verdachtsfällen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Geschichtliches
Die früheste Nachricht über die medizinische Verwendung des Roten Fingerhutes stammt aus irischen Quellen. Irische Mönche haben die Kenntnisse dann über Schottland und England in ganz Mitteleuropa verbreitet. Die Anwendung der Droge geht auf eine Rezeptsammlung zurück, die im Jahre 500 beginnt und bis 1200 weitergeführt wurde. Dabei wurde Digitalis purpurea bei Geschwülsten des Unterleibs, bei Geschwüren, Kopfschmerzen, Abszessen und Lähmungen empfohlen. Die moderne Digitalistherapie bei Herzinsuffizienz geht auf den englischen Arzt William Withering zurück, der 1786 einen Bericht über die erfolgreiche Behandlung von Wassersucht mit Digitalis purpurea publizierte. Der Name Digitalis wurde 1542 durch Leonhard Fuchs in die Literatur eingeführt. Die Droge wurde danach volksheilkundlich bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren eingesetzt.
Wolliger Fingerhut – Digitalis lanata
Enthält Lanatoside A, B, C und Digoxin , Wirkung und Anwendung ist der des roten Fingerhutes ähnlich (Fertigpräparat Lanitop)
Geschichtliches
Die früheste Nachricht über die medizinische Verwendung des Roten Fingerhutes stammt aus irischen Quellen. Irische Mönche haben die Kenntnisse dann über Schottland und England in ganz Mitteleuropa verbreitet. Die Anwendung der Droge geht auf eine Rezeptsammlung zurück, die im Jahre 500 beginnt und bis 1200 weitergeführt wurde. Dabei wurde Digitalis purpurea bei Geschwülsten des Unterleibs, bei Geschwüren, Kopfschmerzen, Abszessen und Lähmungen empfohlen. Die moderne Digitalistherapie bei Herzinsuffizienz geht auf den englischen Arzt William Withering zurück, der 1786 einen Bericht über die erfolgreiche Behandlung von Wassersucht mit Digitalis purpurea publizierte. Der Name Digitalis wurde 1542 durch Leonhard Fuchs in die Literatur eingeführt. Die Droge wurde danach volksheilkundlich bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren eingesetzt.
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