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Nur noch Akademiker als Therapeuten?

Letztlich würden die meisten dann auch "arbeiten" nur eben ohne ökonomisches Ziel, einfach un der Arbeit willen - wie beim Hobbyheimwerker
 
Schon, aber damit hälst du den Laden nicht am Laufen. Ohne ökonomische Notwendigkeit würde ich beispielsweise nur noch ein paar Patienten pro Woche behandeln, und zwar die, die ich mag. Und was machen die anderen?
 
ich finde es grundsätzlich schwierig, von Beobachtungen auf eine ganze Gesellschaft zu schließen.
ja das find ich auch
wir haben einen Staat mit der Möglichkeit der Privatinsolvenz.
die frage ist: muss das sein, will man das schon in jungen jahren?
Der Sinn der Sache kann nicht sein, für seine Lebensexistenz sich abzuackern und das 2% der Menschen 98% der Wertschöpfung besitzen.
ne, das kanns nicht sein. wobei es da ja noch ganz viel dazwischen gibt ;-)
In den 70er Jahren hätten die Eltern sicher ähnliche Post's geschrieben (nur gab es da das Internet noch nicht)
da gab es auch probleme, keine frage. wobei es da einfach auch noch nicht so viel auswahl gab und es klar war das man eben ne ausbildung/studium macht und nicht erst ein, zwei jahre überlegt und reist. ich kann mich erinnern das es eine einzige aus der stufe gab die als au pair nach USA ging - ein novum damals. alles sahen ehrfürchtig zu ihr auf. heutzutage isses eher ungewühnlich wenn du NICHT auf reisen gehst nach dem abi.
früher wars ja auch so: sohn geht in die gleiche firma zum lernen wie der vater (BASF, daimler, siemens..) und blieb dort bis zur rente. weil: beim opa wars ja auch schon so. ich glaube nicht mal, dass sie jungen leute damit unglücklich waren. es war so, ob es richtig war - aus heutiger sicht - stell ich mal in frage. wer weiß es schon...

aber heut isses eben so, dass man das optimum will. und das gibt es eben eher selten oder erst in höheren jahren weil man da auch geistig weiter entwickelt ist und eben weiß was man will oder was eben nicht.
da muss man sich einfach mal für was entscheiden und wenn man nach der ausbildung merkt das isses nicht, dann hat man ja immer noch die möglichkeit was andres zu machen. das leben ist im fluss und veränderlich. aber daheim zu sitzen und so in den tag rein zu leben finde ich nicht gut, auch als therapeutin nicht.
 
