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Vollerwerbspraxen?

Sarah 5

Mitglied
Hallo liebe Kollegen,
Ich möchte aus privaten Gründen umziehen und werde auch soweit wegziehen, dass ich meine Patienten nicht mitnehmen kann. Ich habe zur Zeit eine Vollerwerbspraxis, die hier in meiner Gegend ca. 5 Jahre gebraucht hat bis sie gelaufen ist. Da ich noch nicht so genau weiß, wie ich den Umzug beruflich managen kann, würde mich interessieren , wer überhaupt eine Volletwerbspraxis hat und wie lange es gedauert hat, soweit zu kommen. Ich habe mich mit einigen Leuten vom VDH unterhalten, die sagten, dass maximal 10 - 20% der Praxen Vollerwerbspraxen sind und es mindestens 5 Jahre dauert. Wenn das überall so ist, würde ich wahrscheinlich eher keine Praxis mehr aufmachen und mich beruflich umorientieren.
Ich würde mich sehr über Feedback und eure Erfahrungen freuen.
Sarah
 
hi sarah,

also so wie ich es höre und auch von kollegen her kenne, rechnet man tatsächlich mit 5-7 jahren bis eine praxis richtig rund und gut läuft. kommt stark auf das an was du anbietest und auch auf die gegend in der du praktizierst. in manchen gegenden kannst du ja nen höheren stundensatz verlangen, in manchen geht das einfach nicht.
es gibt auch welche die nach einem jahr vollkommen davon leben (und auch rücklagen bilden können), aber ich denke dass das eher ne ausnahme ist.
dann ist es auch oft so: gibts nen partner der monatlich ein festes gehalt mitbringt und der auch mal drei wochen urlaubb oder krankheit abfangen kann? bedeutet vollerwerb automatisch vollzeit? oder bietet man behandlungsmethoden an die einfach sehr viel geld reinbringen oder wo der patient wöchentlich kommen muss?

was ich von ner befreundeten kollegin weiß: sie musste durch umzug (zweimal) ihre praxis neu eröffnen. sie fing jedes mal bei null an. und das war nicht so weit wie es bei dir wohl sein wird.


die frage die sich mir stellt wenn ich deine frage lese:

wenn du deinen beruf wirklich liebst und dafür brennst und weiterhin als HP arbeiten möchtest, dann findest du wege um weiterhin als HP tätig zu sein. z.B. im nebenerwerb um dich erstmal in der neuen gegend bekannt zu machen und dann zu schauen wie es sich weiter entwickelt. zusätzlich zu nem halbtagsjob der dir ein gewissen grundeinkommen sichert.
oder du mietest dich in ne bestehende praxis ein, stundenweise oder sowas.

liebe grüße und gute gedanken für dich :)
 
vllt. mag Passione Dir noch etwas dazu schreiben. Sie hat auch 2x neu angefangen
 
Eigentlich hat Sternlein1972 schon ziemlich alles dazu gesagt. Wenn ich Deinen Post hier richtig lese, so hast Du eigentlich keine Lust mehr, nochmal von 0 anzufangen! Es dauert tatsächlich lange, bis man in einer Gegend, in der man neu und unbekannt ist, wieder Fuß fassen kann und sich auch einen neuen tragenden Patientenstanm aufbaut. Es sei denn, man ist durch seine Maßnahmen beim Funk- Fernsehen und durch Zeitschriftenberichte berühmt :) das dürften nur sehr wenige sein. Ich gehöre auch nicht dazu.

Auch bei mir hat es mehrere Jahre gedauert, bis die Praxis stabil lief. Allerdings, auch wenn ich nochmal ein Drittes oder Viertes Mal völlig neu anfangen müßte, ich jedenfalls würde es Stand heute tun. Weil ich meinen Beruf und was ich beim Menschen mit meinen Maßnahmen bewirken kann, tatsächlich liebe. Geld ist dabei für mich absolut zweitrangig, es stellt sich automatisch ein, wenn man erst Mal einen sehr guten Ruf im Umfeld als fähiger Heilpraktiker hat. Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung für die Zukunft, die Du mit dem Herzen treffen solltest, denn es ist schließlich Dein Leben!
 
Es ist schon faszinierend - überall immer 5 Jahre, warum nicht 4, oder 6? Interessanterweise scheinen es wohl erstaunlich oft 5 Jahre zu sein... Und nicht nur bei den HPs... :)

Was mich persönlich noch interessieren würde: gab es eine Handvoll Ideen/ Maßnahmen die zu kleinen Sprüngen geführt haben?
 
Im großen und ganzen gab es bei mir keine Sprünge. Das einzige Mal wo ich einen Zusammenhang gesehen habe war, als ich sehr bewusst angefangen habe mein Konzept nach außen zu tragen.
 
