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Salbei - Salvia officinalis

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rabenstein

Guest
Salvia officinalis – echter Salbei

Familie Lamiaceae

Der Echte Salbei ist ein bis zu 60 cm hoch wachsender, ausdauernder, in den unteren Teilen verholzender Halbstrauch mit vielen, filzig behaarten Seitenästen. Die länglichen, gestielten Blätter sind unterseits weißfilzig behaart. Im Gegensatz zu dem als Verfälschung anzusehenden Griechischen Salbei (S. triloba) sind beim Echtem Salbei nur die jungen Blätter auch auf der Blattoberseite behaart. Die meist blauvioletten Blüten sind als 5- bis 10-blütige Scheinquirle angeordnet.
Salbeiblätter werden frisch oder getrocknet als Gewürz für Fleischgerichte verwendet. Durch seine antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften wirkt Salbei konservierend und beugt dem Ranzigwerden von Fetten vor. Zu medizinischen Zwecken werden ebenfalls die Blätter verwendet.

Herkunft
Salbei ist sehr genügsam und wächst fast überall, wo es nicht zu feucht ist. Ursprünglich kommt er aus eher gebirgigen Gegenden des Mittelmeerraumes.

Anwendungen
Äußerlich
bei Zahnfleisch- und Halsentzündungen (Salviathymol als Fertigarzneimittel)
Salbeitee oder Zubereitungen aus Salbei sind ein ausgezeichnetes Mittel gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum aller Art. Das ätherische Öl wirkt bei äußerlicher Anwendung wachstumshemmend auf Bakterien und Pilze sowie antiviral. Die entzündungshemmende Wirkung wird auf die Ursolsäure zurückgeführt. Salbei ist Bestandteil vieler Gurgellösungen, Tinkturen zum Pinseln des Zahnfleisches und auch Halsbonbons. Durch das Kauen der frischen Blätter bekämpft man Mundgeruch.

Innerlich
Innerlich eingenommen helfen Salbeizubereitungen gegen Verdauungsbeschwerden und übermäßigem Schwitzen. Die in der Volksmedizin angegebenen Wirkungen wie z.B. Senkung des Blutzuckers, Hemmung der Milchsekretion und Erleichterung des Abstillens sind unbewiesen.


Die angegebenen Wirkungen beruhen überwiegend auf Erfahrungswerten und sind meist nicht durch objektive Untersuchungen belegt!

Der wertbestimmende Anteil der Pflanze ist das ätherische Öl mit den Hauptbestandteilen Thujon, Cineol und Campher, dessen Menge und Zusammensetzung allerdings sehr stark durch klimatische Bedingungen und Erntezeitpunkt beeinflusst werden. Ferner enthalten die Blätter sog. Labiatengerbstoffe wie Rosmarinsäure, diterpenoide Bitterstoffe wie Carnosolsäure, Flavonoide und Triterpene wie Ursolsäure.
Das ätherische Öl des Griechischen Salbeis (S. triloba) besitzt dagegen nur einen geringen Thujonanteil und zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Cineol aus. Seine medizinischen Wirkungen sind praktisch nicht untersucht.
Das Thujon besitzt bei höherer Dosierung toxische Wirkungen (s. auch Wermut). Daher sollte man Salbeitee oder Zubereitungen aus Salbei nicht in höheren Dosen oder über längere Zeiträume einnehmen



Geschichtliches
Salbei war im Mittelalter bereits als Augenmittel bekannt. Salbei schärft nämlich die Sehkraft und stärkt die Augen. Hieronymus Bock schrieb bereits im Jahre 1577 über den Salbei: Unter allen Stauden ist kaum ein Gewächs über den Salbei, denn es dienet dem Arzt, Koch, Keller, Armen und Reichen". Und auch der Pfarrer Kneipp bezeichnete Salbei auch als "Lebenselixier par excellence".

Ein englisches Sprichwort sagt:

Eat sage in May and you'll live for aye!
(Iss Salbei im Mai und du wirst leben für immer und ewig
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
:D Wuchert auch in meinem Garten aber ehrlich gesagt traue ich mich auch net so richtig ran an das Zeug.
Ich hatte nämlich auch mal irgendwo gelesen, dass man Salbei nicht zu viel und nicht zu lange einnehmen darf, wusste aber ehrlich gesagt nicht warum.
Wenn ich damit nun Tee bereite, wieviel nehm ich dann??:eek:
 
Giftig wird der Salbei in hoher Dosierung durch seinen Thujon-Gehalt
Thujon ist ein Monoterpen und in vielen ätherischen Ölen enthalten. Von den Salbei-Arten hat der Dalmatinische Salbei den höchsten Thujon-Gehalt. Daher wird er vor allem in der Parfümindustrie und in Fertigarzneimitteln zu äußerlichen Anwendung verwendet.

Zur Teezubereitung werden etwa 2g Droge mit 150 – 200ml kochendem Wasser übergossen und ca. 10min stehen gelassen
Bei massiver Überdosierung von Salbeizubereitungen kann es zu leichten Vergiftungen durch den Inhaltstoff Thujon kommen. Dies führt dann zu Herzrasen, Übelkeit, Krämpfen und Hitzegefühl.