Ohne ökonomische Notwendigkeit würde ich beispielsweise nur noch ein paar Patienten pro Woche behandeln, und zwar die, die ich mag. Und was machen die anderen?
Also magst Du die Arbeit mit Patienten nicht, die Du nicht magst? :unsure:
Ok, da bin ich anders.
Außerdem meine ich den Unterschied zwischen KÖNNEN und MÜSSEN.
Ich finde es komisch, dass in unserer heutigen Gesellschaft viele glauben (denn wissen tuen sie es nicht), dass ohne finanziellen Zwang nicht gearbeitet wird...
...die Erfahrung mit den BGE-Projekten ist eine andere.
Der Mensch will produktiv sein, der Mensch will lernen und etwas erschaffen.
Dummerweise sind viele von uns so genordet durch die gesellschaft, dass sie den Antrieb völlig verloren haben.
Es gibt einige Projekte wo man Kinder aus der Schulpflicht erlassen hat und in der Tat haben einige davon erstmal ein Jahr abgehangen. hat man denen weiter vertraut, so haben sie aus dem eigenen Antrieb heraus ihren Weg gefunden. Vertrauen ist das Stichwort.
Unsere gesellschaft vertraut dem natürlichen prozess nicht
die frage ist: muss das sein, will man das schon in jungen jahren?
Wollen sicher nicht aber wenn das Kind nunmal in den Brunnen gefallen ist...
ne, das kanns nicht sein. wobei es da ja noch ganz viel dazwischen gibt ;-)
Bei uns in Mitteleuropa JA, aber in vielen Teilen der Welt NEIN.
Mich macht es immer traurig, wenn ich sehe, dass alte Menschen (Rentner) sich ein Leben lang für die gesellschaft abgerackert haben und jetzt den Müll nach Pfandflaschen und -dosen absuchen, weil die Rente unterhalb des Existenzminimums liegt.
Die Mittelschicht schrumpft und das Thema ist ja, dass ein Leben lang gearbeitet und die Gesellschaft mit der eigenen Arbeitskraft getragen zu haben nicht ausreicht... (die jetzigen Rentner sind diejenigen, die mit beim Aufbau v. Deutschland angepackt haben. Auch wenn diese Riege langsam ausstirbt. Was wird, wenn die geburtenreichen Jahrgänge in Rente gehen?)
früher wars ja auch so: sohn geht in die gleiche firma zum lernen wie der vater (BASF, daimler, siemens..) und blieb dort bis zur rente. weil: beim opa wars ja auch schon so.
heute gibt es keine sicheren Arbeitsplätze, es gibt Menschen, die haben 20-30 Jahre für ein Unternehmen gearbeitet und dann kommt die Insolvenz und dann ist nichts... dem Alter nach ist es schwierig wieder reinzukommen.
Ich bin nach 14 Jahren wieder in den alten Beruf zurück, weil ich mich von der Kompetenz vom Durchschnitt abhebe. Allerdings verdiene ich einiges weniger als früher (kann ja froh sein Arbeit zu haben) und habe 8 Tage weniger Urlaub im Jahr. Dennoch weiß ich, dass mein Gehalt am Marktwert ausgerichtet ist und ich mich "eigentlich" nicht beschweren darf...
Ich bin mir schon darüber im klaren, dass es nicht "normal" ist, mit 54 Jahren nach 14 Jahren Arbeitspause wieder Fuss zu fassen.
ich glaube nicht mal, dass sie jungen leute damit unglücklich waren.
Ich glaube auch nicht, dass die jungen Leute heute damit unglücklich wären - immer das ganze Paket vergleichen. Damals hat eine Firma Verantwortung für ihre Mitarbeiter übernommen und es wurde nicht nur in cash-flow für die Aktionäre gerechnet. Deshalb sind eben die Söhne und Enkel übernommen worden.
da muss man sich einfach mal für was entscheiden und wenn man nach der ausbildung merkt das isses nicht, dann hat man ja immer noch die möglichkeit was andres zu machen. das leben ist im fluss und veränderlich. aber daheim zu sitzen und so in den tag rein zu leben finde ich nicht gut, auch als therapeutin nicht.
diejenigen, die ich kenne, die das tun, die haben aber auch andere Probleme und derartige Typen gab es auch früher schon.
Ich kenne ganz viele junge Erwachsene, die ihr Leben taff in der hand haben. Die kündigen durchaus ihren Job um 5-6 Monate auf Weltreise zu gehen und kommen dann wieder und jobben und fangen an zu sparen um wieder auf Reise gehen zu können. Ich kann nicht sagen, dass ich das beklagen / anklagen würden. Die liegen niemandem zu Lasten und haben eben einen anderen Lebenstraum.
Das Leben ist im Fluss und diese jungen Leute mäandern wie die natürlichen Flüsse - mal schnelle Strudel, mal Stagnation, mal hin und mal her. Ich wäre für einiges davon zu schissig. Aber es ist doch meine Angst und meine Starre und nicht die dieser Menschen.
 
Ich finde es komisch, dass in unserer heutigen Gesellschaft viele glauben (denn wissen tuen sie es nicht), dass ohne finanziellen Zwang nicht gearbeitet wird...
...die Erfahrung mit den BGE-Projekten ist eine andere.
Der Mensch will produktiv sein, der Mensch will lernen und etwas erschaffen.
Dummerweise sind viele von uns so genordet durch die gesellschaft, dass sie den Antrieb völlig verloren haben.
Es gibt einige Projekte wo man Kinder aus der Schulpflicht erlassen hat und in der Tat haben einige davon erstmal ein Jahr abgehangen. hat man denen weiter vertraut, so haben sie aus dem eigenen Antrieb heraus ihren Weg gefunden. Vertrauen ist das Stichwort.
Unsere gesellschaft vertraut dem natürlichen prozess nicht

Naja, natürliche Prozesse führen nicht automatisch zu - von Menschen - gewünschten Ergebnissen. Wenn man Menschen freistellt zu tun, wozu sie Lust haben - ohne materielle Zwänge - dann werden sich viele für Bereiche interessieren, die zwar schön sind, aber nicht unbedingt gesellschaftliche Notwendigkeiten erfüllen. Also beispielsweise wird es dann massenhaft Leute geben, die künstlerisch tätig sind, während man bei der Altenpflege vermutlich noch mehr Probleme hätte, Leute zu finden oder müsste diese mit viel Geld locken, was dann wiederum die Mittel für das BGE reduziert.