Es heißt ja so schön, „der Köder muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“ - wenn man sein Arbeitsleben und das, was man sehr gerne aus dem Herzen macht, darauf ausrichtet, dann wird es auch klappen. Wenn nicht, muss und sollte man nachjustieren. Also die Patienten sind, mit all dem mit dem sie bei einem in der Praxis stehen, das, wonach ich dann auch meine laufenden Fortbildungen ausrichte. Nicht, weil ich jetzt unbedingt Methode XY sehr gerne kennen lernen möchte, sondern die, von der ich überzeugt bin, dass ich damit ursächlich helfen kann.
 
Das würde ich so nicht unterschreiben wollen. In meinen jetzt ~50 Praxisjahren habe ich mir scheinbar eine Kernkompetenz erworben die sich mit der Zeit herumgesprochen hat - auch bei Ärzte - und genau deswegen die Pat. zu uns kommen. Somit richte ich mich nicht nach den Pat., sondern diese richten sich nach mir. Genau deshalb haben wir auch überhaupt keine Probleme mit der Ärzteschaft! Im Gegenteil, sie schicken Pat. von denen sie glauben, dass wir ihnen eher helfen können. Dies' beruht auf Gegenseitigkeit, weil ich keine Problem damit habe einem Pat. bei einer bestimmten Verdachtsdiagnose zwecks Abklärung einen Arzt zu empfehlen. Unser Grundsatz lautet: wie wir therapieren therapiert kein Arzt, und was ein Arzt macht-machen wir nicht. Diese Zusammenarbeit hat sich seit vielen Jahren bestens bewährt, Zum Wohle Aller!


Gruß Hans
 
Müller-Lüdenscheid

Du schreibst ja schon so schön - in über 50 Jahren therapeutischer Tätigkeit - genau das ist der Punkt. Je länger meine Praxis läuft, umso einfacher wird es für mich als Therapeut - wenn ich nicht in meinen Bemühungen um gute Arbeit im Laufe der Zeit nachlasse ;), weil mich die Menschen bereits aufgrund vieler Empfehlungen zufriedener Patienten aufsuchen und natürlich auch die Ärzte aus dem Umkreis kennen. Soweit muß man allerdings erstmal kommen!

Du bist bereits als „alter Hase“(nichts mit dem Alter zu tun, denn ich bin auch keine junge Häsin mehr) schon lange mit der Praxis eingeführt, hattest viele verschiedene Veränderungen und Möglichkeiten in der Arbeit eines Heilpraktikers erlebt, die es heute so nicht mehr gibt, eine sehr große Erfahrung gesammelt und deshalb ein ganz anderes Standing, als neue Kollegen, die gerade nach der Ausbildung ihre ersten Praxiserfahrungen sammeln.

Auch wenn es bei mir nach einer Anlaufphase sehr gut läuft mit der Praxis, (jeder Anfang ist schwer, zumal wenn man als völlig unbekannte „one woman show“ mit seiner Praxis startet, an einem völlig fremden Ort, wo einen Niemand kennt ) weiß ich noch um die Anfangsschwierigkeiten, da noch keine 50 Jahre, sondern erst 9 Jahre, seit der Gründung meiner ersten Praxis her.

Somit bitte ich um „Nachsicht“ bezüglich meines vorherigen Postings... vielleicht hast Du das auch falsch verstanden, es war mir vielmehr wichtig zu sagen, dass ich anfangs sehr häufige Symptomatikwiederholungen anhand der ausführlichen Erst-Anamnese die ich mache, bei vielen meiner mich aufsuchenden Patiemten sah. Also bin ich diesen Symptomatiken vermehrt auf den Grund (Ursache) gegangen, habe dann mein Wissen durch entsprechende Ausbildungen erweitert, damit ich meinen Hilfesuchenden auch entsprechend helfen kann. Das heißt nicht, dass ich mich nach den Patienten verbiege, sondern vielmehr, dass ich auf sie eingehe, um ihnen auch helfen zu können. Das ist etwas völlig anderes.
 
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Man sollte sehen, was man mag und kann, aber auch, was "der Markt" braucht. Wenn man die 10. klassisch homöopathische Praxis im Ort aufmacht, muss das nicht automatisch zum Mißerfolg führen, aber es ist zumindest deutlich schwerer, da Fuß zu fassen. Denn wer schon bei den 9 anderen war, ist entweder dort zufrieden und bleibt - oder hat die Nase von Homöopathie voll und versucht es nicht zum zehnten Mal.

Mir hat in der Anfangszeit geholfen, dass ich neue Methoden (wie Matrix Rhythmus Therapie oder PSE) bewerben konnte, die die Leute noch nicht kannten - und daher auch noch nicht "bereits versucht" hatten. Heute ist das egal, weil sie wegen mir kommen. Aber am Anfang braucht man etwas, was Aufmerksamkeit bringt - und eben noch nicht "abgelutscht" ist.

Ich bin oft überrascht, was viele Patienten schon alles ausprobiert haben. Da kann es sein, dass man als Anfänger - vielleicht, weil man selbst eine gute Erfahrung mit NHK gemacht hat - denkt, man müsse das nun möglichst allen anderen auch nahebringen. Und merkt dann, dass sie anderen das schon lange vor einem gekannt haben...
 
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