Massive Überdosierung bedeutet eine Kanne starken Salbeitee täglich über längere Zeit.
Die Salbeitees im Handel sind auf Thujon geprüft und dürfen nach Arzneibuch eine bestimmte Menge an Thujon nicht überschreiten.

Viel mehr von diesem Teufelszeug ist im Wermut (Artemisia absinthium) enthalten. Daraus wird der seit einiger Zeit wieder so beliebte Absinth gemacht (ich mag ihn nicht)

Hier ein bißchen Geschichte zum Absinth:
absinth-plakat.jpg

Seine zentral erregende Wirkung war die Ursache für die rasante Zunahme des Gebrauchs von Absinth-Schnaps besonders in Frankreich gegen Ende des letzten Jahrhunderts. Der Missbrauch (Absinthismus) von Absinth-Schnaps und die erhebliche neurotoxische Wirkung führten jedoch zum Verbot von Thujon-Schnaps in vielen europäischen Ländern. Inzwischen sind zahlreiche Theorien hinsichtlich der zentralen Effekte des Thujons diskutiert worden, die von Interaktion mit Tetrahydrocannabinol (THC)-Rezeptoren bis zu Kondensationen mit biogenen Aminen reichen. Die Harmonisierung des EG-Rechts führte zu einer Aufhebung des Verbots der Herstellung und des Vertriebs in vielen europäischen Ländern und gab der Suche nach den pharmakologischen Wirkungen neue Impulse. Inzwischen konnte eine kalifornische Arbeitsgruppe eine Interaktion von Thujon mit GABA-Rezeptoren nachweisen. Im Folgenden wird versucht, der Faszination und der geheimnisumwitterten Aura dieses Wirkstoffes auf die Spur zu kommen und der Frage auf den Grund zu gehen, ob pharmazeutische Thujon-Zubereitungen ein gesundheitliches Risiko bergen.

Stunde des Absinth
Bekannte Persönlichkeiten der Belle Epoque wie Pablo Picasso oder Henri de Toulouse-Lautrec ließen sich auf der Suche nach Inspiration vom smaragdgrünen Wermut-Schnaps Absinth verzaubern, manche wurden von ihm auch in den Wahnsinn getrieben.
Im Paris des 19. Jahrhunderts galt die Zeit zwischen fünf und sechs Uhr am Nachmittag als die »Stunde des Absinths«. Spieler, Glücksritter und Künstler beherrschten das Zentrum der Bühne eines aufblühenden Frankreichs. In dieser Phase erfreute sich bei den Pariser Bohemiens mehr und mehr ein Likör, bestehend aus Absinth, einer außerordentlichen Beliebtheit. Am frühen Abend füllten sich auf den Boulevards die Cafes mit Absinth trinkenden Parisern. Nicht nur Vincent van Gogh, der sich im Absinth-Rausch ein Ohr abgeschnitten haben soll, sondern auch Oscar Wilde, Aleister Crowley und Arthur Rimbaud sprachen dem bitteren Tropfen zu, oft mit einem Würfel Zucker genossen. Toulouse-Lautrec pflegte seinen Absinth mit Brandy zu mischen. Der Absinth-Likör trat seinen Siegeszug an. Professoren, Schauspieler, Musiker, Finanziers und Schriftsteller schätzten seine belebende Wirkung. Es stellt sich die Frage, ob die künstlerische Kreativität jener Zeit nicht nur das Ergebnis einer gesellschaftlichen und kulturellen Neuordnung in Europa war, oder ob es nicht auch der inspirierende und bewusstseinsverändernde Einfluss des Absinth war, der Literatur und Kunst mit neuen Imaginationen und Ideen erfüllte. Der Absinthkonsum nahm nach kurzer Zeit derartige Dimensionen an, dass das französische Kriegsministerium eine drastische Reduzierung des Konsums forderte. »The American Journal of Pharmacy« berichtete 1868 über Schweizer Absinth-Exporte in die USA in Höhe von zwei Millionen Gallonen pro Jahr. Anfang der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts häuften sich in der medizinisch-wissenschaftlichen Literatur kritische Gedanken, die den Absinth-Likör aufgrund seiner neurotoxischen Nebenwirkungen und seines hohen Gewöhnungspotenzials als tödliches Gift bezeichneten. 1907 verbot dann die Schweiz die Herstellung und den Verkauf von Absinth-Schnaps. Bis 1915 folgten alle westlichen zivilisierten Nationen, auch Frankreich, das bis dahin 2/3 der Weltproduktion konsumierte.
 
Viel mehr von diesem Teufelszeug ist im Wermut (Artemisia absinthium) enthalten. Daraus wird der seit einiger Zeit wieder so beliebte Absinth gemacht (ich mag ihn nicht)

Guck das "Gebräu" kannte ich noch nicht......:D (werd ich mal bei Gelegenheit testen)

Naja,
dann will ich mich man doch mal an ein frisch bereiteten Salbeitee wagen :)
 
Als Verehrerin der " Belle Epoque " ist Salbei, eines meiner Lieblingsgwuerze.
Es ist im Gegensatz zur Petersilie ( anregend, deswegen am Abend nicht frisch verzehren, wenn Schlafstoerungen ) eher ein " Sedativum."