Es ist leider so, dass Dinge, die man freiwillig tun sollte, oft nicht getan werden. Das sehen wir ja bei unseren Patienten auch immer wieder. Unsere Vorfahren hatten beispielsweise keine Probleme mit Übergewicht, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt waren, überhaupt genug Nahrung zu finden - und das war meist mit körperlichen Anstrengungen verbunden. Heute haben wir volle Kühlschränke und entsprechende Probleme - jedenfalls viele von uns. Weil wir jetzt nicht mehr müssen ("nix zu essen da...") sondern können ("ne, ich geh nicht an den Kühlschrank.."). Und das fällt sehr vielen sehr schwer.

Es wird daher viele geben, die - wenn sie nicht mehr arbeiten müssen - anfangen, sich hängen zu lassen, nach dem Motto: Zum Frühstück das erste Bier und die Glotze an.

Natürlich wird es auch viele geben, die mit der Freiheit sinnvoll umgehen - ohne Frage. Nur bin ich nicht so optimistisch wie Du, von welcher Sorte es mehr geben wird.

Also magst Du die Arbeit mit Patienten nicht, die Du nicht magst? :unsure:
Ok, da bin ich anders.
Außerdem meine ich den Unterschied zwischen KÖNNEN und MÜSSEN.

Ich würde mir vermutlich die "Rosinen" rauspicken, also nur noch das machen, was ich gerne tue, was aber nicht bedeutet, dass anderes falsch oder sinnlos ist. Manchmal ist es notwendig etwas zu tun, obwohl man es nicht mag. Ich mag die meisten meiner Patienten, bzw. wenn ich jemand nicht mag schicke ich ihn/sie zu Kollegen. Kommt selten vor, aber hin und wieder schon. Und bestimmte Leute tue ich mir einfach nicht mehr an.
Aber, damit die Praxis läuft, sind meine Freiheiten begrenzt. Wenn es morgens tolles Wetter hat, kann ich nicht einfach spazieren gehen, weil ich Termine habe. Und weil ich meine Patienten nicht vergraulen will, kann ich nicht einfach absagen.
 
Damals hat eine Firma Verantwortung für ihre Mitarbeiter übernommen und es wurde nicht nur in cash-flow für die Aktionäre gerechnet. Deshalb sind eben die Söhne und Enkel übernommen worden.

Und die Mitarbeiter haben auch Verantwortung für ihre Firma übernommen ("unsere Firma"..) - und nicht nur an Gehaltserhöhungen gedacht oder an den Urlaub. Heute ist bei Einstellungsgesprächen die ersten Frage oft nach den Urlaubstagen...

Ein System fängt nie allein an einer Seite an zu kriseln. Wie in einer Ehe. Da meint zwar auch jede/r, der andere sei schuld, aber letztlich sind es in der Regel beide gemeinsam. Die Arbeitswelt hat sich verändert, unten wie oben. Und jeder versucht dabei für sich das Optimum raus zu holen - auch das war früher nur bedingt so.
 
Wenn man Menschen freistellt zu tun, wozu sie Lust haben - ohne materielle Zwänge - dann werden sich viele für Bereiche interessieren, die zwar schön sind, aber nicht unbedingt gesellschaftliche Notwendigkeiten erfüllen.
wer bitte bestimmt gesellschaftliche Notwendigkeit?
Ich gehe jetzt mal 1 Jahrhundert zurück: es hatte sicher damals keine gesellschaftliche Notwendigkeit Computer zu entwickeln?
es war auch sicher nicht gesellschaftlich notwendig Flugzeuge zu erfinden?
Die Beispiele können endlos sein...
Wer entscheidet WAS jetzt oder in der Zukunft gesellschaftlich notwendig ist?
Es wird daher viele geben, die - wenn sie nicht mehr arbeiten müssen - anfangen, sich hängen zu lassen, nach dem Motto: Zum Frühstück das erste Bier und die Glotze an.
die gibt es aber auch ohne BGE
Und ist das nicht deren Sache?
Sind nur Menschen die einen Beitrag zur Gesellschaft, entsprechend den Vorstellungen der Gesellschaft, leisten etwas wert?
Übrigens weiß man, dass neue Ideen nur unter Freiheit im Geist und Ausleben der Kreativität geschaffen werden

