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Ysop - Hyssopus officinalis

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rabenstein

Guest
Ysop - Hyssopus officinalis
Familie Lamiaceae - Lippenblütler

Beschreibung

Der Ysop ist ein bis zu 60 cm hoch wachsender Halbstrauch mit von brauner Borke bedeckten Ästen und aufrechten, immergrünen Sprossen und kommt in verschiedenen Varietäten vor, die z.T. auch als Zierpflanze hierzulande angebaut werden. Die meist violetten oder blauen Lippenblüten stehen in Scheinähren. Die Pflanze besitzt einen scharf aromatischen Geruch und wird auch als Gewürz verwendet.

Herkunft

Die Heimat des Ysop sind die felsigen Heiden der Mittelmeerländer. Nach Deutschland kam er durch Kaiser Karl den Großen. Der empfahl in seiner "Capitulare de villis", der Verordnung zur Verwaltung seiner Güter, in den Gärten Ysop anzupflanzen. Aus diesen Gärten verbreitete sich die Pflanze in die freie Natur.
Synonyme

Weinespe, Eisenkraut, Hizopf, Ibsche, Isump, Hysop, Ipsenkraut, Eisewig, Eisop, und Josefskraut

Inhaltsstoffe

Ysopkraut enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide und Bitterstoffe

Anwendung

Verwendet wird das blühende Kraut und das durch Wasserdampfdestillation gewonnene ätherische Öl
Ysop wird auch bei Erkrankungen der Luftröhre eingesetzt: Als leicht harntreibendes Mittel hilft er jedoch auch gegen Rheumatismus, gegen Wassersucht und gegen Nierensteine. Für den wohlschmeckenden Tee wird ein Teelöffel getrockneter Ysop pro Tasse gerechnet. Bei Heuschnupfen oder heuschnupfenähnlichen Symptomen, die auf eine Fell- oder Hausstauballergie zurückzuführen sind, soll sich ein Tee bewährt haben, der zu gleichen Teilen aus Ysop, Sonnenhut (Echinacea), Holunderblüten und Augentrost besteht. Davon trinkt man täglich drei frisch aufgebrühte Tassen (ein Teelöffel der Mischung pro Tasse). Wesentlich für den Heilerfolg ist die regelmäßige Anwendung. Ysop in Essig gekocht war früher auch ein viel verwendetes Betäubungsmittel. Man gab es, um Schmerzen zu lindern. In abgelegenen Bergdörfern ist es heute noch manchmal üblich, bei Zahnschmerzen den Mund mit Ysopessig zu spülen.
Ysopöl wird in der Kosmetikindustrie zur Herstellung von Parfüms und Bädern, in der Lebensmittelindustrie zur Aromatisierung von Likören und Gewürzessenzen eingesetzt.
Achtung beim Verzehr von Ysop
Ysop sollte nach Möglichkeit nur ganz sparsam verwendet werden! Das ätherische Öl aus Ysop kann nämlich bei einer Überdosis epileptische Anfälle auslösen. Ysop ist auch nicht geeignet für eine dauerhafte Einnahme. Er sollte wirklich nur und ausschliesslich im Bedarfsfall eingesetzt werden!
Die Einnahme von Mengen, die zum Würzen geeignet sind erscheint unbedenklich, größere Mengen können jedoch zu Vergiftungserscheinungen führen

Geschichte und Mythologie

Wurde bei den alten Griechen zur Reinigung von Räumen und Orten benutzt. Im Mittelalter kam die Pflanze dann nach Mitteleuropa, hier wurde sie von Hildegard von Bingen erstmals beschrieben. Im 14. Jahrhundert wurde sie im „Buch der Natur“ von Konrad von Megenberg genannt. Im Laufe der Jahrhunderte kamen viele Anwendungsmöglichkeiten hinzu.

In der Bibel wird Ysop als heiliges Kraut verehrt. Es diente als Reinigungsmittel für Aussätzige und Leute, die mit einem Leichnam in Berührung gekommen waren, wurden mit einem Büschel Ysop besprengt. Auch der essiggetränkte Schwamm, mit dem Jesus am Kreuz gelabt wurde, war auf einen Ysop-Stengel gesteckt.
Schon Hippokrates empfahl zur Linderung einer Mandelentzündung den Rauch eines Ofens einzuatmen, in dem neben Schwefel und Erdpech Ysop verbrannt wurde.
Ysop war jedoch bereits zu Zeiten des Hippokrates nicht nur als symbolisches Kraut im Einsatz, sondern auch als heilendes Kraut bekannt. Man könnte den Ysop sogar als Allheilmittel bezeichen bei der Vielzahl an Krankheiten, die durch dieses Kraut beseitigt werden können. Die Perser nutzten es wiederum in einem Wasser als Körperlotion, um der Haut eine zarte Färbung zu geben.
Das Verbrennen eines Zweiges Ysop soll die Luft von Streit und bösen Worten reinigen
 
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