Ich gestehe, es hat einen eigenwilligen Geschmack und man braucht einen " erzogenen " Gaumen, um Salbei als " Freund " empfangen zu koennen.

Ich esse ihn am liebsten, ganz kurz frittiert ( in heissem Oel )

Gila :)
 
Guck das "Gebräu" kannte ich noch nicht......:D (werd ich mal bei Gelegenheit testen)

Naja,
dann will ich mich man doch mal an ein frisch bereiteten Salbeitee wagen :)

Oh oh Knöppi, aber nicht dass dir dann auch ein Ohr fehlt. Du weißt ja van Gogh ;) Das war ein zu seiner Zeit ein beliebtes Getränk unter Künstlern und Studenten.
 
Neee :D Man munkelt, dass va Gogh im Absith-Rausch sein Ohr abgeschnitten hat. Ich hab mal eine Biographie von ihm gelesen und ich muss schon sagen, in seinen letzten Jahren hätte er Eules Ommmas Sofa bestimmt gut brauchen können :cool:

Oh (siehste Gila, ich brauch auch Nachhilfe :D )!
Neee dann will ich das Zeug mal aus´m Leib lassen. Ich mag meine Ohren!!!
 
Oh (siehste Gila, ich brauch auch Nachhilfe :D )!
Neee dann will ich das Zeug mal aus´m Leib lassen. Ich mag meine Ohren!!!

Na ja, nachdem das Zeugs ja lange verboten hat, wurden wohl nun irgendwelche Stoffe rausgelassen oder verändert. Inge kann uns ja mal ein Fläschen brauen, das schlürfen wir dann im Mai aus :D
 
Absinth ist in letzter Zeit wieder sehr zum Szene-Getränk geworden. Auf dem WGT (wo wir bald hinfahren *freu*) gibt es richtige Absinth-Kneipen, Stände, Absinth-Abende usw.
Da aber Absinth immer mit Alkohol verbunden ist - nichts für mich. Ich hab meinen Kopf lieber klar :D

Die Geschichte von Van Gogh habe ich auch gehört, scheint schon was dran zu sein, gerade zu dieser Zeit waren die Künstler ja noch viel abgedrehter, als sie es heute sind und Kunst war noch Kunst.

Ja Gila, diese Zeit war sicher sehr schön, solange man in gutbürgerlichen Verhältnissen gelebt hat. Die Arbeiterfamilien hatten es sicher nicht so besonders schön damals. Es war aber auch eine Zeit der freien Geister, eine Zeit der abstrusen Erfindungen, eine Zeit des Aufbruchs in die moderne Welt.

Ob das nun ausschließlich gut ist?

Grüßle

Inge
 
@Lisa
Der muß destilliert werden, dazu habe ich die Einrichtung nicht
Schade, gell :D

Und ihr dann alle im Absinth-Rauch, oh Mann, welch eine Vorstellung :p

Spass beiseite
Es gibt eine Höchstmengenverordnung für den Thujongehalt im Absinth, denn zu viel des Guten macht blöde (hat Auswirkungen auf das Denkvermögen und den Intellekt) und zwar dauerhaft. Das sind dann Erscheinungen wie bei Alzheimer.

Aber ein Gläschen schadet sicher nicht

Inge
 
@Gila
Welchen Salbei nimmst du denn zum fritieren? Es gibt ja unzählige Arten und Zuchtformen, als Gewürz auch thujonarm, aber dann ist der Geschmack eben nicht mehr so richtig.
Hier habe ich selten echten Salbei gesehen, meist sind es Bastardpflanzen aus S. triloba und S. officinalis

Grüßle

Inge
 
@Gila
Welchen Salbei nimmst du denn zum fritieren? Es gibt ja unzählige Arten und Zuchtformen, als Gewürz auch thujonarm, aber dann ist der Geschmack eben nicht mehr so richtig.
Hier habe ich selten echten Salbei gesehen, meist sind es Bastardpflanzen aus S. triloba und S. officinalis

Grüßle

Inge

Inge meiner ist so, wie der auf der ersten und vierten Abbildung von links, auf den Photos die du eingesetzt hast.

Wenn ich den abends giesse und die Feuchtigkeit sich mit dem Duft vermischt, dann riecht die ganze Terrrasse :)

Gila
 
Das ist der echte Salbei, den gibts fast nicht mehr, hüte ihn wie deinen Augapfel oder wie dein Ohr :D
 
also wie erkenne ich jetzt, ob mein Salbei echt ist oder nicht? die Bilder sind ja von verschiedenen Arten, oder?
mein Salbei ist nirgends behaart, weder oben noch unten, ob die Blätter nun alt oder jung sind. aber er sieht dem letzten Bild doch sehr ähnlich
würd mich schon interessieren ob er echt ist...
 
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