Und neue Ideen brauchen wir, denn die alten Wege lassen uns mit Vollgas vor die Wand brettern
Natürlich wird es auch viele geben, die mit der Freiheit sinnvoll umgehen - ohne Frage. Nur bin ich nicht so optimistisch wie Du, von welcher Sorte es mehr geben wird.
und das spielt keine Rolle. Ich glaube herauszulesen, dass Du BGE = BEDINGUNGSLOSES Grundeinkommen nicht verstanden hast.
Es ist eben bedingungslos und gibt dem Menschen die Würde des Geburtsrechtes wieder.

Wir könnten unsere Gesellschaft echt auf viel weniger reduzieren. Wie viel Arbeit dient dem Konsum und dem Status quo, weil die Menschen sich nicht in ihrer Würde anerkannt fühlen und das mit Schein statt sein ausgleichen müssen. In dem Sinne kann gerade die Bedingungslosigkeit viel erreichen - mehr als viele Psychotherapien, zumindest langfristig
Manchmal ist es notwendig etwas zu tun, obwohl man es nicht mag.
Das passiert mir auch - in beiden Berufen. Dennoch würde ich diese Arbeit die ich mache auch weiter machen. Ich lebe meine Berufung. Ich habe aber auch den Luxus einen 5-Std-Angestellten-Arbeitstag gepaart mit einem Resttag der freien Einteilung zu haben. Ich kenne viele, die das auch gerne hätten. Mit BGE würden die sich das leisten. Würde darunter die Arbeit leiden? Sicher nicht, denn mein Arbeitsplatz ist am Nachmittag leer und könnte dann ja von jmd. anders belegt werden. Im letzten Jahr habe ich mir den Arbeitsplatz in der Tat mit jmd. geteilt. Wohl gemerkt den Platz mit Compi, Tisch und Stuhl, die Arbeit war getrennt und jeder hatte seinen eigenen Bereich.
 
Wenn es morgens tolles Wetter hat, kann ich nicht einfach spazieren gehen, weil ich Termine habe. Und weil ich meine Patienten nicht vergraulen will, kann ich nicht einfach absagen.
für Dich heißt, wenn jmd. ein BGE = eine Grundabsicherung bekommt, dass dieser dann unverantwortlich mit seinem Arbeitsplatz umgeht? es sind rund 1.500 € in der jeweiligen Diskussion. Ehrlich: das ist nicht soviel, als dass sich das jemand erlauben könnte. Guck Dir mal die Lebenshaltungskosten an, alleine die Mieten... nee, wirklich nicht.
So menschenunwürdige Zustände wie Hartz 4 würden wegfallen, denn es gäbe ja keine Arbeitslosen. Es gibt dann die Menschen, die sich auf die Grundabsicherung beschränken und alle anderen sind frei sich den Beruf zu suchen, der ihren Vorstellungen entspricht. was in jedem Fall wegfällt ist die Mindestlohnausbeute unter menschenunwürdigen Bedingungen.

Übrigens sehe ich derartiges nicht als eine Deutschland- oder Europavision sondern als Menschheitsvision.
Alles was wir uns vorstellen können ist vorstellbar und kann Realität werden. Aus meiner Sicht geht es im neuen Jahrtausend um Verbindung aus der Trennung und Ausbeutung heraus. Dass es sehr viele, durchaus turbulente Zeiten des Übergangs geben wird, ist auch wahrscheinlich.
Ein System fängt nie allein an einer Seite an zu kriseln. Wie in einer Ehe. Da meint zwar auch jede/r, der andere sei schuld, aber letztlich sind es in der Regel beide gemeinsam.
Da bin ich zu 100% bei Dir.
Wie innen so außen
wie oben so unten
wir sind alle eine Produkt der Gesellschaft und die Gesellschaft ist ein Produkt von uns.
Mit unserem Denken, Reden und Handeln, gepaart mit Gefühlen erschaffen wir die Realität
Es ist ein Wandel im Gange und wie beim Pendel schlägt das mal in die eine und mal in die andere Richtung heftig aus und kommt auch schonmal in den Strudel.
Heute hinterfragen sich mehr Menschen denn je und klären ihren inneren Standpunkt. Wenn ich mir die Kiddies angucke (ich habe ein 15-jähriges Exemplar hier), dann ziehe ich meinen Hut über die Gedanken, die die sich machen. Ich war in dem Alter davon meilenweit entfernt. Und ja, da ist auch die andere Seite des Massenkonsums der Medien, die aber auch wiederum viel Gutes in Bewegung setzen.
Jedes Ding hat 2 Seiten und es ist immer die frage worauf wir uns fokussieren und wohin wir unsere schöpferische Energie schicken. Ich für mich habe meine Visionen und bin nicht bereit weiterhin ein destruktives System mit meinen Ängsten und Energien zu nähren. Deshalb bin ich vllt. etwas positiver eingestellt als die gesamtlage es gerade hergibt ABER es handelt sich nicht um positives Denken über negative Hintergrund, denn wann immer mich etwas triggert oder ängstigt, löse ich das in meinem feld, denn es ist alleine meine Wahrnehmung und es sind alleine meine Trigger (auch wenn viele Menschen die miteinander teilen)
 
