Lieber Medistud
Vieles wird in der Medizin rein deskriptiv beschrieben, ohne dass man bei allem die Ursache kennt.
Damit haetten wir doch nun endlich mal eine gemeinsame Grundlage geschaffen, die uns ermoeglicht unsere Gedanken nicht nur auf vorgefertigte Meinungen zu stuetzen, sondern sich ihnen kritisch gegenueber zu stellen?!
Die Basis, eines jeden medizinischem Gedanken, ist auf den Menschen ( Lebewesen ) ausgerichtet und das ist fuer einen HP nicht anders als fuer einen Arzt.
Aus diesem Grund, kann es nicht sein, dass wir mit Arroganz ( oft Spiegel eines Allmachtigkeits-Delirium ) auf das Recht, einer totalitaeren Meinung beharren.
Man muß sicher nicht alles wissen, niemand weiß alles und manches weiß noch keiner
Schau mal, auch hier bin ich mit Dir einer Meinung. Doch es ist etwas anderes, wenn ich in der Lage bin, mich von meinem Gefuehl der Machtlosigkeit zu trennen und aus diesem Grund einraeumen zu koennen, dass es eben Dinge gibt, die ich nicht weiss, vielleicht nie erfahren werde oder sie entdecken koennte.
Es gehoert zu der Staerke der Menschen, Freiland in ihrem Kopf und Gedanken zu erhalten. Nur so kann ich mich von mir und meinen Schattenseiten distanzieren, um den Weg des Lernens und die Bereitschaft dazu, in mein individuelles Dasein, mit einfliessen zu lassen.
Prinzipiell würde ich jedoch zwischen reinen Beobachtungen und Manipulationen am Patienten unterscheiden.
Mit diesem Gedanken, befindest Du nicht im Freiland Deiner Gedanken und es schwer so ein Vorurteil zu zerlegen. ( Wir gehen natuerlich davon aus, das der " Gegenstand " Deiner Behauptung ( HP oder Arzt ) nach bestem Wissen und Gewissen handelt/handelte!
Wenn man Behandlungen an Patienten verkauft (und da gehört die periorale Blässe wahrscheinlich nicht dazu), dann sollte man zumindest eine Begründung parat haben, die eine Wirkung plausibel macht oder noch besser einen Wirksamkeitsnachweis, im Idealfall beides.
Nichts, nein wirklich gar nichts was unter dem Deckmantel " Verkauft werden " ablaeuft, sollte eine Chance bekommen, plausibel erklaert werden zu koennen. Das waere so, als wuerde ein Luegner, sich selbst beluegen.
( Uebrigens wuerde dann die doppelte Negation dazu fuehren, dass er die Wahrheit sagt
)
Ja, nur ist oftmals nicht klar, wer nun "geheilt" hat (oder ich will mal vorsichtiger sagen, wer die Beschwerden gebessert hat, eine Heilung ist außer bei einigen akuten Sachen vielmals nicht drin), der Behandler oder die Natur, die es vielleicht genauso gut ohne Behandler hinbekommen hätte.
Das waere jetzt eine drastische Massnahme oder Empfehlung, die ich weder fuer mich, noch fuer einen Patienten in Anspruch nehmen wuerde/koennte.
Es geht doch nicht darum, welcher chemische, biologische, phiosiologische, psychosoziale, paedagogische, psychotherapeutische, medikamentoese induzierte Prozess dazu fuehrten, dass ein Mensch sich von seinem Leiden befreien kann oder sich eine Verbesserung einstellt.
Es geht darum Leiden zu verstehen, ihnen einraeumen zu koennen, dass es sie gibt und Abhilfe zu schaffen.
In der Kombination liegt manchmal das Geheimnis. Genauso, wie auch eine Kombination der einzelnen Prozesse zur Krankheit fuehrten.
" Sei Dir selbst der Arzt" ist schon ein wuchtiger Satz, aber manchmal braucht man eben Hilfe.
Spontane Besserungen und die phasischen Verläufe chronischer Erkrankungen
bringen immer wieder tolle Erfolge, v. a. da diese immer gut im Gedächtnis bleiben und der Mensch ein ausgesprochenes Kausalitätsbedürfnis hat.
Der Mensch, liegt in den Haenden der Menschen.
Daran koennen wir nichts aendern. Es gibt aber die Philosophie, die uns die Flucht in eine andere Dimension ermoeglicht. Auch sie hat die unumstrittene Berechtigung, den Menschen ein wenig mehr, von seinem Tod fernzuhalten.
Da wäre es tatsächlich eitel, sich vorschnell selbst eine Rolle in der Besserung des Patienten zuzuschreiben (ob als Arzt oder HP) , die man vielleicht gar nicht hatte
Da gebe ich Dir vollkommen recht. In dem Moment, wo der Behandler aufhoert an seinen Patienten zu denken und nur fuer seine evtl Glorie arbeitet, befindet er sich in einem " Delirium " welches dann auch noch auf dem Bankkonto bemerkbar macht.
Bloss hast Du vergessen, dass Patienten zwar sehr krank sein koennen, aber nicht dumm sind.
Nur, da Du schon die Eitelkeit ins Spiel bringst... (Ich selbst bin da sehr bescheiden, im Ggs. zu vielen Naturheilern, die der Schulmedizin vorwerfen sie würde "nur Symptome" behandeln, sie könne viele Krankheiten nicht "heilen" (das stimmt, Vorbeugen ist weit einfacher), sie würde nicht "ganzheitlich" behandeln
Bescheidenheit, kann man nur an sich selbst ueben, in dem man bescheidener- weise einraeumt, viele Dinge nicht zu wissen und sich den Hunger auf Neugier, nicht durch " vorgefertigte Gerichte/Geruechte " verderben laesst.
Da wir immer vom Thema abkommen: Wie funktioniert Ausleiten, was soll ausgeleitet werden, wie wird der Erfolg objektiviert, wer hat bewiesen dass das funktioniert?
Es wurde Dir schon anfaenglich erklaert.
Stellt euch vor ich wäre Euer Patient, und Ihr wollt mir das in 5 Sätzen erklären.
Stell Dir vor, ich waere Deine Patientin, die vom HP ueberwiesen wurde und Du sollst mir in 5 Saetzen erklaeren, warum ich mich nicht mehr in seine Haende bzw. Ausleitungsverfahren begeben sollte.
Wenn das keiner genau weiß, dann sag es einfach (Deine Forderung), ich werde auch nicht weiter darauf rumreiten.
Das waere ja wirklich sehr grosszuegig von Dir und ich wuerde es zu schaetzen wissen. Leider fehlt uns ein gemeinsamer Ausgangspunkt des Miteinander, den wir vielleicht jetzt finden werden, nachdem wir doch in vielen Zeilen und Aussagen uebereinstimmen.
Gila