Also ich habe schon Reaktionen bekommen, auch von meinen Patienten liegen Rückmeldungen von Grünen-Politikern vor. Meist antworten allerdings die Pressestelle. Reaktionen gab es von den Landtagsabgeordneten oder lokalen Politikern. Hier ein Beispiel:
Zitat:
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Sehr geehrte... ,
vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich für die Grünen hier in XXXX beantworte.
Zunächst möchte ich betonen, dass eine politische Partei immer vielschichtig und auch vielstimmig ist – gerade bei uns Grünen. Erst recht gilt dies für unsere Jugendorganisation „Grüne Jugend“, die sich inhaltlich unabhängig von den grünen Landesverbänden und dem Bundesverband positioniert. Insofern ist es nicht verwunderlich und auch ein Stück weit normal, dass sich die Grüne Jugend in Form verschiedener Beschlüsse inhaltlich anders positioniert als zum Beispiel der Bundesverband oder die Bundestagsfraktion. Der von Ihnen kritisierte Antrag fußt auf einem Antrag der Grünen Jugend zur Homöopathie.
Ich persönlich lehne diesen Beschluss ab, da ich eine andere Ansicht zur Homöopathie und zur Komplementärmedizin habe. Wie Sie sicher wissen, setzten wir Grüne vor Ort uns seit Jahren für homöopathische und komplementärmedizinische Behandlungsweisen ein. So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich können auch die Methoden sein, die gegen eine Erkrankung helfen. Der ganzheitliche Blick auf einen Patienten – auf sein soziales Umfeld, auf seine individuellen Besonderheiten, auf seine Stärken und Schwächen, auf seine Bedürfnisse, ist Voraussetzung für Heilungsprozesse.
Ebenso setzt sich unser grüner Gesundheitsminister Manne Lucha für Homöopathie und komplementärmedizinische Verfahren ein und sprach sich kürzlich dafür aus, nicht nur die Kostenerstattung durch die Krankenkassen beizubehalten, sondern weiter auszuweiten. Ebenso unterstütze ich aktuell das Anliegen, die Erstattung nicht-verschreibungspflichtiger, d.h. homöopathischer, Arzneimittel für ältere, multimorbide Menschen auszuweiten. Nicht zuletzt hat die grüne Landesregierung einen Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universität Tübingen geschaffen, was den Stellenwert dieser Heilverfahren für die Landesregierung untermauert.
Es gibt viele Menschen, die die Erfahrung gemacht haben, dass ihnen die Komplementärmedizin oder Heilpraktiker helfen. Ich kenne viele Menschen, die gute Erfahrungen damit machen und auch ich gehöre bei manchen Beschwerden dazu. Wichtig und unerlässlich ist dabei grundsätzlich eine sachliche Aufklärung, um Schaden von Patientinnen und Patienten abzuwehren. Dazu gehört auch, dass Homöopathen darüber aufklären, in welchen Fällen ihre Therapie nicht ausreichend ist. Bei schweren Erkrankungen sollten Patientinnen und Patienten ohnehin immer mehrere Experten konsultieren. Ich denke, wir tun als Gesellschaft gut daran, wenn wir diesen medizinischen Pluralismus weiterführen. Nicht alle Beeinträchtigungen muss man mit Chemie angehen. Das sollten auch diejenigen akzeptieren können, die sich für die Schulmedizin stark machen, die auch nicht ganz ohne Probleme ist. Umso wichtiger ist ein breites Therapieangebot, dass auch Naturheilkunde und Komplementärmedizin umfasst.
Mit freundlichen Grüßen" Zitat ENDE
Ich habe den Beitrag anonymisiert, damit derjenige, der hier offen geantwortet hat, nicht nachträglich Ärger bekommt - unnötigerweise.
Bisher waren alle Reaktionen, die ich bekommen habe, ähnlich formuliert, wenn auch nicht so ausführlich. Es ist klar, dass das Thema für die Grünen ein echtes Problem darstellt, denn die "Grünen" dürften unter allen Parteien diejenigen sein, die am stärksten für Komplementärmedizin sind. Mein Verdacht ist, dass der Initiator des Antrags Tim Demisch (18J), der vorher bei der FDP war, extra bei den Grünen eingetreten ist, um hier zu versuchen, den Stein ins Rollen zu bringen, nachdem ähnliche Anträge bei der FDP abgelehnt wurden (das ist aber nur eine Vermutung von mir). Offensichtlich versuchen die Skeptiker durch Infiltration der politischen Parteien - und der Redaktionen der Medien - die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen, was ein führender deutscher Skeptiker vor nicht allzu langer Zeit, auch ganz offen zugab - sinngemäß;; "Wir müssen den guten Ruf der Homöopathie in der Öffentlichkeit zerstören."
Übrigens führt beispielsweise das Sekten-Info NRW e.V. Medwatch, GWUP und Konsumentenbund als
seriöse Quellen für Infos über Sekten und Scharlatane...
Sekteninfo
Nebenbei: hat die bayrische SPD derzeit eine Umfrage laufen - weil sie gegen den Antrag der CSU, Grünen und Freien Wähler gestimmt hat. Die CSU/Grünen/FW-Initiative hat beschlossen, erforschen zu lassen, ob alternative Methoden - auch die Homöopathie, EINE Möglichkeit wären, die Menge an verordneten Antibiotika zu reduzieren. Dagegen hat die SPD gestimmt und polemisiert nun gegen die Homöopathie ("Mit Placeboeffekt gegen Sepsis ist Wahnsinn..."). Bei der Umfrage kann man noch abstimmen...
Abstimmung Bayern-SPD