Sind nur Menschen die einen Beitrag zur Gesellschaft, entsprechend den Vorstellungen der Gesellschaft, leisten etwas wert?

Im Allgemeinen schon, denn davon lebt eine Gemeinschaft. Es ist eine zivilisatorische Errungenschaft und Folge unseres Wohlstandes, dass wir uns erlauben können, Menschen zu unterstützen, die nichts mehr für die Gemeinschaft leisten (können). In früheren Kulturen war das nur sehr begrenzt möglich.
 
Es ist eine zivilisatorische Errungenschaft und Folge unseres Wohlstandes, dass wir uns erlauben können, Menschen zu unterstützen, die nichts mehr für die Gemeinschaft leisten (können).
Die Gesellschaften habe sich früher auch ihre Narren geleistet...
Ich denke auch, dass wir nicht wirklich wissen, wie frühere Gesellschaften waren bzw funktioniert haben.
Nun ja, irgendwer muss ja auch die Höhlenmalerei gemacht haben...

Kennst Du das Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von Jean Liedloff. Ein Buch aus den 80er Jahren, was eine ganze Bewegung (Continuum Concept) losgetreten hat und u.a. auch für mich hinsichtlich meines Kindesumgangs weltanschauungsverändernd war und mich gemeinsam mit der Haptonomie auf einen neuen (und guten) Weg gebracht hat.
Jean Liedloff hat mehrere Jahre bei den Yequana-Indianern im Dschungel Venezuelas gelebt und diese beobachtet. Was ihr besonders bei diesem noch ursprünglich lebenden Volk aufgefallen ist, war deren Leichtigkeit und Fröhlichkeit mit der sie allen Unwegbarkeiten im
Leben begegnet sind.
Bei den Yequana war es zB so, dass wenn ein Mitglied des Stammes keine Lust hatte etwas zu machen (=Arbeit), dann war das für alle ok und niemand machte da ein Drama draus. Diejenigen, die "Durchhänger" hatten, wurden nicht ausgestoßen oder sozial niedergemacht. Da es aber in jedem Menschen angelegt ist, sofern der Mensch sich frei entwickeln kann, einen beitrag leisten zu wollen, haben sich die "Durchhängenden" nach einiger Zeit wieder integriert. Die Yequana sehen es nicht als eine Pflicht an etwas zu leisten und dort ist es eben normal, dass jeder mal andere Interessen oder auch keine Lust hat. Dennoch funktioniert das Gesellschaftsgefüge.

Ich glaube, dass wir sehr eingeschränkt sind in unserem Vorstellungsvermögen von einem druckfreien Leben.
Die freien Schulen zeigen uns, dass die Kinder dort viel mehr und in kürzerer Zeit lernen (also die Kinder haben weniger Schule und mehr Freizeit und müssen auch keine Hausaufgaben machen - logisch, denn das passt ja nicht zu einem freien System). Allerdings kommt es durchaus vor, dass ein Kind erst mit 11 Jahren das Lesen und Schreiben lernt, das dann aber in rasend kurzer Zeit. Und da Lernen nicht in Abhängigkeit von Lesen und Schreiben steht, können sie schon Dinge ohne jemals dazu ein Buch gelesen zu haben.
 
Die Gesellschaften habe sich früher auch ihre Narren geleistet...
Ich denke auch, dass wir nicht wirklich wissen, wie frühere Gesellschaften waren bzw funktioniert haben.

Naja, wenn es zu viel Narren werden...

Wir wissen ziemlich viel über frühere Kulturen, beispielsweise durch ihre eigenen Überlieferungen. Und Stämme in Afrika bzw. die Aborigines in Australien bzw. Natives in den USA haben durchaus noch recht viele Informationen über das Leben ihrer Vorfahren.

Was in einer Gesellschaft möglich ist, hängt von ihren Rahmenbedingungen ab. Ist die Umwelt günstig, sodass z.B. die Nahrungsversorgung einfach war, dann war die Toleranz größer als in einer Gesellschaft die in einer harten Umwelt gerade so überlebt.

Über das, was bei uns passieren wird, kann man - Stand heute - nur spekulieren und da spielen natürlich eigene Befürchtungen oder Sehnsüchte eine wichtige Rolle. Insofern gilt: Schaun wir mal...
 
Umgekehrt würde heissen, Du behandelst die anderen nur weil Du das Geld brauchst ... ?!
Das glaube ich so auch nicht.

Nein, aber eine Praxis - die laufen soll - erfordert einfach ein gewisses professionelles Arbeiten. Ein "Hobby-Heilpraktiker" kann sich z.B. auf Therapien beschränken, die ihm Spaß machen, ein Profi muss die Therapien anbieten, die notwendig sind. Ich habe im Laufe der Jahre viele Therapien integriert, weil ich sonst Patienten hätte wegschicken müssen, weil es nicht "die richtigen" für meine jeweils vorhandenen Therapien waren. Infusionen beispielsweise lohnen sich für mich nicht, weil ich keine Hilfskraft und keinen Raum habe, wo ich Infusionen laufen lassen kann, während ich weiter arbeite. Trotzdem mache ich sie, wenn es notwendig ist.

Was ich oben meinte ist einfach: Ohne gewisse wirtschaftliche Notwendigkeiten würde ich die Praxis an meine Bedürfnisse anpassen, hinsichtlich Zeiten, Therapien und Patientenzahlen, weil es mir dann egal wäre, ob viele kommen oder nicht. Ich würde beispielsweise viel lieber mit wenigen Patienten arbeiten, die ich wirklich umfassend begleiten kann, aber das gibt weder die GebüH, noch der Geldbeutel der Patienten her.
 
Was ich oben meinte ist einfach: Ohne gewisse wirtschaftliche Notwendigkeiten würde ich die Praxis an meine Bedürfnisse anpassen,
hmmm...
hier möchte ich Detlefs Antwort wiederholen
die werden von anderen gemocht?
bzw gehen dann zu anderen
hinsichtlich Zeiten, Therapien und Patientenzahlen, weil es mir dann egal wäre, ob viele kommen oder nicht. Ich würde beispielsweise viel lieber mit wenigen Patienten arbeiten, die ich wirklich umfassend begleiten kann
ist doch super
aber das gibt weder die GebüH, noch der Geldbeutel der Patienten her.
Das ist ein Glaubenssatz und den füttern wir immer weiter, weil wir nicht mit unserem Denken aus den alten Bahnen aussteigen.
Wenn Du KEINE wirtschaftliche Notwendigkeit (auch keine Angst für zukünftige wirtschaftliche Notwendigkeiten) hast, wo ist dann das Problem...
Wir haben Geld in unserer Gesellschaft zum alles beherrschenden Mammon gemacht und wir unterwerfen uns ihm blind.
Mir geht es bei dieser Diskussion nicht darum, ob das morgen oder übermorgen umgesetzt werden kann.
Mir geht es darum, dass der Leser sich fragen kann "sind meine begrenzten Vorstellungen alles was wirklich möglich ist" und dann sich mit den ganzen eigenen (!) Gedankengrenzen auseinandersetzt. Es geht niemals um die anderen, denn es geht immer nur um einen selbst, denn...
wir sind alle eine Produkt der Gesellschaft und die Gesellschaft ist ein Produkt von uns.
Mit unserem Denken, Reden und Handeln, gepaart mit Gefühlen erschaffen wir die Realität
Mit Änderung unseres Denken und Fühlens kommt auch eine Änderung unseres Redens und Handelns und so kann sich die Gesellschaft ändern - nur so.
:love:
Wenn wir aber selbst für so banale Diskussionen wie hier gerade immer nur mit "Ja, aber..." reagieren, wollen wir uns nur nicht unserer inneren Nein-Einstellung stellen.
:X3:🙉
 
ich möchte hier (frei) einen Satz aus "Gespräche mit Gott" von N. D. Walsch zitieren:
irgendwann kommst du an einen Punkt, da kannst du nur noch entscheiden ob du es ausprobieren willst.
es lässt sich nicht nur philosophisch durchhirnen, es geht hierbei aus meiner Sicht um das grundlegende warum eine Seele in einen Menschenkörper inkarniert: um die eigene Macht der Gedanken und Gefühle zu erfahren. Solange ich im Hirn bleibe, erfahre ich nicht sondern ich bin in Träumereien verfallen (ich habe nichts gegen Träumereien). Wenn ich aber meine Träume nach meinem Bedürfnis hinterfrage und dann gucke, welche Emotionen ich mir erhoffe (das macht jeder und das führt ja heute häufig zu Enttäuschungen - etwas wo wir von unserer Täuschung befreit werden) und dann mir diese Emotionen gebe und diese Emotionen in meinen Traum integriere, dann verändere ich meine Schwingung und wir sind jenseits von reinem positivem Denken ( = schöne Farbe auf schimmelige Wand streichen) entfernt.
Ich bin da seit einiger Zeit dran und es verändert sich langsam...
...und das ist ein Thema = Geduld :X3:, denn erstmal kommt noch die Energie der alten Jahre, Monate, Wochen und letzten Tage zurück.
Da heißt es dann dranbleiben
 
Liebe Tina, man kann natürlich immer alle Möglichkeiten hinterdenken und sagen: Alle Grenzen existieren nur in unserem Kopf. Aber leider stimmt das nicht. Die Menschheitsgeschichte ist voll von gescheiterten "tollen Ideen". Virtuell kann ich mir alles vorstellen - ob es dann auch funktioniert, ist eine andere Frage.
 
das ist eben der Unterschied zwischen hirnen und fühlen.
Die verstandes und hirnbasierte Menschheitsgeschichte ist voll von Menschen die aus dem gefühlten Mangel heraus sich die tollsten Hilfsprojekte vorgestellt habe und das kann in der Tat nicht funktionieren. Was ich meine ist erst fühlen und dann erleben.
Es bringt nichts 5 Minuten (oder eher weniger) im Gutmensch zu sein und die restlichen 23 Std. und 55 Minuten im alten Angst-Anklage-Wut-Hass-Mangel-Modus zu sein. Es ist eine grundsätzliche Änderung der eigenen Einstellung 24/7 dazu erforderlich.
Und es macht was mit einem, so zumindest bei mir. Wenn ich aufeinmal voller Liebe auf das jeweilige gucken kann, von dem ich sonst der Meinung war, dass es mich gerade verletzen will und eine innere Dankbarkeit verspüre dafür, das in diesem Moment erfahren zu dürfen...
 
und noch was:
aus meiner Sicht gibt es da nicht ein bisschen glauben und ausprobieren.
Da gibt es aus meienr Sicht nur entweder/oder...
  • entweder ich glaube daran, dass ich der Schöpfer meines Universums zu 100% bin (nicht deines, nur meines)
    ich habe nicht die Macht, welche Dinge auf mich zu kommen aber ich habe die Auswirkungen der Dinge auf mich in der Macht
    und alle bewussten und unbewussten Energien, die ich aussende, kommen (wenn ggfs. auch in anderer Form) auf mich zurück...

  • oder ich glaube daran, dass alles eine zufällige Anordnung, zwar mit Gesetzen (Natur, Physik, Chemie usw) ist, aber eine fremde Macht entscheidet und ich nur Glück oder Pech, Fleiß mit Erfolg oder Faulheit ohne Erfolg, mich an Regeln halten muss um halbwegs gut durch das Leben zu kommen und nicht ich erschaffe mein Universum, sondern eine Macht erschafft ein Universum welches für alle Menschen gleich ist. Es ist egal was ich fühle und denke, nur meine Worte und Handlungen haben eine Wirkung.
Solange ich annähernd noch den zweiten Punkt glaube, solange wird es auch immer Dinge geben, die ich nicht zuordnen kann und bei denen ich mich als Opfer fühle. Punkt 1 holt alle Verantwortung für mein Leben zu mir.
 
Nun, wie ich schon sagte: Schaun wir mal, wie so wird...
 
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